Der rasche Zugang zu innovativen Therapien und medizinischen Leistungen ist für die Qualität der Gesundheitsversorgung von zentraler Bedeutung. Nur so können Patientinnen und Patienten vom medizinischen Fortschritt profitieren. So sind etwa bei den Krebstherapien in den vergangenen zehn Jahren grosse Fortschritte erzielt worden. Bei manchen Krebsarten hat sich der Behandlungserfolg signifikant verbessert, und selbst bei gewissen Tumoren, die bereits Metastasen gebildet haben, gibt es therapeutische Fortschritte.
Weitere Anstrengungen nötig
In den vergangenen Jahren ist es jedoch sowohl beim Zulassungsverfahren neuer Arzneimittel als auch ihrer Aufnahme in die Kassenpflicht zu Verzögerungen gekommen. Insbesondere bei hoch innovativen Medikamenten für lebensbedrohende Krankheiten hat sich im Vergleich zur Europäischen Union eine schlechtere Stellung abgezeichnet. Teilweise sind einige wichtige Krebsmedikamente, die in vielen EU-Staaten von der sozialen Krankenversicherung bezahlt wurden, in der Schweiz teils mehr als ein Jahr später in die Spezialitätenliste (SL) kassenpflichtiger Medikamente aufgenommen worden. Solche Entwicklungen sind insofern problematisch, als sie ausgerechnet bei hoch innovativen Medikamenten, bei denen Patientinnen und Patienten auf die Solidarität der Krankenversicherung angewiesen sind, zur Zweiklassenmedizin führt.
Es müssen deshalb weitere Anstrengungen unternommen werden, um die Verfahren wieder international konkurrenzfähig zu machen. Die Pharmaindustrie macht sich stark für einen raschen und gleichberechtigten Zugang für Patientinnen und Patienten zu neuen Medikamenten.
Bevölkerungsmeinung
Der rasche Zugang zur Innovation wird von einem Grossteil der Bevölkerung gewünscht. Eine konstante Mehrheit von 62 Prozent der befragten Stimmberechtigten ist laut dem gfs-Gesundheitsmonitor 2019 nicht bereit, einen eingeschränkten Zugang zu neuen Medikamenten oder neuen Behandlungsformen hinzunehmen. Nur 38 Prozent der Bevölkerung wären bereit, den Zugang zu neuen Medikamenten einzuschränken. Um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken, würden rund 47 Prozent der Bevölkerung je nach Höhe der Kostensenkung Einschränkungen bei der Therapiefreiheit in Kauf zu nehmen und 27% wären bereit, die freie Spital- oder Arztwahl aufzugeben.
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