8. April 2025
Gezielte Prävention und Früherkennung als Schlüssel zum langfristigen Erfolg
Die Prävention und Früherkennung von Krankheiten sind zentrale Bausteine eines nachhaltigen Gesundheitssystems. In der Schweiz jedoch führen diese essenziellen Massnahmen ein Nischendasein. Mit nur 14 Franken pro Kopf jährlich für Prävention liegt die Schweiz international weit zurück. Dabei könnten gezielte Investitionen in diese Bereiche nicht nur die Krankheitslast, sondern auch Gesundheitskosten signifikant reduzieren. Wir zeigen dies anhand verschiedener Handlungsfelder auf.
Ein nachhaltiges Gesundheitssystem muss sich verstärkt auf die Vermeidung und Früherkennung von Krankheiten konzentrieren. Risikofaktoren wie Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung oder Rauchen tragen massgeblich zu nichtübertragbaren Krankheiten (NCDs) wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs bei. Durch gezielte Präventionsprogramme könnten bis zu 80% dieser Erkrankungen vermieden werden.
Gewisse präventive Massnahmen gehören zu den kosteneffizientesten Gesundheitsinterventionen. Entsprechend können frühe, gezielte und präventive Interventionen Leidensdruck, Folgeerkrankungen und Folgekosten vermeiden. Ein nachhaltiges Gesundheitswesen muss den Herausforderungen der demografischen Entwicklung und dem wachsenden Kostendruck begegnen. Um das volle Potenzial der Prävention auszuschöpfen, braucht es Massnahmen, deren Wirksamkeit messbar ist. Allerdings erfordert die Vielfalt der möglichen präventiven Ansätze eine sorgfältige Allokation der Ressourcen, um Effizienz und positive Auswirkungen zu gewährleisten. Denn einfach nur «mehr Geld» für Prävention bedeutet noch nicht zwingend eine gesündere oder zufriedenere Bevölkerung.
Prävention: Mehr als Gesundheitsförderung
Trotz zahlreicher Strategien des Bundes fehlt es heute an einer ganzheitlichen Vision mit klaren Zielen und systematischer Kosten-Nutzen-Analyse. Der Zugang zu Präventionsleistungen ist stark von kantonalen Unterschieden geprägt. Wichtige Daten zur Wirkung und Effizienz bestehender Massnahmen sind oft nicht verfügbar, was eine strategische Planung erschwert.
Traditionelle Präventionsansätze, die auf Verhaltensänderungen und Bildungsmassnahmen setzen, stossen oft an ihre Grenzen, insbesondere wenn es darum geht, schwer erreichbare Zielgruppen anzusprechen. Innovative therapeutische Ansätze eröffnen hier neue Möglichkeiten. Ein Beispiel dafür sind mRNA-Impfstoffe und Stammzellentherapien: Diese hochinnovativen Arzneimittel bieten neue Chancen für eine therapeutische Prävention und könnten das Spektrum präventiver Massnahmen erheblich erweitern.
Die Integration innovativer therapeutischer Ansätze in diese Handlungsfelder erfordert jedoch eine Anpassung der regulatorischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen sowie die Entwicklung neuer Finanzierungslösungen. Präventive Therapien haben das Potenzial, die Gesundheit und damit die gesellschaftliche Stabilität im 21. Jahrhundert nachhaltig zu steigern.
Um das zu erreichen und das volle Potenzial der Prävention und Früherkennung auszuschöpfen, sieht Interpharma vier Handlungsfelder, in denen anzusetzen ist:
- Koordination: Eine nationale Strategie, die Prävention und Früherkennung mit klaren, messbaren Zielen vereint.
- Datennutzung: Systematisches Monitoring und Evaluation von Massnahmen.
- Zugang: Einheitlicher, niederschwelliger Zugang zu wirksamen Präventionsleistungen.
- Prozesse: Förderung integrierter Versorgungsmodelle zur Beseitigung von Fehlanreizen.
Die Prävention ist der Schlüssel zu einem effizienteren Gesundheitssystem und einer gesünderen Bevölkerung. Es bedarf eines Paradigmenwechsels hin zu mehr Eigenverantwortung, besserer Koordination und gezielter Investitionen. Nur so kann die Schweiz langfristig den wachsenden Herausforderungen eines demografischen Wandels und steigender Gesundheitskosten begegnen. In den nächsten Teilen der Serie tauchen wir in die verschiedenen Handlungsfelder ein.
Weitere Informationen: 2024: Prevention-as-a-Service – Salon Santé
Zum Blog Teil 1: Prävention als Teil eines zukunftsfähigen Schweizer Gesundheitswesens