Serie Animal Welfare: Gemeinsam gegen COVID-19 - Ohne Tierversuche wird es weder Impfstoffe noch Therapien gegen COVID-19 geben - Interpharma

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15. Februar 2021

Serie Animal Welfare: Gemeinsam gegen COVID-19 – Ohne Tierversuche wird es weder Impfstoffe noch Therapien gegen COVID-19 geben

Die Forschung leistet mit ihrer grenzüberschreitenden Zusammenarbeit einen beispiellosen Effort zur Bewältigung der Covid-19-Krise. Dabei sind Tierversuche für die Entwicklung neuer Medikamente und Impfstoffe unerlässlich.

Der Ausbruch der Covid-19-Pandemie stellt die Gesundheitswesen weltweit und damit auch die forschende pharmazeutische Industrie vor enorme Herausforderungen. Kaum eine Frage wurde in den vergangenen Monaten so häufig gestellt wie: Wann hat die Pharmaforschung ein wirksames Medikament oder einen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt? Eine abschliessende Antwort darauf ist schwierig, doch klar ist schon heute: Noch nie zuvor haben Pharmaunternehmen und akademische Forschungseinrichtungen so rasch gemeinsam auf einen neuen Erreger reagiert wie auf SARSCoV-2.

Fakt ist: Forschung braucht Zeit. Und: Ohne Tierversuche wird es weder Impfstoffe noch Therapien gegen COVID-19 geben.

Sicherheit für Patientinnen und Patienten

In diesem Entwicklungsprozess sind präklinische Studien an Tieren nicht nur gesetzlich gefordert, sondern derzeit auch immer noch unerlässlich. Bei der Impfstoffentwicklung beispielsweise kann eine Immunantwort nicht in vitro simuliert werden. Denn sie setzt einen immunkompetenten Organismus voraus, der potenziell in der Lage ist, schützende Antikörper gegen einen Krankheitserreger zu bilden. Tierversuche sind daher essenziell, um die Wirksamkeit eines neuen Impfstoffes zu testen.

Trotz der beschleunigten Entwicklungs-, Produktions- und Zulassungsverfahren steht die Sicherheit von neuen Medikamenten und Impfstoffen für Patientinnen und Patienten an oberster Stelle. Um diese zu gewährleisten, sind Tierversuche unerlässlich. An ihnen lassen sich die Lebensvorgänge, wie sie im Menschen ablaufen, nachvollziehen. Wirkstoffkandidaten werden in der vorklinischen Prüfung auf Wirksamkeit und Verträglichkeit getestet. Toxikologen analysieren sie auf ihre Giftigkeit, um beispielsweise das Auslösen von Krankheiten oder Schäden am Erbgut ausschliessen zu können. Für diese Untersuchungen werden Computersimulationen eingesetzt, ebenso wie Bakterien, Zell- und Gewebekulturen oder isolierte Organe. Dennoch sind Versuche mit Ratten, Mäusen und Nichtnagern notwendig, um Wechselwirkungen im lebenden Organismus erforschen zu können. Nur so kann festgestellt werden, ob eine Substanz beispielsweise lange genug im Körper verbleibt, um die erwünschte medizinische Wirkung zu erzielen. Diese Standards in der Erprobung von Wirkstoffen am Tier gewährleisten ein hohes Mass an Sicherheit für Patientinnen und Patienten. Getreu den 3R-Prinzipien (also Reduce, replace und refinde) greifen die forschenden Unternehmen aber immer nur dann auf Tierversuche zurück, wenn alle anderen nicht klinischen Testwege erschöpft sind

Kontrolle statt Verbote

Ohne die Prüfung am Tier ist die Entwicklung von neuen Medikamenten und Impfstoffen noch nicht möglich. Die Forschung ist sich bewusst, dass der Einsatz von Tieren gesetzlich und ethisch zur Anwendung höchster Standards verpflichtet. Diese Standards in der Erprobung von Wirkstoffen am Tier gewährleisten ein hohes Mass an Sicherheit für Patientinnen und Patienten. Initiativen, die ein Verbot oder Teilverbot von Tierversuchen fordern, riskieren damit nicht nur die Versorgung mit und den Zugang von Patientinnen und Patienten zu zukünftigen Arzneimitteln. Sie gefährden auch den Forschungsplatz Schweiz. Die Krise hat uns vor Augen geführt, wie wichtig ein innovativer Schweizer Forschungs und Pharmastandort ist. Diesen gilt es weiter nach dem Grundsatz «Kontrolle statt Verbote» zu stärken.

Das biomedizinische Forschungsökosystem der Schweiz ist weltweit bekannt. Die Schweiz ist heute einer der führenden Forschungs- und Innovationsstandorte der Welt. Für ein ressourcenarmes Land ist Forschung und Innovation ein zentraler Pfeiler des Erfolgs und Wohlstandes. Die Exzellenz der Schweizer Forschung besteht sowohl auf Seiten der Akademie als auch der Industrie. Die Akteure der Schweizer Forschung investieren enorme Summen um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Erfolgsgeschichte sollte auf keinen Fall aufs Spiel gesetzt, sondern im Gegenteil noch stärker gefördert werden.

Simon Fry

Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Innovation & IPR

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Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.

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