Serie Gesundheitsmonitor 2021 Teil 3: Schwerpunktthema: Beschleunigung Medikamentenzugang - Interpharma

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19. August 2021

Serie Gesundheitsmonitor 2021 Teil 3: Schwerpunktthema: Beschleunigung Medikamentenzugang

Da es in der Schweiz teilweise sehr lange dauern kann, bis ein neu entwickeltes Medikament durch die Krankenkassen vergütet wird, wurden im Gesundheitsmonitor mögliche Beschleunigungsmassnahmen zur Diskussion gestellt.

Die Stimmberechtigten stehen den Vorschlägen grundsätzlich offen gegenüber. Fast flächendeckende 93 Prozent (voll oder eher einverstanden) möchten Zugang zu neuen Medikamenten erhalten, sobald sie zugelassen werden. Im Vergleich zum Jahr 2020, als diese Frage zum ersten Mal gestellt wurde, ist der Anteil sogar nochmals leicht angestiegen (2020: 91 %). Ebenfalls eine Mehrheit von 59 Prozent befürwortet, dass die Medikamentenhersteller mit den einzelnen Krankenkassen direkt – anstatt mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) – verhandeln (2020: 65 %). 39 Prozent lehnen dies mehr oder weniger dezidiert ab.

Das Modell einer provisorischen Zulassung mit flexiblen Preisen befürwortet die Hälfte der Befragten. Der Widerspruch ist mit 49 Prozent allerdings gross. Im Kontext der laufenden Impfdiskussion und der Probleme im Zulassungsverfahren sowie der möglichen Nebenwirkungen von Vakzinen einzelner Pharmaunternehmen erscheint der starke Rückgang dieser Aussage gegenüber 2020 von 31 Prozentpunkten erklärbar. Aus Bevölkerungssicht ist es im Vergleich zum Vorjahr auch deutlicher geworden, dass eine Änderung im Preisvergütungssystem nötig ist. Im Vorjahr war noch eine Mehrheit gegen eine Veränderung.

Akzeptanz der pharmazeutischen Forschung bestätigt

Die pharmazeutische Forschung hatte bereits vor der Pandemie eine sehr hohe Akzeptanz. Noch stärker stimmen die Befragten der Aussage zu, dass die Heilung dank neuer Medikamente beschleunigt werden kann. Ebenfalls einhellig ist der Beitrag für die Qualität des Gesundheitswesens. Annähernd neun von zehn Befragten unterstützen die Aussage, dass dank der Forschung ein längeres und gesundes Leben möglich ist und dass sie für die Lebensqualität wichtig ist. Im Pandemiekontext erscheint es nun auch sehr breiten Kreisen als nachvollziehbar, dass Kostensenkungen durch neue Medikamente möglich sind. In der Krebsbehandlung wurden in den letzten zwanzig Jahren besondere Fortschritte erzielt. Das haben auch praktisch alle Befragten so verinnerlicht. Das grundsätzlich positive Bild über Forschung und die Akzentuierung davon in Pandemiezeiten wird im Kontext der Krebsforschung noch offensichtlicher. Die teilweise aufflammende Diskussion um Scheininnovationen, die unnötige Verteuerung zur Folge haben, ist deutlich in den Hintergrund gerückt und wird praktisch von niemandem mehr geteilt.

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