Die Schweiz zählt zu den weltweit führenden Standorten für die Herstellung innovativer Medikamente. Doch der Wandel zur Hightech Pharmaproduktion bringt nicht nur Chancen, sondern auch neue Herausforderungen mit sich – allen voran den steigenden Bedarf an qualifizierten Fachkräften.
Moderne Technologien wie künstliche Intelligenz, Robotik und digitale Zwillinge revolutionieren die Produktionsprozesse in der Pharmaindustrie. Diese Transformation erfordert neue Kompetenzen – von der vorausschauenden Wartung über automatisierte Qualitätskontrollen bis hin zur Echtzeitdatenanalyse. Doch genau hier liegt das Problem: Der Bedarf an entsprechend qualifiziertem Personal wächst schneller als das Angebot.
Ein zentrales Problem ist die mangelnde Übereinstimmung zwischen Ausbildungsinhalten und den Anforderungen der Hightech-Pharmaproduktion. Während andere Branchen bereits früh Talente für sich begeistern, fehlt es in der Produktion oft an gezielter Nachwuchsförderung. Es braucht daher eine stärkere Integration von Themen wie Automatisierung, KI und Datenanalyse in Lehrpläne – sowohl in der Berufsbildung als auch in MINT-Studiengängen.
Gerade die berufliche Grundbildung bietet enormes Potenzial: Absolventinnen und Absolventen einer Lehre sind grundsätzlich gut auf die Praxis des Arbeitsalltags vorbereitet. Umso wichtiger ist es, die Attraktivität der Berufslehre zu steigern und den technologischen Fortschritt schneller in Ausbildungspläne zu integrieren.
Neben der besseren Nutzung des inländischen Potenzials braucht es auch einen erleichterten Zugang zu Fachkräften aus dem Ausland. Die Stabilisierung des bilateralen Wegs mit der EU, um die Personenfreizügigkeit zu sichern, ist dafür eine Voraussetzung. Zudem braucht es eine Anpassung der Kriterien für Drittstaatenkontingente. Denn aktuell verhindern administrative Hürden oft die Anstellung qualifizierter Fachkräfte.
Die Sicherung des Fachkräftebedarfs ist kein Randthema – sie ist zentral für die Zukunftsfähigkeit des Produktionsstandorts Schweiz. Nur wenn es gelingt, junge Talente zu gewinnen, Ausbildungen zukunftsfähig zu gestalten und internationale Fachkräfte gezielt einzubinden, kann die Schweiz ihre Spitzenposition in der Hightech Pharmaproduktion behaupten.
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