allianz q: Digitalisierung - Qualität vor Quantität bei medizinischen Daten - Interpharma

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4. September 2018

allianz q: Digitalisierung – Qualität vor Quantität bei medizinischen Daten

Im Juni fand der neunte Workshop der allianz q unter dem Titel «Digitalisierung: Qualität vor Quantität» statt. Diskutiert wurde, wie die Flut an Gesundheitsdaten den Alltag von uns allen beeinflussen und wie Spitäler, Ärztinnen und Ärzte sowie Versicherer damit umgehen. Im Fokus stand zudem die Frage, wie die Qualität der Daten verbessert und damit die Behandlung und Versorgung der Patientinnen und Patienten optimiert werden kann. Auch kritische Punkte wie die Lagerung von Daten und der Datenschutz wurden angesprochen. 

Die Referate und Diskussionen am diesjährigen Workshop der allianz q auf dem Stoos haben bewusst gemacht, wie massiv die Digitalisierung das Gesundheitswesen verändern wird. «Veränderung im Gesundheitswesen geschieht durch einen Kulturwandel: Netzwerke lassen sich nicht top-down steuern», betont Prof. Dr. Andrea Belliger, Leitung Institut für Kommunikation & Führung, IKF. Klar ist: Die technischen Möglichkeiten sind fast unbegrenzt respektive entwickeln sich rasant und neue Akteure wie Google und andere drängen in den europäischen Gesundheitsmarkt.

Vor diesem Hintergrund gilt es abzuwägen, wo es sich für Institutionen wie Spitäler lohnt, in die Digitalisierung zu investieren. Gemäss Dr. med. Werner Kübler, Direktor Universitätsspital Basel, versucht das Universitätsspital Basel deshalb eine eigene «digitale Agenda» aufzubauen. Er betont auch, dass die Spitäler heute in Sachen IT «massiv unterinvestiert» sind.

Digitale Pillen

Chronische Krankheiten sind weltweit für rund 70% aller Todesfälle verantwortlich. «Digitale Pillen» haben das Potenzial, via Sensorik oder Selbstauskünfte den Patienten den Umgang mit ihrer chronischen Krankheit zu erleichtern und die Krankheit besser zu kontrollieren. Aus Sicht der Patientenvertreter ist dabei jedoch zentral, dass Patientinnen und Patienten die Wahl haben und selber mitbestimmen können, ob und wie sie technische Hilfsmittel wie Apps respektive «Digitale Pillen» einsetzen wollen.

«Praxisambulante Medizin ist nicht immer so gut messbar und quantifizierbar respektive standardisierbar», betont Dr. med. Yvonne Gilli, Zentralvorstand FMH. Damit ergeben sich Herausforderungen bezüglich der Integration von Daten in IT-Systeme und deren Weiterentwicklung. Aufgrund der unterschiedlichen Interessen und Ansprüche in Sachen Qualität lässt sich vielleicht folgendes Fazit zum Stoos-Workshop ziehen: So wenig sich künftige Netzwerke top-down steuern lassen, so wenig lässt sich die digitale Datenerfassung der Patienten top-down verordnen.

Innovationspreis der allianz q

Der Innovationspreis 2018 der allianz q geht an Prof. Dr. med. Michele Genoni, Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Herz- und thorakale Gefässchirurgie (SGHC) für die Initiierung und die Umsetzung des Herzchirurgie-Registers. Als 2015 mit der Erfassung der Patientendaten und der Zahl der Todesfälle nach Operationen oder der Anzahl von Infektionen begonnen wurde, kamen die Zürcher Spitäler auf eine Datenqualität von 77%. Nur sieben von zehn Datensätzen waren korrekt. «Heute sind wir bei 92%», so Genoni. Das Ziel seien jedoch 95%. Erhoben werden diese Ergebnisse durch jährliche Systemaudits. Ziel der Fachgesellschaft ist es, das nationale Herzchirurgie-Register weiter zu professionalisieren und damit die Qualität der Herzchirurgie zum Nutzen der Patienten gesamtschweizerisch zu verbessern.
Über die allianz q / Informationen zum Anlass
Die allianz q ist ein Zusammenschluss von Akteuren aus dem Gesundheitswesen und wurde im Januar 2010 gegründet. Das vordringlichste Anliegen der allianz q sind die Verankerung und die laufende Verbesserung der Qualität im Gesundheitswesen.

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