AMR Awareness Week 2025 Teil 3: Ein Erfolg im Kampf gegen die Antibiotikaresistenz
Ziel der weltweiten AMR Awareness Week ist es, die Öffentlichkeit für Antibiotikaresistenzen (AMR) zu sensibilisieren und Lösungsansätze voranzutreiben. Diese Blogserie gibt einen Einblick in die Rolle der Pharmaindustrie im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Im dritten und letzten Teil der Blogserie steht der erfolgreiche Kampf gegen AMR im Fokus. Durch die Entdeckung einer völlig neuen Klasse von Antibiotika konnten die Wissenschaftler von Roche dazu beitragen, die weltweit steigende Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit im Krankenhaus erworbenen bakteriellen Infektionen zu senken.
Blogbeitrag von Roche zur AMR Awareness Week 2025
Roche engagiert sich für die Erforschung und Entwicklung neuer Medikamente zur Bekämpfung von Arzneimittelresistenzen.
Antibiotikaresistenz (AMR) ist eine grosse Herausforderung für die globale Gesundheitssicherheit. Im Jahr 2019 starben weltweit 1,27 Millionen Menschen als direkte Folge von resistenten bakteriellen Infektionen und insgesamt 5 Millionen Menschen verloren ihr Leben aufgrund von Krankheiten im Zusammenhang mit AMR – ohne Berücksichtigung der resistenten Tuberkulose, die ebenfalls eine bedeutende Todesursache darstellt. Darüber hinaus bedroht der Mangel an wirksamen Antibiotika die moderne Medizin, wie wir sie heute kennen. Ohne diese wichtigen Therapeutika werden grundlegende präventive und lebensrettende Massnahmen, die wir für selbstverständlich halten, unmöglich und Krankenhausinfektionen können sich ungehindert ausbreiten.
„Antibiotikaresistenz betrifft alle Menschen, aber nicht alle gleichermassen“.
Michael Lobritz (Leiter Infektionskrankheiten bei Roche Pharma Research and Early Development (pRED))
Beispielsweise sind Krebspatienten besonders anfällig für Infektionen und AMR ist die häufigste Ursache für nicht krebsbedingte Todesfälle bei diesen Personen.
Angesichts der hohen Risiken gibt es viel zu tun. Die Entwicklung neuer Antibiotikaklassen ist jedoch sowohl in wirtschaftlicher als auch in wissenschaftlicher Hinsicht eine grosse Herausforderung. Wissenschaftlich gesehen sind Bakterien schwer zu knacken. „Bakterien sind sehr komplexe Lebewesen, die durch äussere Membranen geschützt sind, sodass sie in feindlichen Umgebungen leben können“, erklärt Michael. „Es ist kompliziert, diese äusseren Membranen zu durchdringen und wir verstehen das noch nicht gut genug.“ Seit Jahrzehnten bemühen sich Forscher, neue chemische Klassen zu entwickeln, um Resistenzen zu umgehen. Wenn sie einen neuen Ansatz entwickeln, stehen sie oft vor einer weiteren grossen Herausforderung: Die hohen Dosen, die für eine Wirksamkeit erforderlich sind, sind für den Menschen möglicherweise nicht ausreichend sicher.
Um diese Hürden zu überwinden, ist ein nachhaltiges Engagement für neue und innovative Ansätze erforderlich, unabhängig von möglichen Rückschlägen. Roche engagiert sich genau dafür und zwar nicht nur mit einem, sondern mit zwei Wissenschaftlerteams: Eines in der Pharma Research and Early Development (pRED) in Basel, Schweiz und eines in der Genentech Research and Early Development (gRED) in South San Francisco, Kalifornien, USA. Beide Teams entwickeln spannende neue Klassen von Antibiotika, die sich derzeit in der klinischen Entwicklung befinden, sowie Forschungsansätze zur Auffüllung der Antibiotika-Pipeline.
„Wir haben innerhalb der Organisation uneingeschränkte Unterstützung für die Bedeutung der Bekämpfung der Antibiotikaresistenz, was eine starke Grundlage für unser Team bildet. Das gibt uns die Möglichkeit, etwas Transformatives zu leisten“.
Man-Wah Tan (Vizepräsident und Senior Fellow bei Genentech Research and Early Development (gRED))
Jede Forschungseinheit verfolgt einen etwas anderen Ansatz bei der Entwicklung neuer Antibiotika-Therapien. pRED arbeitet mit Wissenschaftlern aus dem akademischen Bereich zusammen, um junge Wissenschaftler für dieses Problem zu begeistern und „die Erde zu durchkämmen, um neue chemische Gerüste für diese Medikamente zu finden“, sagt Michael. Diese Moleküle werden sowohl in traditionellen als auch in neuartigen Screenings getestet, um die vielversprechendsten Kandidaten zu finden. Dabei werden zahlreiche Informationen gewonnen und ein Team von Experten aus verschiedenen Bereichen, die sich der Entwicklung von Antibiotika widmen, hilft bei der Gestaltung der Moleküle, um maximale Wirksamkeit und Sicherheit zu erreichen.
Unterdessen integriert gRED traditionelle Laboransätze mit einer neuen Strategie: Mithilfe von KI werden neue Moleküle gefunden, an die selbst erfahrene Chemiker vielleicht nicht gedacht hätten oder die in der Natur nicht vorkommen. „Indem wir unabhängige Herangehensweisen an das Problem beibehalten, geraten wir nicht in eine Herdenmentalität“, sagt Man-Wah. Er weist jedoch darauf hin, dass auch die Zusammenarbeit zwischen pRED und gRED von entscheidender Bedeutung ist: „Wir teilen unser Fachwissen und unsere Reagenzien zwischen pRED und gRED und in diesem Zentrum können wir die Leistung jeder Gruppe weiter steigern. Die von pRED durchgeführten Screenings liefern hochwertige Daten, die wir in unserem KI-Modell verwenden können. Das ‚Wir‘ ist das, was uns besonders macht.“
Michael stimmt dem zu. „Wir können diese Synergie nutzen und die gRED-KI-Strategie ‚Lab in a Loop‘ ermöglicht uns den Zugriff auf einen chemischen Raum, der weit über unsere Bibliotheken hinausgeht. Dank der langfristigen Investitionen von Roche verfügen wir zusammen über die umfangreichsten Daten zu Sicherheit, Toxikologie und Chemie, die wir als Grundlage nutzen können“, fügt er hinzu. Man-Wah hebt auch das Engagement von Roche im Bereich der Diagnostik von Infektionskrankheiten hervor, insbesondere die Entwicklung von Diagnostika für häufige mikrobielle Infektionen wie Acinetobacter. „Das ist ein schwieriges Geschäft, und Innovationen kommen nicht schnell voran“, fasst Michael zusammen. „Aber wir haben ein junges Portfolio, und das Engagement und die Unterstützung von Roche sind ein wichtiger Teiber für unseren Erfolg.“
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.
Jahresbericht
Informationen zu unseren Kennzahlen und Aktivitäten im Geschäftsjahr 2024