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17. Oktober 2025

René Buholzer im Interview mit Pharmaboardroom

In einem Interview mit Pharmaboardroom äusserte sich René Buholzer zum Pharmastandort Schweiz im Zeichen der US-Zollpolitik. Den Originalartikel finden Sie hier.

Angesichts der eskalierenden globalen Handelsspannungen befindet sich die exportorientierte Pharmaindustrie der Schweiz in einer schwierigen Lage. Da die Vereinigten Staaten Zölle von bis zu 39 Prozent auf Schweizer Waren erheben und weitere Massnahmen androhen, hat sich der Druck auf den wichtigsten Industriezweig der Schweiz – der für zehn Prozent des BIP und über 40 Prozent der Exporte verantwortlich ist – verstärkt. René Buholzer, CEO von Interpharma, dem Verband der forschenden Pharmaunternehmen der Schweiz, reflektiert über diesen „Weckruf“ für die Politik und erklärt, wie die Schweiz reagieren muss: Durch die Modernisierung der Preisgestaltungsrahmen, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit und die Wahrung ihres Status als einer der innovativsten Life-Science-Standorte der Welt.

Die Schweizer Pharmaindustrie scheint von den jüngsten Veränderungen in der Handels- und Preispolitik der USA besonders betroffen zu sein. Angesichts der bereits geltenden Zölle von 39 Prozent und der noch immer diskutierten 100% Zölle. Wie ist die Stimmung unter den Mitgliedern von Interpharma und in der Schweiz allgemein?

In der Schweiz ist man sich heute viel stärker bewusst, wie wichtig die Pharmaindustrie für die Wirtschaft unseres Landes ist, was nicht immer der Fall war. Arzneimittel machen rund zehn Prozent des BIP der Schweiz aus und innovative Pharmaunternehmen sind für etwa 41 Prozent der gesamten Schweizer Exporte verantwortlich. Das bedeutet, dass unser Sektor bei der Einführung von Zöllen unweigerlich in den Fokus rückt und die Auswirkungen zu spüren bekommt.

Der erste Schock kam, als Präsident Trump ein Handelsdefizit von 40 Milliarden US-Dollar gegenüber der Schweiz feststellte. Diese Analyse basierte jedoch nur auf dem Warenhandel und schloss Dienstleistungen aus, was ein ganz anderes Bild ergeben hätte. Da die Pharmaindustrie einen grossen Anteil an den Schweizer Exporten hat, wurde unsere Branche zu einem klaren Ziel.

Zunächst herrschte in der Öffentlichkeit Verwirrung. Einige wenige gerieten sogar in Panik und dachten, die Schweiz könnte plötzlich „in Schwierigkeiten“ geraten. Aber schnell stellte sich ein starkes Gefühl der Einheit ein. Die Menschen verstanden, dass wir alle im selben Boot sitzen und dass ein robuster Exportsektor nicht „etwas Falsches“ ist, sondern einfach die Funktionsweise unserer offenen Wirtschaft.

Dennoch herrscht Frustration und Bestürzung, da die Schweiz und die Vereinigten Staaten traditionell enge, für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen pflegen. Wir sind ein wichtiger Investor und Schöpfer hochwertiger Arbeitsplätze in den USA und gehören gemessen an unserer Grösse zu den weltweit führenden Ländern. Historisch und kulturell weisen die beiden Länder viele Gemeinsamkeiten auf; die erste Schweizer Verfassung wurde sogar teilweise vom US-Modell inspiriert.

Anfangs herrschte vielleicht eine gewisse Überzeugung, dass die Vernunft siegen würde, aber dies war ein Weckruf. Über die Zölle hinaus beunruhigt uns noch mehr die „Most Favoured Nation”-Verordnung, die längerfristige Folgen für die Preisgestaltung von Arzneimitteln und den Marktzugang haben könnte.

Allgemeiner betrachtet stellt der protektionistische Trend in den USA – der Drang, „in den USA für die USA zu produzieren” – eine ernsthafte strategische Herausforderung dar. Er birgt die Gefahr, dass globale Wertschöpfungsketten fragmentiert werden und die Wettbewerbsfähigkeit mit der Zeit geschwächt wird. Natürlich kann man nicht einfach über Nacht eine Fabrik in der Schweiz schliessen und eine in den USA eröffnen. Solche Prozesse dauern Jahre und erfordern enorme Investitionen. Aber solche Umbrüche haben das Potenzial, die globale Pharmalandschaft mittel- bis langfristig grundlegend zu verändern.

