Am Anfang eines neuen Medikaments beziehungsweise eines Diagnostikums zur Erkennung und Bestimmung von Krankheiten steht die biomedizinische Grundlagenforschung. Sie sucht nach Mechanismen, die Krankheiten auf der Ebene von Zellen, Zellbestandteilen oder sogar von einzelnen Molekülen zugrunde liegen. Hierfür nutzt die Forschung eine breite Palette moderner Methoden, darunter Tiermodelle. An ihnen lassen sich die Lebensvorgänge, wie sie im Menschen ablaufen, nachvollziehen und Krankheiten verstehen.
Ein Beispiel ist unser Verständnis von bakteriellen Infektionen und anderen Entzündungen, die nach heutigem Wissen unter anderem eine wichtige Rolle bei der Alterung des Körpers oder bei der Krebsentstehung spielen. Solche Entzündungen gehen stets mit komplexen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Zelltypen des Bluts und den Organen einher. Dieses dynamische Geschehen kann man nicht an einer Zellkultur oder an organähnlichen Mikrostrukturen studieren. Hierfür ist die Forschung – auch wenn sie modernste Technologien nutzt – auf Tiere angewiesen.
Es steht dabei ausser Frage, dass Tierversuche nur da durchgeführt werden, wo sie aus wissenschaftlichen, ethischen und regulatorischen Gründen unerlässlich und nicht durch Alternativen ersetzbar sind. Die Suche nach geeigneten Substanzen für neue Medikamente ist in der Regel ein mehrjähriger Prozess aus Hunderten von Einzelschritten. Eine grosse Zahl von Substanzen wird daraufhin untersucht, ob sie die für einen Wirkstoff erforderlichen Eigenschaften aufweisen. Computergestützte Verfahren leisten dafür gute Dienste und ersetzen heute schon Tierversuche in erheblichem Umfang.
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