Mit dem von Interpharma gesponserten BioValley College Award werden herausragende Forschungsarbeiten von Gymnasastinnen und Gymnasiasten ausgezeichnet. In dieser Serie stellen wir den Preisträgerinnen und Preisträgern je drei kurze Fragen.
Stefano Buonanno, herzliche Gratulation zum hervorragenden 4. Preis beim Biovalley College Award!
Ihre Arbeit trägt den Titel „Inwiefern eignen sich die Nährstoffe einer Kläranlage für die Zucht von Grünalgen“ – was ist Ihre Haupterkenntnis?
Meine Arbeit geht der Frage nach, ob man Grünalgen im Abwasser kultivieren kann. Erstaunlicherweise hat sich gezeigt, dass sich das Abwasser von Kläranlagen nicht nur sehr gut für die Kultivierung von Grünalgen eignet, sondern dass der Biomasse-Ertrag viel höher ausfällt als bei den Leitungswasserproben. Die vorhandenen Nährstoffkonzentrationen von Ammonium und Nitrat waren im Abwasser erhöht. Zudem hat sich gezeigt, dass das Abwasser nicht vorgängig sterilisiert werden muss. Im Gegenteil, die Organismen im nicht-sterilen Klärwasser wirkten sich positiv auf das Wachstum der Grünalgen aus. Sie waren in der Lage, Nährstoffe in eine für Grünalgen geeignete Form umzuwandeln. Die Grünalge Acutodesmus obliquus erwies sich gegenüber Chlorella vulgaris über einen Zeitraum von 3 Wochen als die ertragreichere Grünalge. Acutodesmus obliquus konnte sich schneller an die gegebenen Umweltbedingungen und die vorhandenen Nährstoffkonzentrationen in der Nährlösung anpassen.
Was fasziniert Sie besonders an dem von Ihnen gewählten Thema?
Bei der Erarbeitung der Leitfrage habe ich mich mit dem Thema der Energiegewinnung beschäftigt. Anstoss dafür war die in der heutigen Zeit zunehmende Notwendigkeit einer umweltverträglichen und kostenbewussten Bereitstellung von Ressourcen und insbesondere von Energie und deren Gewinnung. Algen als nachwachsender und nachhaltiger Rohstoff der Zukunft haben in diesem Zusammenhang bereits eine bedeutende Rolle eingenommen.
Besonders fasziniert hat mich die Tatsache, dass Grünalgen in extremen Umgebungen gedeihen können und sie für ihr Wachstum lediglich gelöste Nährstoffe, Licht und Kohlendioxid benötigen. Durch diese Arbeit konnte ich in einem selbst entwickelten Experiment die Kultivierungsmöglichkeiten der Grünalgen austesten. Ich war nicht nur erstaunt, dass eine Kultivierung möglich war, sondern auch, dass der Biomasse-Ertrag im Vergleich zur Leitungswasserprobe bedeutend höher war.
In welchem Bereich möchten Sie später einmal beruflich tätig sein und warum?
Ich absolviere momentan das Gymnasium in Liestal mit dem Schwerpunkt Biologie und Chemie bilingual. Ich interessiere mich sehr für naturwissenschaftliche Fächer wie Biologie, Chemie, Mathematik oder Physik. Ich konnte mich noch nicht auf etwas Bestimmtes festlegen, aber ich möchte auf jeden Fall studieren und irgendwann in der Forschung arbeiten. Als möglichen Studiengang an der Universität Basel könnte ich mir Nanowissenschaften gut vorstellen. Dieser Studiengang ist ein interdisziplinäres Gebiet, das Physik, Chemie, Biologie und Ingenieurwissenschaften miteinander verbindet.
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