Die Forschung von heute legt den Grundstein für die Innovationen von morgen und die Grundversorgung von übermorgen – in diesem Punkt ist sich die Stimmbevölkerung einig. Um auch in Zukunft über eine erstklassige Gesundheitsversorgung verfügen zu können, sprechen sich die Stimmberechtigten erneut für einen starken Forschungsstandort in der Schweiz aus.
Im letzten Teil dieser Blogserie ziehen wir Bilanz. Zusammengefasst zeichnet sich das Meinungsbild der Schweizer Stimmberechtigten rund um Gesundheitsfragen durch 6 Entwicklungen aus:
Die Gesamtzufriedenheit mit dem Gesundheitswesen ist und bleibt auch 2023 sehr hoch. Die hohen Kosten können durch die hohe Qualität gerechtfertigt werden.
Durch die hohe Zufriedenheit besteht aus Sicht der Stimmberechtigten wenig Spielraum für grössere Reformen.
Beispielsweise werden Zielvorgaben für einzelne medizinische Leistungsträgerinnen und Leistungsträger als grosses Risiko mit einer unsicheren Chance auf niedrigere Prämien bewertet.
Die Wunschvorstellungen sind gegenüber 2022 relativ stabil.
Die Stimmberechtigten wünschen ungebrochen die freie Arztwahl und gewichten den Zugang zu Medikamenten, die Qualität und die Quantität höher als die Kostenüberlegungen. In der Tendenz soll das Prinzip der Gemeinschaftsverantwortung gelten und die Grundversicherung nicht nur die finanziellen Risiken abdecken. 2023 verstärkt sich der Trend in Richtung Bund (vs. Kanton) und mehr Staat (vs. Markt) erneut. Kaum verändert hat sich die tiefe Bereitschaft, zwecks genereller Prämiensenkungen individuelle Kürzungen und Einschränkungen auf sich zu nehmen.
Ungebrochen dominiert unter Schweizer Stimmberechtigten ein kompromissloser Wunsch nach Leistungsbewahrung, Erhöhung der Qualität und mehr Forschung.
Der (minderheitliche) Wunsch eines Ausbaus des Leistungskatalogs ist weiterhin leicht rückläufig. Es soll im Vergleich zum Vorjahr wieder mehr Geld in die Medikamenten- und Impfstoffforschung fliessen, wenngleich die Brisanz nicht mehr dieselbe ist wie zum Höhepunkt der Corona-Pandemie 2021.
Die Stimmberechtigten gehen weiterhin von klar zunehmenden Gesundheitskosten und Krankenkassenprämien aus.
Grundsätzlich ist man mit der Verteilung der Finanzen einverstanden, will aber (neben der Medikamenten- und Impfstoffforschung) tendenziell Finanzen im Bereich von öffentlichen Spitälern, der Intensivmedizin und dem Leistungsangebot der Krankenkassen verorten. Sparziele sind am ehesten die Privatspitäler, die Krankenkassenverwaltungen, die Spezialärzteschaft sowie die Suchtprävention.
In der Summe zeigen die Schweizer Stimmberechtigten eine sehr trennscharfe Vorstellung davon, welche Aufgabe dem Staat und welche dem Markt zukommen sollen: Mit Bezug auf die Kosten ist der Staat aus Sicht der Stimmberechtigten eine wichtige Kontroll- und Steuerinstanz gegen überhöhte Preise, bei Leistungsberechtigungen soll er sich aber sichtbar raushalten und den Entscheid medizinischem Fachpersonal und den Patientinnen und Patienten überlassen. Augenscheinlich traut man den Tarifpartnerinnen und -partnern keinen konsumentenfreundlichen Preis zu, wohl aber konsumentenfreundlich ausgestaltete Leistungserbringung.
Dieser Beitrag ist der letzte Teil einer mehrteiligen Blogserie über das Gesundheitswesen in der Schweiz. Erfahren Sie mehr dazu im diesjährigen Gesundheitsmonitor, der von Interpharma jährlich bei gfs.bern in Auftrag gegeben wird.
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.
Informationen zu unseren Kennzahlen und Aktivitäten im Geschäftsjahr 2023
Interpharma stellt sich vor
Publikationen bestellen und herunterladen
Mehr zu den Aufgaben und übergeordneten Zielen von Interpharma
Setzen Sie sich mit uns in Verbindung
Aktuelle Informationen und Medienkontakte für Medienschaffende