Wie sorgen Sie angesichts der Expansion von Novartis und Roche in den USA unter dem Druck der Rückverlagerung dafür, dass die Schweiz – ihre traditionelle Basis – wettbewerbsfähig bleibt? Welches Gleichgewicht streben Sie in diesem unsichereren globalen Umfeld an?

Wir arbeiten sehr eng mit Roche und Novartis zusammen, die beide starke und aktive Mitglieder von Interpharma sind, sowie mit unseren anderen Mitgliedern und der Schweizer Regierung. Unsere oberste Priorität war es, den politischen Entscheidungsträgern klar zu machen, was wirklich auf dem Spiel steht – wirtschaftlich und strategisch.

Die Pharmaindustrie erwirtschaftet in der Schweiz einen Jahresumsatz von rund 4,4 Milliarden Franken, doch unsere Mitglieder zahlen schätzungsweise 5 Milliarden Franken an Steuern auf allen drei Regierungsebenen – Bund, Kantone und Gemeinden. Darüber hinaus investiert die Branche lokal rund 9 Milliarden CHF in Forschung und Entwicklung. Mit anderen Worten: Wir investieren in der Schweiz weit mehr, als wir hier verdienen. Das ist etwas, was viele Menschen, darunter Teile der Öffentlichkeit und Politiker, immer noch nicht vollständig verstehen.

Es herrscht nach wie vor das Missverständnis, dass hohe Krankenkassenprämien durch die Arzneimittelpreise verursacht werden und dass die Pharmaindustrie einfach „zu viel verdient”. Unternehmen wie Roche und Novartis sind jedoch nicht vom Verkauf von Medikamenten in der Schweiz abhängig. Sie sind weltweit tätig. Wenn man mehr Steuern zahlt, als man im Inland umsetzt, ist klar, dass der Schweizer Markt nicht die Quelle des Grossteils der Gewinne ist.

Wir haben uns daher gemeinsam bemüht, den globalen Charakter der Branche und die Komplexität der Handelssituation mit den USA zu erklären. Es geht nicht nur um Zölle, sondern um mehrere sich überschneidende Instrumente – die 39% Zölle, die potenziellen 100% Zölle gemäss Section 232 und die „Most Favoured Nation“-Verordnung. Es handelt sich dabei um unterschiedliche Massnahmen mit jeweils unterschiedlichen rechtlichen Auswirkungen und Unsicherheitsfaktoren, die in politischen oder medialen Diskussionen oft miteinander vermischt werden.

Zusätzliche Verwirrung stiftet die Vorliebe von Präsident Trump für direkte, unternehmensspezifische „Deals“ – wie wir sie bereits gesehen haben – anstelle von umfassenden nationalen Abkommen. Dieser Ansatz blendet die Regierungen aus und schafft Unsicherheit für die globalen Lieferketten.

Wir haben den Schweizer Behörden mitgeteilt, dass die Branche bereit ist, ihren Teil beizutragen. Die von Roche und Novartis angekündigten Grossinvestitionen in den USA werden das Handelsdefizit der Schweiz unweigerlich verringern, was den Druck etwas mindern könnte. Die übergeordnete Frage bleibt jedoch: Wie kann die Schweiz in dieser sich wandelnden Welt als Standort für Innovation und Produktion wettbewerbsfähig und attraktiv bleiben?

Tatsächlich verfolgen die Zölle und die Rhetorik von Präsident Trump ein klares Ziel: mehr Produktion zurück in die USA zu holen. Die grossen Pharmaunternehmen reagieren auf diesen Druck. Sowohl Roche als auch Novartis sind bereits seit langem in den USA tätig. Roche beispielsweise ist durch Genentech dort tief verwurzelt. Wir bewegen uns also in Richtung eines stärker regionalisierten Modells.

Gleichzeitig entwickelt sich China zu einem ähnlich grossen, aber zunehmend protektionistischen Markt. Das Ergebnis ist eine „kleinere Welt“ für den Handel – die Welt ohne die USA und ohne China –, in der die übrigen Länder nun um Investitionen in Produktion und Forschung und Entwicklung konkurrieren müssen.

