Managed Care bezeichnet die integrierte Versorgung von Patientinnen und Patienten. Das heisst im Wesentlichen, dass die einzelnen Therapieschritte, die häufig von unterschiedlichen Leistungserbringern wie Allgemeinpraktikern, Physiotherapeuten, Spezialärzten etc. erbracht werden, von einer zentralen Stelle koordiniert und aufeinander abgestimmt werden.
Integrierte Arztpraxen und Behandlungszentren können den vollen Umfang an medizinischem Fachwissen anbieten, die für die Behandlung eines Krankheitsbildes nötig sind. Integrierte Versorgung bedeutet aber keineswegs nur einen Zusammenschluss in Ärztenetzwerken, sondern auch Autonomie und Budgetmitverantwortung. Integrierte Versorgung muss zudem von Leistungserbringern erbracht werden, die sich zu einem Versorgungsnetzwerk zusammenschliessen, das auch die Zusammenarbeit mit Dritten regelt.
Auch in der Schweiz werden Teamarbeit und Vernetzung von Ärzten als Modelle der Zukunft betrachtet. In einem solchen Versicherungsmodell profitieren Versicherte gegenüber konventionellen Modellen von günstigeren Prämien. Im Juni 2012 hat die Stimmbevölkerung die KVG-Teilrevision Managed Care mit 76 Prozent deutlich verworfen. Trotz dieses Scheiterns sind integrierte Versorgungsmodelle aber auf dem Vormarsch.
Qualitäts- und Effizienzsteigerung
Integrierte Versorgungsmodelle können helfen, die Qualität und die Wirtschaftlichkeit in der Versorgung zu verbessern. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Kostenzunahme im Gesundheitswesen hat Managed Care auch in der Schweiz an Bedeutung gewonnen. Eine ungenügende Versorgung gefährdet nicht nur die Gesundheit der Bevölkerung, sondern ist auch Ursache für unzählige vermeidbare Komplikationen und Todesfälle. Modelle der integrierten Versorgung sind auf die Verbesserung der Qualität und der Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. Sie haben das Gesamtresultat der Patientenbehandlung und -betreuung im Visier. Von Bedeutung sind Modelle der integrierten Versorgung insbesondere bei chronischen Krankheiten. Sinnvolle Modelle der integrierten Versorgung zeichnen sich durch folgende Elemente aus:
- Orientierung am Patientenbedürfnis: Die Organisation der Versorgung ist auf die Steigerung des Patientennutzens ausgerichtet.
- Orientierung an Qualität: Integrierte Versorgung setzt sich zum Ziel, die Qualität der Versorgung zu steigern.
- Fokussierung auf chronisch Kranke: Chronische Erkrankungen stellen einen geringen Prozentsatz aller Versicherungsfälle, verursachen aber überproportional hohe Kosten.
- Wahlfreiheit: Versicherte und Leistungserbringer sollen innerhalb der Grundversicherung zwischen den beiden Modellen integrierte Versorgung und konventionelle Versorgung wählen können.
- Anreize: Leistungserbringer sollen finanziell von guten Versorgungsresultaten profitieren können.
- Gesundheitsleistung aus einer Hand: Für Patienten, die sich für ein integriertes Versorgungsmodell entscheiden, ist dieses Netzwerk die Anlaufstelle.
- Autonomie und Budgetmitverantwortung: Integrierte Versorgung wird von Leistungserbringern erbracht, die sich zu einem Versorgungsnetzwerk zusammenschliessen. Das Netzwerk regelt die Zusammenarbeit mit Dritten (integrierte Versorgungsmodelle sind keineswegs zwingend Ärztenetzwerke).
- Risikoausgleich: Er ist so zu bestimmen, dass chronisch Kranke für Versicherer interessant werden.
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