Die Schweiz ist als Innovationsstandort weltweit anerkannt – doch was, wenn wir noch besser werden könnten? Das Thinktank RISE Israel hat in Kollaboration mit Interpharma in einem White Paper beleuchtet, wie die Schweiz von Israels Innovationsmodell profitieren könnte. Unter der Leitung von Prof. Eugene Kandel und Uri Gabai wurden im Papier «Lessons from Israel’s Innovation Ecosystem: Insights for Switzerland» die Stärken und Schwächen der beiden Systeme verglichen. Dabei zeigen sich Möglichkeiten, wie die Schweiz ihre Position im globalen Innovationswettbewerb ausbauen kann.
Israel wird oft als «Start-up-Nation» bezeichnet. Ein Land, das durch seinen Fokus auf Hightech-Startups, den Zugang zu umfangreichem Risikokapital und einer aktiven Innovationspolitik hervorsticht. Die Schweiz hingegen ist für ihre starke Pharmaindustrie bekannt, in der Innovation meist aus etablierten Grossunternehmen heraus entsteht. Doch genau diese Unterschiede werfen eine spannende Frage auf: Wie kann die Schweiz von den Erfahrungen Israels lernen, um ihre Innovationslandschaft noch dynamischer zu gestalten?
Startups spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung neuer Technologien und Geschäftsmodelle, da sie Innovationstreiber sind. Während Israel sich auf Informations- und Kommunikationstechnologie sowie Software spezialisiert, könnte die Schweiz von einer stärkeren Förderung von Startups in Forschung und Entwicklung profitieren. Ziel sollte es sein, eine kritische Masse an jungen Unternehmen zu schaffen, die als Treiber einer lebendigen Innovationsszene wirken und neue Impulse für den Wirtschaftsstandort setzen.
Ein entscheidender Unterschied zwischen den beiden Ländern liegt in der Finanzierung: In Israel stammen fast 50 % der Ausgaben für Forschung und Entwicklung aus internationalen Quellen. Dieser Zufluss ausländischen Kapitals hat nicht nur das Wachstum israelischer Startups beschleunigt, sondern auch globale Expertise ins Land gebracht. In der Schweiz hingegen dominiert die lokale Finanzierung. Eine gezielte Einbindung globaler Investoren könnte zusätzliche Finanzierungsquellen eröffnen und die internationale Vernetzung fördern – ein Schlüsselfaktor, um den Innovationsstandort Schweiz auf die nächste Stufe zu heben.
Prozentanteil von ausländischen Investitionen in Forschung und Entwicklung
Israels Erfolgsgeschichte ist eng mit einer proaktiven Innovationspolitik verbunden. Seit den 1990er-Jahren hat das Land gezielt Programme ins Leben gerufen, um Risikokapitalfonds aufzubauen und eine Unternehmenskultur zu fördern. Die Schweiz könnte von einem ähnlichen Ansatz profitieren, insbesondere angesichts des wachsenden Wettbewerbs in disruptiven Technologien. Eine geeignete Standortpolitik könnte nicht nur Startups fördern, sondern auch bestehende Strukturen dynamisieren.
Der globale Innovationswettlauf wird durch transformative Technologien wie generative KI und Quantencomputing immer intensiver. Die Schweiz steht vor der Herausforderung, sich dieser Dynamik anzupassen, um nicht nur mitzuhalten, sondern eine führende Rolle einzunehmen. Dabei geht es nicht darum, Israels Modell zu kopieren, sondern die erfolgreichsten Elemente an die eigene Realität anzupassen.
Die Schweiz hat die Wahl: Sie kann eine starke Akteurin bleiben oder zur Spitze der globalen Innovationslandschaft aufsteigen. Der Weg dorthin erfordert mutige Entscheidungen und die Bereitschaft, über den Tellerrand zu blicken – so wie Israel es vorgemacht hat. Zwei wichtige Aspekte aus dem Whitepaper werden in dieser kleinen Blogserie genauer betrachtet.
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.
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