In der Schweiz werden im Durchschnitt jährlich über
40’000 Neuerkrankungen mit Krebs diagnostiziert – Tendenz steigend. Obwohl die Neuerkrankungen
aufgrund von demografischen Entwicklungen zunehmen, ist das Sterberisiko stabil
oder gar rückläufig. Das zeigt einmal mehr, welche Fortschritte in der medizinischen
Behandlung, Prävention, aber auch in der Forschung gelungen sind. Das ist nicht
selbstverständlich.
Laut den Zahlen des dritten Schweizerischen Krebsberichts nehmen in der Schweiz die Neuerkrankungen an Krebs zu. Das hängt mit der demografischen Entwicklung der Bevölkerung zusammen, insbesondere mit der steigenden Anzahl älterer Menschen. Mit zunehmendem Alter nimmt gleichzeitig auch das Risiko zu, an Krebs zu erkranken. Die altersstandardisierten Raten, die im Gegensatz zu den Fallzahlen nicht dem Einfluss demografischer Entwicklungen unterliegen, haben sich in den letzten Jahren insgesamt kaum verändert. Die Neuerkrankungsrate ist hingegen bei den Frauen seit 2007 nahezu unverändert, während bei den Männern im selben Zeitraum ein leichter Rückgang beobachtet werden konnte.
Krebs ist damit nach Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
die zweithäufigste Todesursache. Allerdings ging die Sterblichkeit zwischen
1988-2017 stark zurück – bei Frauen um 28%, bei Männern um 39%. Das ist
erfreulich und zeigt: Auch dank hartnäckiger Forschung der Pharma-Unternehmen
kann Krebspatienten heute besser geholfen werden. Das ist insbesondere für die
betroffenen Patientinnen und Patienten und ihre Familien eine höchst bedeutende
und ermutigende Entwicklung.
Geringeres Sterberisiko dank Forschung
Dank neuen und
innovativen Behandlungsmethoden kam es in den vergangenen Jahrzehnten zu einer
grossen Verbesserung bei der Behandlung von Krebs. Im Zeitraum von 2013 bis 2017
beträgt die 5-Jahres-Überlebensrate über alle Krebsarten hinweg betrachtet für
Männer 64% und für Frauen 67%. Gegenüber dem Zeitraum von 2003 bis 2007 ist
dies bei Männern und bei Frauen ein Anstieg um jeweils 3 Prozentpunkte. Bei
Kindern liegt die 5-Jahres-Überlebensrate mittlerweile sogar bei über 85%. Heute
können bereits 50% aller Krebserkrankungen behandelt werden. Beim
Brust- und Darmkrebs sind die Sterblichkeitsraten jeweils um rund 50% gesunken.
Damit das aber auch in Zukunft so weiter geht, braucht es weiterhin intensive
Forschung – und damit verbunden hohe
Investitionen.
Krebsforschung:
Abbruchquote von 95%
Die Entwicklung neuer Medikamente und Therapien ist ein
riskantes Unterfangen und mit einem hohen Ausfallrisiko verbunden. Im
Durchschnitt kostet die Entwicklung eines neuen Medikaments über 2 Milliarden
Franken und dauert 12 Jahre. Krebs ist dabei ein besonders schwieriger Gegner: Laut
einer Studie
des Deutschen Krebsforschungszentrums finden sich auf diesem Therapiegebiet
die höchsten Entwicklungskosten. Bis knapp 3.9 Milliarden können diese bei
Krebsmedikament betragen. Mit einem Anteil
von über 15% am Umsatz, der direkt wieder in Forschung und Entwicklung
investiert wird, bildet die Pharmaindustrie die Spitzengruppe der forschungsintensivsten
Branchen. Erst der wirtschaftliche Erfolg garantiert die erforderlichen Mittel
für die nächste Generation von Innovationen, um Nutzen und Mehrwert zugunsten
der Patientinnen und Patienten zu schaffen. Den enormen Investitionskosten steht eine
Erfolgs- und Zulassungsquote von nur rund 5% entgegen – 95% der Studien kommen
demnach nicht zu einem erfolgreichen Ende.
Einnahmen von heute
ermöglichen Innnovationen von morgen
Diese auf den ersten Blick vielleicht entmutigenden
Erfolgsaussichten dürfen den Forschungsaktivitäten jedoch keinen Abbruch tun.
Im Gegenteil: Ist ein Medikament oder eine Therapie gegen Krebs erfolgreich,
ist der der daraus resultierende Nutzen für die Patientinnen und Patienten,
aber auch für die Gesellschaft ist immens.
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.
Jahresbericht
Informationen zu unseren Kennzahlen und Aktivitäten im Geschäftsjahr 2024