3 Fragen an Colleen Kamrad - Vice President & General Manager GSK, Switzerland - Interpharma

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1. Juni 2021

3 Fragen an Colleen Kamrad – Vice President & General Manager GSK, Switzerland

GSK ist stark in die Erforschung eines Covid-19 Impfstoffs involviert. Wie ist die aktuelle Situation? Wo stehen Sie und wie sehen die nächsten Schritte aus?

Wir arbeiten mit wissenschaftlichen Partnern an der Entwicklung eines breiten Portfolios für potenzielle COVID-19-Lösungen. Wir nutzen unsere Adjuvans-Technologie, um mehrere proteinbasierte, adjuvantierte COVID-19-Impfstoffe zu entwickeln. Hierfür arbeiten wir mit Sanofi, SK Bioscience aus Südkorea und Medicago aus Kanada zusammen. Unsere Zusammenarbeit mit Medicago befindet sich aktuell in der Spätphase der Studien. Unser Impfstoffkandidat mit Sanofi zeigte in Phase 2 starke Immunantworten in allen Altersgruppen der Erwachsenen. In den kommenden Wochen soll der Start von Phase 3 beginnen.

Überdies untersuchen wir COVID-19-Impfstoffe der nächsten Generation und erweitern unsere globale Zusammenarbeit mit CureVac aus Deutschland. CureVac gehört zu den wenigen Unternehmen, die Pionierarbeit in der mRNA-Technologie leisten. Gemeinsam entwickeln wir mRNA-COVID-19-Impfstoffe der nächsten Generation, die mehrere Varianten in einem einzigen Impfstoff abdecken könnten. Wir unterstützen ausserdem die Herstellung von bis zu 100 Millionen Dosen des COVID-19-Impfstoffs der ersten Generation von CureVac im laufenden Jahr. In der Schweiz wird CureVac den Vertrieb über eine eigene Niederlassung abwickeln. Darüber hinaus sind wir in Gesprächen mit weiteren Unternehmen, um zu prüfen, ob wir bei der Herstellung ihrer COVID-19-Impfstoffe helfen können.

Gibt es bei GSK neben der Impfstoffforschung weitere Projekte zur Bekämpfung von Covid-19?

Zusätzlich zu den Impfstoffen entwickeln wir potenzielle Behandlungen für COVID-19. In Kooperation mit Vir Biotechnology werden neue monoklonale Antikörper mit dualer Wirkung entwickelt, die als therapeutische oder präventive Optionen im Kampf gegen die aktuelle oder zukünftige Pandemien eingesetzt werden könnten. Der führende Antikörperkandidat Sotrovimab (VIR-7831) wird bei Erwachsenen mit hohem Risiko für einen Krankenhausaufenthalt untersucht und wirkt gegen die bisher bekannten Mutationen. Sotrovimab hat von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA eine Notfallzulassung für die Behandlung von leichten bis mittelschweren COVID-19-Erkrankungen bei Erwachsenen und pädiatrischen Hochrisikopatienten erhalten. Auch die EMA hat eine positive wissenschaftliche Stellungnahme zum Corona-Medikament abgegeben. Wir sind optimistisch, dass dadurch die Gespräche über die Zulassung in weiteren Ländern voranschreiten. 

Erwähnenswert ist zudem, dass wir 10 Millionen US-Dollar an die WHO und den COVID-19-Solidaritätsfonds der UN gespendet haben. Damit unterstützen wir das Personal im Gesundheitswesen an vorderster Front in dieser Pandemie bei Vorbeugung, Erkennung und Behandlung. Wir haben Laborausrüstung, Instrumente und wissenschaftliche Kits gespendet, um staatliche Tests zu unterstützen. Überdies haben wir mehr als 800‘000 Stück persönliche Schutzkleidung gespendet, um medizinisches Personal in 34 Ländern zu schützen.

An welchen Neuheiten arbeitet GSK neben der Herstellung von Covid-19-Impfstoffen und -Medikamenten aktuell?

Wir sind nicht nur wegen unserer langjährigen Expertise im Bereich Impfstoffe bekannt, sondern verfügen über ein breites Portfolio an innovativen und etablierten Medikamenten in den Bereichen Atemwegserkrankungen, HIV, Immunentzündungen und Onkologie.

Für schweres Asthma entwickeln wir einen langwirkenden monoklonalen Antikörper. Wir erweitern auch unser Meningokokken-Impfstoff-Portfolio, forschen an neuen Impfstoffen gegen RSV und beschäftigen uns mit neuen Behandlungsansätzen von HIV.

Hervorzuheben ist unser neuerliches Engagement im Onkologiebereich. Insbesondere im Bereich der gynäkologischen Onkologie haben wir derzeit eine vielversprechende Produktpipeline, auf die wir bauen können. Hier können wir unseren Patientinnen in unterschiedlichen Therapiesituationen einen erheblichen Mehrwert bieten. Unser Studienprogramm bietet darüber hinaus noch einiges mehr. Selbstverständlich spielt hier auch die Immunonkologie eine Rolle. Im Bereich der Soliden Tumore aber auch im Bereich der Hämato-Onkologie setzen wir in Zukunft auf neue Wirkmechanismen, welche die Krebstherapie weiter voranbringen werden.

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