Serie Wirkung von Innovationen (5/6): Hepatitis C

Insgesamt leben 36’000 bis 43’000 an Hepatitis C erkrankte Personen in der Schweiz. Die Prävalenzrate ist mit 0.5 % im internationalen Vergleich sehr niedrig. Dennoch sterben in der Schweiz fünf Mal mehr Personen an Hepatitis C als an HIV.

Hepatitis C wird in der Akutphase oftmals lediglich als vermeintlicher grippaler Infekt wahrgenommen und deshalb nicht diagnostiziert. In mehr als 70 % der Fälle chronifiziert sich jedoch die Infektionskrankheit, die im Verlauf nach meist 20 bis 30 Jahren zu schweren Leberschädigungen wie Leberzirrhose und Leberzellkarzinom führen kann. Von den sechs existierenden Typen von Hepatitis C konnten vor 2014 nur die Genotypen 1, 2 und 3 bei 75 bis 80 % der Erkrankten mit einer medikamentösen Therapie geheilt werden. Die Behandlung war allerdings mit starken Nebenwirkungen verbunden und dauerte viele Monate. Die Patienten mit den restlichen Genotypen 4, 5 und 6 wiesen deutlich niedrigere Heilungsraten auf.

Innovation: Direct Acting Agents (DAA)

Seit 2014 steht eine neue Medikamentenklasse zur Therapie von Hepatitis C zur Verfügung, welche in über 90 % der Fälle eine Heilung herbeiführt – unabhängig des Genotyps. Diese sogenannten Direct Acting Agents (DAA) unterbinden gezielt einzelne Schritte der Virenvermehrung in den Leberzellen. Die Therapie ist sehr gut verträglich und damit nebenwirkungsarm. Sie dauert in der Regel nur noch zwei bis drei statt sechs oder mehr Monate.

Mehr Informationen zu Hepatitis C und die erhoffte Wirkung der neuen Arzneimittel auf die gesellschaftlichen Kosten finden Sie auf dem Faktenblatt zu Hepatitis C.