COVID-19 hat vielen Regierungen den strategischen Wert einer starken heimischen Pharmaindustrie vor Augen geführt. Für die Schweiz bedeutet dies, dass wir unsere Anstrengungen verdoppeln müssen, um ein attraktiver globaler Standort zu bleiben. Wir haben eine lange Tradition der Innovation, Qualität und regulatorischen Exzellenz, aber die Herausforderungen wachsen.

Unsere grösste Sorge ist Selbstzufriedenheit – die Überzeugung, dass die Schweiz irgendwie verschont bleiben wird, weil sie sich in der Vergangenheit immer erfolgreich angepasst hat. Wir stehen in regelmässigem Kontakt mit Ministern, Parlamentsabgeordneten und hohen Beamten, um zu betonen, dass es jetzt an der Zeit ist zu handeln: die Rahmenbedingungen zu verbessern, Bürokratie abzubauen und unser Preissystem zu modernisieren.

Keine dieser Empfehlungen ist neu. Sie stehen im Einklang mit den Zielen unserer Pharmastrategie 2030. Aber das Tempo des Wandels hat sich dramatisch beschleunigt. Die neuen US-Politiken haben die Dringlichkeit deutlich gemacht. Wenn wir die Pharmaindustrie als wichtigen Motor für den Wohlstand der Schweiz erhalten wollen, müssen wir jetzt unsere Wettbewerbsfähigkeit als Standort stärken. Der globale Wettlauf um Investitionen ist hart, und die Schweiz kann es sich nicht leisten, selbstgefällig zu sein.

Könnte all diese Unruhe auch etwas Positives haben? Könnte dies der Anstoss sein, den die Schweiz braucht, um endlich ihre Preisgestaltungsrahmen und Bewertungssysteme zu modernisieren?

Wir treffen uns regelmässig mit der Gesundheitsministerin und dem Wirtschaftsminister und veranstalten sogar einen hochrangigen „Pharma-Gipfel”, an dem beide Ministerien und Vertreter der Industrie teilnehmen. Der Dialog ist intensiv – wahrscheinlich intensiver als in den meisten europäischen Ländern – und die Bereitschaft zum Handeln ist vorhanden, zumindest rhetorisch.

Allerdings stehen wir nach wie vor Herausforderungen hinsichtlich der Sichtweise des Gesundheitsministeriums. Dessen Fokus liegt in erster Linie auf dem, was über Krankenkassenbeiträge finanziert wird, die jeder Schweizer Bürger zahlen muss und nicht über allgemeine Steuern. Dies führt zu einer starken politischen Dynamik: Steigende Gesundheitskosten sind für die Wähler sofort sichtbar, weshalb die Debatte um Arzneimittelpreise emotional aufgeladen ist.

In letzter Zeit hat sich eine beunruhigende Erzählung durchgesetzt, die suggeriert, dass Schweizer Patienten möglicherweise mehr bezahlen müssen, damit unsere Unternehmen „überleben“ können, weil Präsident Trump die Arzneimittelpreise in den USA senken will. Das ist eine gefährliche Vereinfachung. In Wirklichkeit hatten Schweizer Patienten schon lange vor all dem Probleme, Zugang zu innovativen Medikamenten zu erhalten.

Im internationalen Vergleich hinken wir beim zeitnahen Zugang zu neuen Therapien hinterher. Der EFPIA W.A.I.T. Indikator zeigt beispielsweise, dass die Schweiz einer der wenigen Top-Ten-Märkte mit einem negativen Trend ist. Wir sind auf den siebten Platz zurückgefallen. Alarmierend nah an Länder mit weitaus geringeren Ressourcen. Es ist schockierend, dass eine der reichsten Nationen Europas nun in Bezug auf den Zugang von Patienten zu Innovationen fast auf dem Niveau eines der ärmsten EU-Länder liegt.

Es gibt auch strukturelle Probleme. Beispielsweise können Patienten gemäss Artikel 71a der Krankenversicherungsverordnung durch eine Ausnahmeregelung begrenzten Zugang zu bestimmten Medikamenten erhalten, aber das Verfahren ist bürokratisch und ungerecht. Es war nie als Hauptweg für den Zugang gedacht, ist aber de facto zu einer Umgehungslösung geworden – was den politischen Druck verringert, das System angemessen zu reformieren.

