Unterschätzte Chancen von innovativen Therapien und Digitalisierung? - Interpharma

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21. Juni 2019

Unterschätzte Chancen von innovativen Therapien und Digitalisierung?

Die Digitalisierung ist auch im Gesundheitswesen auf dem Vormarsch. Wie wird sich dies in Zukunft auswirken? Klar ist, die Chancen von innovativen Therapien und Digitalisierung für Patienten, die Gesellschaft und das Gesundheitssystem sind vielfältig.

Am Dienstag 18. Juni 2019 fand in Zürich die Veranstaltung «Gesundheitswesen der Zukunft: Vom Patientendossier bis zur Robotik» statt. Diverse Referentinnen und Referenten aus Wirtschaft und Politik und die Teilnehmenden aus der breiten Bevölkerung haben sich in diesem Rahmen mit dem Einfluss der Digitalisierung im Gesundheitswesen beschäftigt. Was bedeutet die Digitalisierung für die Patienten? Wo liegt das Potential von innovativen Therapien und der Robotik? Wo stehen wir mit der Einführung des elektronischen Patientendossiers? Und wo steht die Politik bei der Etablierung geeigneter Rahmenbedingungen?

Patientenorientierte Medizin dank Daten

Angesichts des exponentiellen Wachstums medizinischen Wissens sehen wir eine Welle von hoch innovativen Therapien auf uns zukommen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Digitalisierung. «Medizin wird immer weniger eine rein klinische Wissenschaft, sondern eine Wissenschaft der Daten. Dank neuen digitalen Technologien und statistischen Methoden können diese Daten heute leichter miteinander verknüpft und genauer ausgewertet werden. In diesen Datensammlungen schlummern wertvolle Informationen, die für die Entwicklung neuer oder für die Verbesserung bereits etablierter Medikamente und Therapien wichtig sein können», sagte René Buholzer, CEO von Interpharma. Die Datensammlung erlaubt es, persönliche Eigenschaften, Risikofaktoren, Lebensstilentscheidungen und Genetik in der Therapieentscheidung zu berücksichtigen. Mit diesen zusätzlichen Informationen können Therapien immer zielgenauer eingesetzt werden und erzeugen so bessere Resultate (und weniger Nebenwirkungen). Die Digitalisierung führt also zu einer massgeschneiderten, personalisierten Medizin und rückt damit den Patienten ins Zentrum.

Patientenorientierte Medizin ermöglicht es uns allen aber auch, vermehrt Verantwortung für unsere Gesundheit zu übernehmen. Einerseits kann mithilfe von Patientensupportprogrammen wie Apps und SMS-Diensten, welche beispielsweise die Patienten an die Einnahme ihrer Medikamente erinnern, die Therapietreue massgeblich verbessert werden. Andererseits gewinnt auch die Prävention und Vorsorge dank der gesammelten Daten zunehmend an Bedeutung. Die Vermessung des Körpers und des eigenen Lebensstils, wie dies beispielsweise mit einer Smart Watch geschieht, wird zur Normalität werden. Dies bedeutet, dass wir uns vermehrt von einem Krankheitswesen hin zu einem Gesundheitswesen entwickeln.

Der Nutzen von innovativen Therapien und Digitalisierung wird oft unterschätzt

Trotz der vielversprechenden Möglichkeiten werde die Chance von innovativen Therapien und Digitalisierung für Patienten, die Gesellschaft und das Gesundheitssystem unterschätzt, meint René Buholzer. Dabei fällt der Nutzen von innovativen Therapien und der Digitalisierung auf mehreren Ebenen an. Nebst dem direkten Nutzen für den Patienten profitiert auch die Gesellschaft. Eine raschere Genesung und damit verbunden eine schnellere Rückkehr an den Arbeitsplatz reduziert die Kosten. Bei den sieben wichtigsten nicht übertragbaren Krankheiten machen indirekte Krankheitskosten (Produktionsverluste am Arbeitsplatz, Pflege durch Angehörige, Steuerausfall, etc.) mehr als die direkten medizinischen Kosten der Medikamente und der Behandlung aus. Auch der volkswirtschaftliche Beitrag des Gesundheitswesens und der Pharmabranche (Arbeitsplätze, Forschung und Entwicklung, etc.) sind beträchtlich.

Gute Medizin ist das Resultat von menschlichem und digitalem Know-How

Um das Potential von Digitalisierung und innovativen Therapien für das Gesundheitswesen auszuschöpfen, braucht es mehr Innovation und bessere Rahmenbedingungen. Insbesondere sind neue interdisziplinäre kollaborative Strukturen notwendig. Diesen Ansatz lebt Interpharma und die Krankenversicherung SWICA mit der Multistakeholder-Plattform und dem Do-Tank «santeneXt» vor. Innovation im Gesundheitssystem erreichen wir also nur durch Kooperation und Wissenstransfer unter den verschiedenen Akteuren.

Zukünftige digitale Ökosysteme werden es erlauben, die Patientenversorgung, die Therapiequalität und letztendlich die Lebensqualität zu verbessern. Um das Potential digitaler Technologien wie künstliche Intelligenz optimal für den medizinischen Fortschritt zu nutzen, ist der Zugang zu einem hohen Volumen an hochwertigen Gesundheitsdaten erforderlich. Diese Daten müssen über das gesamte Gesundheitsökosystem besser verknüpft, kombiniert und geteilt werden. Dem Datenschutz ist dabei stets die höchste Priorität beizumessen.

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