7. Dezember 2021
3 Fragen an Daniel Weber – Country Head Switzerland, Boehringer Ingelheim
Dürfen wir Sie bitten, sich kurz vorzustellen und uns ein wenig über Ihre derzeitige Position in Ihrem Unternehmen zu erzählen?
Seit dem 1. August 2021 bin ich für Boehringer Ingelheim Country Head Switzerland. Nach meiner Ausbildung an der Universität St. Gallen (HSG) habe ich mehr als 20 Jahre in verschiedenen kommerziellen und General Management Rollen gearbeitet. Meine Arbeit bei drei Pharmafirmen gab meiner Familie und mir die Chance, in sechs Ländern zu leben, unter anderem einige Jahre in den USA. Als General Manager ist es mir persönlich wichtig, mein Team dabei zu unterstützen, das Leben von Patienten mit innovativen Therapie-Optionen zu verbessern.
Welchen Schwerpunkt wollen Sie in Ihrer Rolle bei Interpharma setzen?
Wichtig ist, dass Patienten rasch Zugang zu neuen innovativen Therapien haben. Das muss langfristig sichergestellt sein. Gleichzeitig müssen wir weiterhin in Forschung und Entwicklung investieren können, so dass wir kontinuierlich neue Therapien, die das Leben von Patienten verbessern, auf den Markt bringen können. Dafür ist es wichtig, dass die Preise fair den Wert unserer Produkte repräsentieren. Ein wichtiger Aspekt von fairen Preisen ist die Wahrung des Solidaritätsprinzips, d.h. stärkere Ökonomien leisten einen grösseren Beitrag als schwächere.
Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen der Pharmastandort Schweiz? Wo und wie kann sich das Pharmaland Schweiz weiterverbessern, wie sollten die Rahmenbedingungen angepasst werden?
Aus verschiedenen Gründen ist die Schweiz für Boehringer Ingelheim ein wichtiger Markt: Erstens besitzt das Land ein hoch entwickeltes Gesundheitssystem mit gutem Zugang zu innovativen Therapien.
Zweitens hat die Schweiz eine starke Wirtschaft, umgeben von einem stabilen politischen System, welches es Unternehmen ermöglicht, bei vernünftigem Risiko nachhaltig zu investieren.
Drittens ist die Schweiz Standort einer starken heimischen Pharmaindustrie, welche hochwertige Jobs und Talente ins Land bringt. Zusammen machen diese Aspekte die Schweiz für Boehringer Ingelheim zu einem attraktiven aber auch kompetitiven Markt. Um trotz der geringen Größe attraktiv zu bleiben, muss es uns gelingen, weiterhin einen offenen und konstruktiven Dialog zwischen allen Interessensgruppen im Gesundheitswesen aufrecht zu erhalten. Nur so können auch in Zukunft die besten Lösungen für Patienten verfügbar bleiben, bei Preisen, die es der Industrie ermöglichen, ihre hohen Investitionen in F&E zu rechtfertigen, ohne gleichzeitig das Gesundheitssystem zu überfordern.