Die Schweiz braucht dringend ein vernetztes Gesundheitsdatenökosystem. Davon profitieren in erster Linie die Patienten, aber auch die Forschung, Wirtschaft und letztlich die ganze Gesellschaft. Gefordert sind nun alle, und auch die forschende Pharmaindustrie wird einen wichtigen Beitrag leisten. Dabei sind Massnahmen in sechs Handlungsfeldern wichtig, die wir in einer Blogserie näher beleuchten werden.
Wie wichtig die Digitalisierung des Gesundheitssystems ist, hat sich in der aktuellen Krise verdeutlicht. Dänemark hat eines der fortschrittlichsten Gesundheitsdatenökosysteme. Schon im März konnten die Dänen ihre Gesundheitsdaten auf eine App laden und hatten damit einen digitalen Corona-Pass, mit dem sie Museen besuchen, Fussballspiele live mitverfolgen und in Bars trinken durften.
Israel konnte aufgrund ihres integrierten Systems enorm wertvolle Daten Forschern zur Verfügung stellen, die nun damit die nächsten Generationen von Impfstoffen noch effektiver gegen Mutationen machen können.
Und die Schweiz? Hier wurden wichtige Informationen per Fax verschickt, und die Plattform meineimpfung.ch musste wegen technischer Mängel eingestellt werden.
Ein vernetztes Datenökosystem ist der Schlüssel für ein nachhaltiges Gesundheitswesen. Patienten profitieren dadurch von personalisierten Therapien und medizinischen Angeboten, die während der gesamten Behandlungszeit auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten werden. Forscher haben neue Möglichkeiten, mit anonymisierten Daten Krankheiten tiefer zu ergründen und innovative Lösungen zu testen. Und letztlich ermöglichen Gesundheitsdaten, die öffentliche Gesundheit so zu gestalten, dass sie transparent, effizient und nachhaltig ist.
Während andere Länder das erkannt haben, hinkt die Schweiz hinterher. Im digital health index der Bertelsmann Stiftung rangieren wir abgeschlagen auf dem 14. Platz, 17 Länder haben sich die Experten angeschaut. Die Analysten von BAK economics (Lesen sie dazu den Blog von Interpharma) haben dargelegt, dass es wie im Gesundheitswesen auch in der forschenden Pharmaindustrie zu einer Transformation kommt. Investitionen in Digitalisierung werden immer wichtiger– aber diese Investitionen werden nicht in der Schweiz getätigt. Unser Forschungs- und Pharmastandort verliert dadurch in jenem Bereich an Wettbewerbsfähigkeit, der die Zukunft prägen wird.
Um das zu ändern, braucht es dringend einen umfassenden Masterplan und Massnahmen. Die Politik ist dabei genauso gefordert wie alle anderen Akteure des Gesundheitssystems. Auch Interpharma wird seinen Beitrag leisten und hat hierzu sechs Handlungsfelder identifiziert, die den Weg hin zu einem vernetzten Gesundheitsdatenökosystem weisen.
Diese sechs Handlungsfelder werden wir in den kommenden Tagen mit einer Blogserie näher beleuchten.
Die forschende Pharmaindustrie ist schon heute ein proaktiver Partner in diesem Bereich. Sie stellt ihr Knowhow und Netzwerk zur Verfügung, nimmt am Dialog teil, bildet Fachkräfte aus und investiert stark in Innovation. Die Schweiz ist in der Digitalisierung des Gesundheitswesens ins Hintertreffen geraten. Wir haben aber immer noch die Chance, jetzt mit dem Aufbau eines Gesundheitsdatenökosystems unser Gesundheitswesen auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen und künftig weiterhin ein attraktiver Forschungsstandort zu sein. Packen wir es an!
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.
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