Impfungen haben entscheidend dazu beigetragen, dass manche Krankheiten heute in der Schweiz praktisch verschwunden sind. So wurde beispielsweise der erste Impfstoff gegen Kinderlähmung im Jahre 1955 zugelassen. In der Folge sank die Anzahl der Polio-Fälle kontinuierlich. Der letzte Fall in der Schweiz trat im Jahr 1982 auf.
Es gibt aber auch Herausforderungen beim Impfschutz. Die Durchimpfungsquote bei Masern konnte zwar schweizweit auch dank der Nationalen Strategie zur Masernelimination 2011–2015 erhöht werden, insbesondere in den Kantonen mit bisher tiefer Rate. Mit 87 Prozent liegt die Quote jedoch noch weit unter der von der Weltgesundheitsorganisation WHO angestrebten Durchimpfung von 95 Prozent, und dadurch kommt es immer wieder zu Masernausbrüchen.
Innovation bei Impfstoffen
Bei Impfstoffen wird zwischen Lebend- und Totimpfstoffen unterschieden. Ein Lebendimpfstoff besteht meist aus einer harmlosen Variante oder einer abgeschwächten Version eines Krankheitserregers (z.B. Virus oder Bakterium). Diese werden normalerweise eingesetzt, um das Immunsystem so zu stimulieren, dass eine anhaltende Wirkung gegen den Krankheitserreger entsteht. Beispiele sind Impfstoffe gegen Masern, Röteln und Mumps. Im Gegensatz dazu enthält ein Totimpfstoff nicht mehr reproduktionsfähige Krankheitserreger. Ein Beispiel ist der Impfstoff gegen Grippe, der jeweils aus Fragmenten der Influenzaviren der vergangenen Krankheitssaison hergestellt wird. Die Impfstoffherstellung unterliegt einer sehr strengen Qualitätskontrolle.
Einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Impfstoffproduktion kann die Forschung durch den Einsatz von gentechnologischen Methoden zur Herstellung sogenannter rekombinanter Impfstoffe leisten. Hierbei wird die DNA des Krankheitserregers beispielsweise in Hefezellen eingebaut. Der daraus produzierte Impfstoff reicht aus, um die gewünschte Immunantwort des Immunsystems zu erhalten, jedoch ist der Körper nicht dem Kontakt mit dem ganzen Erreger ausgesetzt. Der Impfstoff gegen Hepatitis B wird rekombinant hergestellt.
Weitere Informationen
Elektronischer Impfausweis BAG-Informationen zu Impfungen und Prophylaxe