Unterdessen haben die Bürger mit steigenden Krankenkassenbeiträgen zu kämpfen und die Regierung hat kürzlich die Finanzierung der stationären und ambulanten Versorgung geändert, eine Reform, die als „Einheitliche Finanzierung” (EFAS) bekannt ist. Die Idee dahinter ist, die Finanzierungsströme zu vereinheitlichen, aber es ist unklar, was dies in der Praxis für die Bezahlbarkeit und den Zugang bedeuten wird.

Vor diesem Hintergrund plädieren wir für eine ganzheitliche Sichtweise auf das Gesundheitswesen. Angesichts der immensen wirtschaftlichen Bedeutung der Pharmaindustrie – die Milliarden an Steuern und F&E beiträgt – muss das System ein Gleichgewicht zwischen Kostenkontrolle, Innovation und Versorgungssicherheit finden.

Es gibt also durchaus Lichtblicke. Der Dialog ist strukturierter geworden und wir haben kürzlich erfahren, dass die Behörden vor Beginn des nächsten offiziellen Überarbeitungsprozesses eine weitere Gesprächsrunde abhalten werden. Das ist positiv. Ob dies jedoch zu konkreten Reformen führen wird, bleibt ungewiss. Bislang sind die Diskussionen oft in der Gesprächsphase stecken geblieben, ohne dass gemeinsame Lösungen oder Kompromisse gefunden wurden.

Selbst im Vergleich zur EU ist die Schweiz in mancher Hinsicht bereits weit fortgeschritten. Wir verfügen über Bestimmungen zur vertraulichen Preisgestaltung und datenbasierten Bewertungen, Instrumente, die vielen europäischen Ländern fehlen. Was jedoch fehlt, sind die Umsetzung und der politische Wille.

Bislang hat sich die Regierung stark auf Kostensenkungen konzentriert – und obwohl bei den Arzneimittelausgaben jährliche Einsparungen von rund 1,5 Milliarden Franken erzielt wurden, ging dies zu Lasten der Versorgungssicherheit und der Innovation. Wir müssen dringend ein neues Gleichgewicht finden.

Ob dieser „Weckruf“ die Reformen wirklich beschleunigen wird, ist noch unklar. In der Schweiz fehlt es oft an Dringlichkeit. Ein ehemaliger Schweizer Bundesrat sagte in den 1950er Jahren: „Die Schweizer stehen früh auf, aber sie wachen spät auf.“ Leider trifft das auch heute noch zu.

Was sind derzeit Ihre wichtigsten Botschaften an die politischen Entscheidungsträger in der Schweiz?

Wir betonen konsequent die folgenden Kernbotschaften:

Erstens brauchen wir eine übergreifende nationale Strategie für den Pharma- und Life-Sciences-Sektor – eine einheitliche Vision, die über die Grenzen der Ministerien hinausgeht und die Gesundheitspolitik mit der Wettbewerbsfähigkeit der Industrie in Einklang bringt. Derzeit sind die Zuständigkeiten zwischen dem Gesundheitsministerium und dem Wirtschaftsministerium aufgeteilt, als ob die öffentliche Gesundheit und die Wirtschaftspolitik nichts miteinander zu tun hätten. Wie jedoch die Erfahrungen der USA mit der „Most-Favored Nation“-Verordnung zeigen, sind diese Bereiche eng miteinander verbunden. Die Pharmaindustrie ist sowohl eine wirtschaftliche als auch eine gesundheitliche Säule, und die Regierung muss sie auch als solche behandeln. Erfreulicherweise gibt es Fortschritte: Der Ständerat (Oberhaus des Schweizer Parlaments) hat kürzlich – einstimmig, was äusserst selten ist – einen Antrag verabschiedet, der eine nationale Strategie für die Biowissenschaften fordert, und der Nationalrat (Unterhaus) wird voraussichtlich in der Wintersession nachziehen. Dies wird ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu kohärenten und wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen für den Sektor sein.

Zweitens muss die Schweiz kurzfristig ein klares Signal senden, dass sie beabsichtigt, den negativen Trend beim Zugang zu innovativen Medikamenten und bei der Versorgungssicherheit umzukehren. Wir haben konkrete Vorschläge zur Modernisierung des Preissystems vorgelegt und diese sogar in der Fachzeitschrift Life Science Law veröffentlicht, um eine öffentliche Diskussion anzuregen. Diese Reformen würden den Zugang zu Innovationen verbessern und eine zuverlässige Versorgung gewährleisten.

