Serie klinische Forschung Teil 5: Zahlen und Fakten zu klinischen Studien
Die
Schweiz hat eine eigene Arzneimittelbehörde, die Swissmedic. Sie entscheidet
über die Zulassung von Arzneimitteln und die Betriebsbewilligung für
Herstellung und Grosshandel und führt Inspektionen durch. Swissmedic ist weiter
für die Marktüberwachung von Arzneimitteln und Medizinprodukten sowie für die
Durchführung von klinischen Studien und die laboranalytische Prüfung der
Arzneimittelqualität zuständig. Auch informiert Swissmedic die Öffentlichkeit
und kümmert sich um die nationale und internationale Zusammenarbeit im
Heilmittelrecht.
Die Zulassungsbehörde entscheidet über die Freigabe von klinischen Studien in der Schweiz. Das heisst, eine Herstellerin muss vor der Durchführung von klinischen Studien sämtliche Daten aus den vorklinischen Untersuchungen bei Swissmedic einreichen. Sind alle Voraussetzungen erfüllt, wird die Durchführung der klinischen Studien freigegeben. Im Jahr 2019 waren es 163 Studien, die von Swissmedic zur Durchführung freigegeben wurden.
Quelle: Swissmedic (2020)
In
der Schweiz teilen sich die öffentliche Hand und die Privatwirtschaft die
Kosten für Grundlagenforschung und Forschung auf. Dabei finanziert die
Privatwirtschaft jedoch mit 67.1% aller Forschungsausgaben die deutliche
Mehrheit. Der Bund trägt 15.5% der Ausgaben für F&E, die Kantone 10.4%, das
Ausland 5.2% und andere, wie private Organisationen ohne Erwerbszweck oder
eigene Mittel der Hochschulen, tragen 1.8% der Forschungsausgaben in der
Schweiz (Zahlen vom Bundesamt für Statistik, 2017). Von den 15.5 Mrd. Franken,
die die Privatwirtschaft zur Forschung und Entwicklung beiträgt, kommen rund
34% aus der Pharmaindustrie (Quelle: BFS, 2019).
Der
US-Verband PhRMA hat in einer Studie seiner Mitglieder erhoben, wieviel Mittel
in die entsprechenden Phasen der Medikamentenentwicklung fliessen. 2019 gingen
49.2% der Forschungsausgaben in die klinische Forschung, davon kosteten
Phase-1-Studien 9.7%, Phase-2-Studien 10.6% und Phase-3-Studien 28.9%. Weiter
gingen 2019 16.4% der Forschungsausgaben in die präklinische Forschung, 3.3% in
die Zulassung, 11.6% in die Pharmakovigilanz, also in die Produktüberwachung
nach Markteinführung, und 19.4% der Forschungsausgaben sind unkategorisiert.
Klinische
Studien sind also mitunter der teuerste Aspekt der Forschung. Dies liegt auch
an ihrer Komplexität, an den hohen Anforderungen der Zulassungsbehörden und am
langen Zeithorizont, in denen sie stattfinden. Diese Aspekte wurden in den
vorherigen Blogbeiträgen zu klinischen Studien beleuchtet.
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