Nein zur Initiative zum Tier- und Menschenversuchsverbot: Stellungnahme der Dachorganisation HOPOS - Interpharma

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21. Januar 2022

Nein zur Initiative zum Tier- und Menschenversuchsverbot: Stellungnahme der Dachorganisation HOPOS

(Dachverband der hämato-ononkologischen Patientenorganisationen)

Am 13. Februar 2022 stimmt die Schweizer Stimmbevölkerung über die Initiative zum Tier und Menschenversuchsverbot ab. Die Initiative fordert: «Tierversuche und Menschenversuche sind verboten.» Ausnahmen gibt es nur, wenn ein Versuch zum Beispiel im überwiegenden Interesse des Tieres liegt und wenn der Versuch erfolgversprechend ist. Zudem sollen Medikamente aus dem Ausland, die an Tieren oder am Menschen getestet wurden, nicht mehr importiert werden dürfen. Stattdessen soll in Alternativen zu Tierversuchen investiert werden (Stichwort 3R).

Die Annahme der Initiative würde faktisch zu einem fast vollständigen Verbot von Tierversuchen führen. Da praktisch alle Medikamente, die im Ausland entwickelt werden, an Tieren und am Menschen getestet wurden, würde die Initiative zudem dazu führen, dass keine neuen Medikamente in der Schweiz mehr zugelassen würden. Es könnten nur noch die aktuell zugelassenen Medikamente verschrieben werden. Neue, zum Beispiel besser wirksame Medikamente (etwa neue Wirkstoffe gegen seltene Krebserkrankungen) könnten nicht mehr zugelassen werden.

Alternativen zu Tierversuchen haben in den vergangenen Jahrzehnten zwar grosse Erfolge erzielt und die Anzahl Versuchstiere konnte um fast 75 Prozent verringert werden. Jedoch sind zur Erforschung und Entwicklung von neuen Medikamenten Tierversuche noch immer unabdingbar.

Problematisch ist zudem das Verbot der Forschung am Menschen. Auch hier gilt: Ohne klinische Studien können keine neuen Medikamente entwickelt werden. Eine Zulassung von neuen Therapien ohne klinische Daten ist in der Schweiz nicht möglich. Wichtig ist dabei zu betonen, dass Patientinnen und Patienten freiwillig an klinischen Studien teilnehmen und jederzeit ohne Angabe von Gründen aus einer Studie aussteigen können. Ein Verbot ist hier unnötig und zum Nachteil der Patienten.

Mit Blick auf die Patientinnen und Patienten im Bereich Hämato-Onkologie spricht sich die HOPOS im Namen aller Mitglieder klar gegen diese Initiative aus. Die Folgen für unsere Patientinnen und Patienten wären gravierend: Die Patienten könnten in einigen Jahren nicht mehr auf dem neuesten Stand der Medizin behandelt werden und müssten für innovative neue Therapien ins Ausland ausweichen.

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