«Sustainable Development Goals»: Bayer entwickelt gemeinsam mit Schweizer Institut TPH Behandlung gegen Wurmerkrankungen im Menschen - Interpharma

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17. November 2023

«Sustainable Development Goals»: Bayer entwickelt gemeinsam mit Schweizer Institut TPH Behandlung gegen Wurmerkrankungen im Menschen

Durch den Boden übertragene Infektionen mit parasitären Würmern betreffen ärmste und am stärksten benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Weltweit sind mehr als 1,5 Milliarden Menschen mit mindestens einer dieser parasitären Wurmarten infiziert.

Bayer und das Schweizerische Tropen- und Public Health-Institut (Swiss TPH) arbeiten zusammen bei der klinischen Entwicklung eines Wirkstoffs zur Behandlung von Menschen, die mit bodenübertragenen Helminthen infiziert sind. Diese Zusammenarbeit folgt auf die positiven Ergebnisse einer vom Swiss TPH und seinen Partnern in Tansania durchgeführten Phase-II-Studie zu einem Wirkstoff bei Patienten mit Peitschenwurm- (Trichuris trichiura) und Hakenwurminfektionen (Ancylostoma duodenale und Necator americanus), die am 18. Mai 2023 im New England Journal of Medicine veröffentlicht wurde und eine gute Wirksamkeit zeigte.

„Bayer setzt sich für die Bekämpfung vernachlässigter Tropenkrankheiten ein“, sagte Christian Rommel, Leiter Forschung und Entwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung bei Bayer Pharmaceuticals. „Die gemeinsam mit dem Team des Swiss TPH vereinbarte Entwicklung des Wirkstoffs ist ein Beispiel dafür, wie wir unsere Kräfte bündeln, um neue Behandlungsmethoden für Patientinnen und Patienten zu entwickeln, die mit Helminthen infiziert sind.“

Der Wirkstoff ist ein Anthelminthikum, welches gegen mehrere Wurmerkrankungen bei Haustieren wirksam, für die Anwendung beim Menschen aber noch nicht zugelassen ist. Forscher des Swiss TPH und seiner Partner in Tansania zeigten die Wirksamkeit bei mit Peitschen- und Hakenwürmern infizierten Menschen in zwei auf der Insel Pemba durchgeführten Phase-II-Studien.

In den Studien zeigte der Wirkstoff hohe Therapieerfolge für alle untersuchten boden-übertragenen Helminthen. Die niedrigste getestete Dosis wirkte erfolgreich bei 83 Prozent der Menschen, die mit dem Peitschenwurm infiziert sind. Die Erhöhung führte zu einer Steigerung der Heilungsrate auf 92 Prozent. „Eine so hohe Rate wurde bei der Behandlung von mit Peitschenwürmern infizierten Menschen mit derzeit verfügbaren Anthelminthika noch nie beobachtet“, betonte Professorin Jennifer Keiser, Leiterin der Studie.

„Unsere Partnerschaft mit Bayer zielt darauf ab, gemeinsam eine wirksame Therapie für Menschen zu entwickeln, die mit bodenübertragenen Helminthen infiziert sind“, sagte Jürg Utzinger, Direktor des Swiss TPH. „Obwohl Medikamente zur Behandlung dieser Infektionen verfügbar sind, besteht ein dringender Bedarf an weiteren hochwirksamen Therapien, insbesondere im Hinblick auf das Risiko der Resistenzentwicklung gegen aktuelle Behandlungen.“

Parasitäre Wurminfektionen betreffen Menschen aus den ärmsten und am stärksten benachteiligten Regionen mit schlechtem Zugang zu sauberem Wasser, sanitären Einrichtungen und Hygiene in tropischen und subtropischen Gebieten, wobei die höchste Prävalenz aus Afrika südlich der Sahara, Asien und Südamerika gemeldet wird.

Durch den Boden übertragene Helmintheninfektionen werden durch verschiedene Arten parasitärer Würmer verursacht, darunter Peitschenwürmer, Hakenwürmer und Spulwürmer. Bei infizierten Menschen können Symptome wie Magenschmerzen, Durchfall und Anämie auftreten, und schwerere Infektionen können zu Unterernährung, Wachstumsstörungen und verzögerter körperlicher Entwicklung führen. In schweren Fällen kann es sogar zu einem Darmverschluss kommen, der eine Operation erforderlich machen kann. Weltweit sind mehr als 1,5 Milliarden Menschen mit mindestens einer Art dieser bodenübertragenen Helminthen infiziert.

Die Zusammenarbeit mit Swiss TPH ergänzt die bestehende Produktentwicklungspartnerschaft von Bayer mit der Drugs for Neglected Diseases initiative (DNDi) zur Entwicklung einer Behandlungsoption für Onchozerkose (Flussblindheit), wodurch die Behandlungsdauer erheblich verkürzt und die Krankheit letztendlich kontrolliert werden könnte.

Georg Därendinger

Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Kommunikation

+41 79 590 98 77

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