3. November 2025
Blogserie Interpharma Gesundheitsmonitor 2025 – Teil 1: Ein runder Geburtstag
Der Gesundheitsmonitor, von Interpharma in Auftrag gegeben und vom Forschungsinstitut gfs.bern durchgeführt, feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Bestehen. Seit einem Vierteljahrhundert liefert diese Studie wichtige Einblicke in die Haltung der Schweizer Bevölkerung zum Gesundheitssystem und zu der Rolle, welche die Schweizer Pharmaindustrie darin spielt. Der Gesundheitsmonitor ist somit eines der fundiertesten Monitorings der Schweiz, welches die Stimmbevölkerung jährlich zu Gesundheitsthemen befragt. Er bildet eine aufschlussreiche Schnittstelle zwischen der Öffentlichkeit und der Pharmabranche und greift regelmässig die Sorgen, Erwartungen und Meinungen zu einem der komplexesten, innenpolitischen Themen auf: dem Schweizer Gesundheitswesen.
Mit dem Inkrafttreten des Krankenversicherungsgesetzes (KVG) wurde 1996 ein neues Kapitel in der Geschichte des Schweizer Gesundheitswesens aufgeschlagen. Das Gesetz legte die Basis für ein solidarisch finanziertes System, das der Bevölkerung den Zugang zu einer qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung ermöglichen sollte. Solidarität, Qualität und finanzielle Tragbarkeit waren die drei zentralen Pfeiler dieses Reformwerks. Werte, die auch heute, fast drei Jahrzehnte später, den öffentlichen Diskurs prägen.
Tief verankerte Solidarität in der Bevölkerung
In den vergangenen 25 Jahren hat sich gezeigt, dass der solidarische Grundgedanke in der Schweizer Bevölkerung tief verankert ist. Die grosse Mehrheit unterstützt den gemeinsamen finanziellen Ausgleich, der jenen hilft, die aufgrund von Krankheit oder Behinderung auf besondere Unterstützung angewiesen sind. Gleichzeitig ist aber ein zunehmendes Kostenbewusstsein zu beobachten. Insbesondere bei Krankheiten, die als selbstverschuldet gelten oder durch ungesunden Lebensstil entstehen. Diese Ambivalenz spiegelt den gesellschaftlichen Wandel wider: Solidarität bleibt ein zentrales Element, wird aber zunehmend von der Erwartung begleitet, dass Eigenverantwortung stärker zum Tragen kommt.
Auch die Wahrnehmung der Qualität des Schweizer Gesundheitswesens fällt positiv aus. Die Bevölkerung schätzt die hohen medizinischen Standards, die Verfügbarkeit moderner Therapien und die Professionalität der Fachkräfte. Dennoch wird der Zugang zu innovativen Medikamenten und neuen Behandlungsmethoden kritisch beobachtet. Die Wartezeiten zwischen der Marktzulassung und der Vergütung durch die Grundversicherung haben sich in den letzten Jahren verlängert. Eine Entwicklung, die den Anspruch auf ein modernes, patientenorientiertes Gesundheitssystem zunehmend infrage stellt. Hier sieht Interpharma dringenden Handlungsbedarf: Innovationen müssen rascher verfügbar werden, damit Patientinnen und Patienten zeitgerecht von medizinischen Fortschritten profitieren können.
Auf der Kostenseite zeigt der Gesundheitsmonitor, dass die Krankenkassenprämien für viele Haushalte weiterhin eine grosse finanzielle Belastung darstellen. Obwohl objektive Indikatoren, wie Reallöhne und Wirtschaftswachstum, mit den Prämienanstiegen Schritt gehalten haben. Der Anteil der Medikamente an den Gesamtkosten bleibt hingegen über die Jahre stabil, was zeigt, dass nicht die Preise, sondern die steigende Nachfrage und der medizinische Fortschritt die Haupttreiber der Gesamtausgaben sind.
Der Gesundheitsmonitor bleibt ein unverzichtbares Instrument, um den Puls der Bevölkerung zu messen und den gesundheitspolitischen Diskurs mit empirischen Grundlagen zu bereichern.
So leistet Interpharma mit dem Gesundheitsmonitor einen Beitrag zur gesellschaftlichen Orientierung. Nach einem Vierteljahrhundert steht fest: Der Gesundheitsmonitor ist nicht nur eine Studie. Er ist ein verlässlicher Kompass für die Gesundheitspolitik der Schweiz.