Die Pharmaindustrie ist die Wirtschaftslokomotive der Schweiz
Die Pharmaindustrie ist mit Exporten von 105.5 Milliarden. Franken und einem Anteil von 40.5 Prozent an den Gesamtexporten die wichtigste Exportbranche der Schweiz. Mit einem direkten Anteil von 5.8 Prozent am Bruttoinlandprodukt (BIP) ist sie einer der bedeutendsten privaten Wirtschaftszweige der Schweiz und trägt überdurchschnittlich zum Wohlstand des Landes bei. Rund 50’600 Personen sind in der Schweiz in der Pharmaindustrie beschäftigt. Die Industrie bezieht bei ihren Aktivitäten Vorleistungen wie Maschinen, chemische Substanzen, Reinigungs- und Sicherheitspersonal, Versicherungsdienstleistungen oder Energie und schafft dadurch zusätzlich rund 250’200 Arbeitsplätze für Personen in anderen Branchen.
Optimale Rahmenbedingungen bleiben für einen erfolgreichen und international konkurrenzfähigen Pharmastandort essenziell. Die Standortattraktivität steht jedoch von vielen Seiten unter Druck: Wachsende geopolitische Unsicherheit, Unklarheit bei den bilateralen Verträgen mit der EU sowie wachsende Bürokratie- und Regulierungskosten gefährden die Wettbewerbsfähigkeit der Schweiz.
Politische Stabilität und Rechtssicherheit stärken
Politische Stabilität und Rechtssicherheit sind wichtige traditionelle Stärken des Standorts Schweiz. Insbesondere innovative Branchen mit einem langen Investitionshorizont sind auf Planungs- und Rechtssicherheit angewiesen. Für Neuansiedlungen von Unternehmen oder Investitionen an einem Standort ist die politische Stabilität ein wichtiger Entscheidungsfaktor bei der Standortwahl. In den letzten Jahren ist jedoch eine Erosion der Stabilität zu beobachten, die sich auch in entsprechenden internationalen Indizes niederschlägt. Es gilt, einen transparenten Dialog mit der Gesellschaft und der Politik über die Bedeutung der Pharmaindustrie für die Schweiz und die notwendigen Rahmenbedingungen für die Zukunft zu führen.
Zugang zu Export- und Importmärkten sichern
Ein international vernetztes und exportorientiertes Land wie die Schweiz ist auf funktionierende Handelsbeziehungen und offene Märkte angewiesen. Im Jahr 2024 gingen rund 46 Prozent der Schweizer Pharmaexporte in die Europäische Union. Damit ist die EU der wichtigste Absatzmarkt für pharmazeutische Erzeugnisse. Die USA sind mit einem Anteil von 28 Prozent das wichtigste Abnehmerland. Der Anteil der Ausfuhren in die USA hat sich in den vergangenen rund 20 Jahren von 12.8 Prozent mehr als verdoppelt.
Umfeld für Investitionen attraktiv gestalten
Die Schweiz hat heute noch ein wettbewerbsfähiges fiskalisches Umfeld. Der internationale Steuerwettbewerb ist aber nicht abgeschlossen. Die Schweiz muss innenpolitisch flexibel und pragmatisch bleiben und sich bestmöglich auf die neuen Standortwettbewerbsregeln einstellen.
Direktinvestitionen aus dem Ausland in die Schweiz nehmen seit 2017 ab. Seither flossen dagegen in hohem Masse Mittel ab. Diese Abflüsse gefährden Arbeitsplätze, Innovationskraft, Steuereinnahmen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts. Auch die Investitionen in Start-Ups sind rückläufig. Während 2017 noch fast die Hälfte der Investitionen an Startups im Biotech-Bereich ging, waren es 2024 nur noch 31 Prozent. Dies deutet auf sinkende Attraktivität in diesem Bereich hin.
Weitere Informationen
Bedeutung der Pharmaindustrie für die Schweiz (Bedeutungsstudie)
