1. Dezember 2020
Medienmitteilung: Massstäbe setzen – Zehn Jahre Animal Welfare Charta
Vor genau 10 Jahren verpflichtete sich die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz auf eine gemeinsame Charta zum Schutz von Labortieren. Mit der Unterzeichnung der Animal Welfare Charta im Jahr 2010 unterstrichen die Interpharma-Mitglieder ihre ethische Verantwortung bei Tierversuchen im In- und Ausland und setzten damit internationale Massstäbe.
Auf dem Weg zu neuen
Medikamenten sind in vielen Fällen auch Versuche an und mit Tieren
unerlässlich. Dies zeigt umso mehr sich in der jetzigen Krisensituation. Der
Ausbruch der Covid-19-Pandemie stellt die forschende pharmazeutische Industrie
vor enorme Herausforderungen. Im Wettlauf gegen die Zeit spannen Pharmaunternehmen
und akademische Forschungseinrichtungen zusammen und leisten einen
beispiellosen Effort zur Krisenbewältigung, sei es in der Forschung und
Entwicklung oder in der Produktion und der Sicherstellung der Versorgung der
Bevölkerung mit Diagnostika und Medikamenten.
Sicherheit der Patientinnen und Patienten
steht an oberster Stelle
Trotz
der beschleunigten Entwicklungs-, Produktions- und Zulassungsverfahren steht die
Sicherheit von neuen Medikamenten und Impfstoffen für Patientinnen und
Patienten stets an oberster Stelle. Um diese zu gewährleisten, sind
Tierversuche unerlässlich. An ihnen lassen sich die Lebensvorgänge, wie sie im
Menschen ablaufen, nachvollziehen. Wirkstoffkandidaten werden in der vorklinischen
Prüfung auf Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet. Hierfür sind heutzutage auch
Versuche mit Ratten, Mäusen und Nichtnagern notwendig, um Wechselwirkungen im
lebenden Organismus erforschen zu können. Nur so kann festgestellt werden, ob
eine Substanz die erwünschte medizinische Wirkung erzielt.
Die Vergabe von nationalen und
internationalen 3R-Auszeichnungen fördert das Engagement für den Schutz von
Labortieren
Wie die Charta
vorschreibt berichtet Interpharma dieses Jahr bereits zum 10.mal in ihrem öffentlichen
Report über die Bestrebungen, das Tierwohl laufend zu verbessern. So beteiligen
sich unsere Mitglieder an internen und externen, sowie nationalen und internationalen
Projekten bei welchen aktiv nach neuen und
verbesserten Methoden und Techniken geforscht wird, um die
erforderliche Zahl der Tiere zu reduzieren, die Belastung der Labortiere auf
ein Minimum zu beschränken und die Tierversuche weiter zu ersetzen.
«Die 10-Punkte-Tierschutzcharta wurde 2010 von den Interpharma-Mitgliedsfirmen ins Leben gerufen. Ziel der Charta ist es, durch strikte Implementierung der 3R den Schutz und das Wohlergehen von Labortieren während der Zucht, in der Haltung und in den notwendigen Versuchen laufend zu verbessern. Dies führt nicht nur zur Verminderung der Variabilität der Daten, sondern auch zu einer Verbesserung der Qualität der tierexperimentellen Forschung. Es ist ein grosser Fortschritt, dass die 3R mittlerweile in vielen Ländern per Gesetz in die Planung, Durchführung und Auswertung der Tierversuche integriert sind.»
So Joachim Coenen, Chair der Interpharma Arbeitsgruppe Animal Welfare, über den Erfolg der geleisteten Arbeit.
Der diesjährige
Bericht steht ganz im Zeichen des 10. jährigen Jubiläums. Er gibt nicht nur
einen Einblick in die erzielten Fortschritte im Bereich des Tierschutzes,
sondern auch in den herausfordernden Kampf gegen Covid-19.
Den vollständigen
«Animal Welfare Report 2020» finden Sie auf unserer Website unter
www.interpharma.ch in der Rubrik Publikationen. Er steht dort als PDF in Deutsch,
Französisch und Englisch zur Verfügung.