Wenn man sich die Rhetorik von Präsident Trump zu den Arzneimittelausgaben ansieht, gibt die Schweiz trotz ihres höheren Wohlstands gemessen am BIP weniger für innovative Medikamente aus als die USA. Unsere Preise sind vergleichbar mit denen in Deutschland oder liegen darunter und sind gemessen an der Kaufkraft wahrscheinlich die niedrigsten in Europa. Diese Tatsache wird jedoch in der politischen Debatte oft durch die Vermischung von innovativen Medikamenten und Generika verschleiert. Wir müssen diese Darstellung korrigieren und sicherstellen, dass Schweizer Patienten wieder zeitnah Zugang zu neuen Therapien erhalten.

Parallel dazu hat die Regierung bereits eine Initiative im Rahmen des sogenannten Regulatory Relief Act verabschiedet, um den bürokratischen Aufwand für Unternehmen zu reduzieren. Derzeit läuft eine branchenspezifische Studie, um herauszufinden, wie der bürokratische Aufwand im Bereich Life Sciences reduziert werden kann. Wir haben detaillierte Vorschläge eingereicht – beispielsweise zur Vereinfachung von Verfahren wie den Erstattungen nach Artikel 71 –, um die Prozesse schneller und effizienter zu gestalten. Es gibt also ermutigende Anzeichen für Bewegung sowohl auf parlamentarischer als auch auf administrativer Ebene.

Das grösste Hindernis besteht jedoch darin, sicherzustellen, dass die gesamte Regierung einen ganzheitlichen Ansatz verfolgt und erkennt, dass die Gewährleistung der Versorgungssicherheit mit einer nachhaltigen Preisgestaltung einhergehen muss. Politisch besteht die Befürchtung, dass eine Verbesserung des Zugangs zu höheren Arzneimittelpreisen und damit zu höheren Versicherungsprämien führen könnte. Das mag zunächst zutreffen, aber die Kosten von Engpässen oder verzögertem Zugang zu innovativen Medikamenten sind weitaus höher, sowohl in wirtschaftlicher als auch in sozialer Hinsicht.

Wir drängen darauf, diese engstirnige, isolierte Sichtweise auf die Gesundheitsausgaben zugunsten einer systemweiten Perspektive aufzugeben, die Innovation und Versorgungssicherheit wertschätzt. Unsere Vorschläge liegen auf dem Tisch; nun stellt sich die Frage, inwieweit die Regierung bereit ist, zu handeln.

Auf internationaler Ebene muss die Schweiz auch ihre Handelsbeziehungen weiter diversifizieren. Wir haben bereits Abkommen mit China und kürzlich eines mit Indien abgeschlossen. Der Ausbau dieses Netzwerks hilft, potenzielle Verluste aus dem US-Markt auszugleichen und stärkt die Position der Schweiz als globaler, innovationsgetriebener Standort.

Und wenn Sie zwei Minuten Zeit hätten, um vor Präsident Trump für die innovative Pharmaindustrie der Schweiz zu werben, was würden Sie ihm sagen?

Zunächst würde ich ihm sagen, dass die Schweizer Pharmaindustrie einer der grössten Investoren in den Vereinigten Staaten ist. Wir gehören zu den vier grössten internationalen Investoren und schaffen Zehntausende hochwertiger Arbeitsplätze in den USA. Unsere Unternehmen engagieren sich stark auf dem US-Markt und können dort auf eine lange Geschichte von Investitionen und Partnerschaften zurückblicken.

Zweitens würde ich ihn daran erinnern, dass die Schweiz und die USA eine lange, historische Beziehung verbindet, die auf Vertrauen, gemeinsamen Werten und Innovation basiert. Wir sind natürliche Partner, keine Konkurrenten. Wir sollten diese Partnerschaft stärken, anstatt sie durch Zölle oder protektionistische Massnahmen zu untergraben.

Und drittens würde ich ganz einfach sagen: Es gibt keinen Grund, einem Verbündeten, der bereits investiert, produziert und zu Ihrer Wirtschaft beiträgt, strafende Handelsbarrieren aufzuerlegen. Die Schweizer Pharmaindustrie ist Teil der Lösung, nicht Teil des Problems.

Georg Därendinger

Georg Därendinger

Leiter Kommunikation

+41 79 590 98 77

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