Abkommen Schweiz-EU - Interpharma

Starke wirtschaftliche Rahmen­bedingungen

Abkommen Schweiz-EU

Der geregelte Zugang der Schweiz zum EU-Binnenmarkt und zu den weltweit wichtigsten Exportmärkten muss gesichert werden.

Übersicht Abkommen Schweiz-EU Beziehungen Schweiz-UK Forschungsabkommen

Die Schweiz unterhält mit der Europäischen Union (EU) eine Vielzahl an Beziehungen, die in rund 120 Vertragsabkommen geregelt sind. Wichtige Etappen sind das Freihandelsabkommen von 1972, die bilateralen Abkommen I von 1999 und die bilateralen Abkommen II von 2004.

Die 2002 in Kraft getretenen bilateralen Abkommen I sind für die Schweizer Volkswirtschaft und den Pharmastandort Schweiz von grosser Wichtigkeit, da rund die Hälfte aller Medikamentenexporte in die EU gehen. Dank den Bilateralen I hat die Schweiz als Nicht-EU-Mitgliedstaat den Status eines MRA-Landes (MRA: Mutual Recognition Agreement). Konformitätsbewertungen (Prüfung, Inspektion, Zertifizierung) werden damit zwischen der Schweiz und der EU wechselseitig anerkannt. Dies ist für exportorientierte Firmen der Maschinenindustrie und insbesondere auch für die Pharmaproduzenten entscheidend.

Marktzugang und Rekrutierung von Fachkräften

Mit dem Freihandelsabkommen von 1972 wurden u.a. tarifäre Handelshemmnisse (insbesondere Zölle) abgeschafft. Der Marktzugang zur EU wurde allerdings erst mit den Bilateralen I effektiv erleichtert, indem technische Handelshemmnisse abgebaut wurden. Das ist eine der zentralen Errungenschaften der Bilateralen I und hat zu einer deutlichen Zunahme des Exportvolumens in die EU-Märkte geführt.

Eine weitere zentrale Errungenschaft der Bilateralen I ist, dass Unternehmen unbürokratisch Fachkräfte auch im EU-Raum rekrutieren können. Gerade für die forschende Pharmaindustrie mit hochspezialisierten Arbeitsplätzen ist der Zugang zu den entsprechenden Arbeitskräften zentral.

Bilaterale Beziehungen sind essenziell

Stabile Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU und ein barrierefreier Zugang zum europäischen Binnenmarkt sind für die Zukunft der forschenden Pharmaindustrie in der Schweiz entscheidend. Fast die Hälfte der Pharmaexporte gehen in die EU, weshalb die Unternehmen in der Schweiz stark auf eine Aktualisierung des MRA und einen möglichst ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt angewiesen sind. Auch die Personenfreizügigkeit und die Zusammenarbeit im Bereich der Forschung, insbesondere die Assoziation mit Horizon Europe, sind für die Branche von zentraler Bedeutung.

Die wichtigsten Abkommen für die pharmazeutische Industrie:

Abkommen über die Personenfreizügigkeit (PFZ)

  • Sichert den Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften aus der EU.
  • In der Schweiz Pharmaindustrie sind mehr als 47’000 Personen beschäftigt.
  • Der Schweizer Arbeitsmarkt ist zu klein, um den Bedarf an Arbeitskräften in der Branche zu decken. Dies ist besonders wichtig angesichts des Fach- und Arbeitskräftemangels.
  • Ausschlaggebend für die Anzahl Personen, die via Personenfreizügigkeit in die Schweiz kommen, ist vor allem die Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt. Gemäss Observatoriums Bericht des SECO sind 90% aller Freizügigkeitszugewanderten, die heute in die Schweiz ziehen, Erwerbstätige und ihre Familienangehörigen

Abkommen über die gegenseitige Anerkennung im Bereich der Konformitätsbewertung (MRA)

  • Ermöglicht stabile Lieferketten zu wettbewerbsfähigen Kosten.
  • Die Exporte der pharmazeutischen Industrie belaufen sich auf 109.6 Milliarden CHF pro Jahr, 47% davon gehen in die EU. Insgesamt ist die Pharmaindustrie der grösste Exporteur der Schweiz.
  • Technische Handelshemmnisse hätten negative Folgen für den Pharma- und Produktionsstandort Schweiz sowie für die Gesamtwirtschaft.

Forschungszusammenarbeit – (Rahmenprogramme für Forschung und Innovation)

  • Dank dem Forschungsabkommen sollen Forschende in der Schweiz gleichberechtigt an den prestigeträchtigen Forschungsprogrammen der EU (Horizon Europe/IHI) teilnehmen und so Zugang zu einem Netzwerk von weltweit führenden Forschenden erhalten.
  • Seit 2021 wurde die Schweiz im Rahmen des Horizon-Pakets als nicht-assoziiertes Drittland behandelt. Für den Forschungsstandort Schweiz ist es wichtig, dass sobald Verhandlungen beginnen, Forschende in der Schweiz wieder an Ausschreibungen des Europäischen Forschungsrats teilnehmen können.
  • Neben den direkten Auswirkungen auf die Forschenden wirkt sich die Nicht-Assoziierung auch negativ auf den Forschungscluster in der Schweiz aus, von dem die forschende Pharma-industrie z.B. durch innovative universitäre Spin-offs profitiert.

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Über uns

Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.

Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.

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