3 Fragen an Graham Dorey – Mitglied Interpharma Board und General Manager Schweiz, Biogen

Dürfen wir Sie bitten, sich kurz vorzustellen und uns ein wenig über Ihre derzeitige Position in Ihrem Unternehmen zu erzählen?

Ich bin gelernter Pharmazeut und habe einen MBA an der London Business School sowie den Master of Public Health an der Universität Zürich absolviert. Seit mehr als 30 Jahren arbeite ich in der Pharmaindustrie und war für verschiedene innovative Pharmaunternehmen wie Sanofi, MSD und Novo Nordisk in globalen und lokalen Führungspositionen in Grossbritannien, Frankreich und der Schweiz tätig. Seit meinem Wechsel zu Biogen im Jahr 2019 war ich als Head of Commercial Multiple Sclerosis, Spinal Muscular Atrophy and Rare Diseases und seit 2022 als General Manager für die Schweiz tätig. Bei meiner Arbeit ist für mich die Leidenschaft für Menschen und das Schaffen einer vielfältigen Arbeitskultur, die Teams befähigt, unabhängig zu sein, Herausforderungen anzugehen und sich selbst zu verbessern, wichtig. Dies unterstützt auch die Vision von Biogen, Forschung für das zu leisten, was im Leben zählt.

Welchen Schwerpunkt wollen Sie in Ihrer Rolle als Boardmitglied von Interpharma setzen?

In meiner neuen Rolle werde ich mich weiterhin für ein starkes Gesundheitssystem und eine innovative Forschungslandschaft in der Schweiz einsetzen, welche Patientinnen und Patienten in den Mittelpunkt stellt. Die frühzeitige Einreichung von Zulassungsanträgen und deren schnelle Genehmigung (Wave 1 Land) bei Swissmedic sowie die rasche Aufnahme auf die Spezialitätenliste (Zugang ab Tag 0) von neuen innovativen Medikamenten sind Voraussetzungen dafür und müssen verbessert werden. Dabei sollten nicht allein die Kosten der Innovation im Mittelpunkt der Diskussion stehen sondern vor allem deren Nutzen und Mehrwert für die Gesellschaft. Die Schweiz muss eine umfassende Strategie für ihren Forschungs-, Innovations- und Produktionsstandort entwickeln, um angesichts des steigenden internationalen Wettbewerbs ihre gute globale Position zu verteidigen bzw. weiter auszubauen. Dafür wird sich Interpharma weiterhin stark machen und dazu möchte auch ich als Boardmitglied beitragen.

Wie wichtig ist für Ihr Unternehmen der Pharmastandort Schweiz? Wo und wie kann sich das Pharmaland Schweiz weiter verbessern, wie sollten die Rahmenbedingungen angepasst werden?

Biogen ist seit der Gründung 1978 in Genf eng mit dem Standort Schweiz verbunden. Heute befindet sich mit dem internationalen Hauptsitz in Baar im Kanton Zug die zweite globale Zentrale von Biogen in der Schweiz, neben dem globalen Hauptsitz in Boston, USA. In Luterbach bei Solothurn betreiben wir zudem eine hochmoderne Produktionsanlage, welche die Herstellung von Biopharmazeutika im grossen Umfang ermöglicht. Wir profitieren hier in der Schweiz von den guten Rahmenbedingungen, die uns durch die Nähe zu weltweit führenden Universitäten und innovativen Biotech-Clustern sowie die stabile politische und wirtschaftliche Lage geboten werden. Die EU ist für die Schweiz nicht nur einer der wichtigsten Handelspartner – auch in der Forschung arbeiten wir eng zusammen. Für den Forschungsstandort Schweiz ist deshalb der Einschluss in das EU-Forschungsrahmenabkommen Horizon Europe sehr wichtig. Auch hier müssen die Verhandlungen intensiviert werden, um die Assoziierung der Schweiz an dieses weltweit grösste und bedeutendste Forschungsprogramm so rasch wie möglich sicherzustellen.