Serie Regional Economic Database 6/10: Ein erfolgreicher Innovationsstandort braucht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit der Akademie, der Spinoffs und der forschenden Pharmaindustrie
Pharmazeutische Firmen investieren viel in Forschung und Entwicklung – allein die Interpharma Mitgliedsfirmen investieren in der Schweiz jährlich über 7 Mrd. Schweizer Franken in den Forschungsstandort. Dieser grosse Beitrag alleine reicht aber nicht aus. Für ein erfolgreiches Forschungs- und Innovationsumfeld sind qualitativ hochstehende Universitäten unverzichtbar.
Akademische
Forschungseinrichtungen von hoher Qualität ziehen Spezialisten und hochrangige
Wissenschaftler aus der ganzen Welt an, wovon neben der Forschung auch andere
Bereiche profitieren. Die Qualität der lokalen Hochschulen ist deshalb ein
wichtiger Standortfaktor, der für forschungsintensive Branchen wie die
Pharmaindustrie besonders relevant ist. Die hohe Qualität von Hochschulen und
deren Bedeutung für die Pharmaindustrie kann an zwei Beispielen verdeutlicht
werden.
Durch
die intensive Förderung von jungen Talenten an den Universitäten werden immer wieder
neue Spinoffs gegründet. Daraus können Forschungsallianzen entstehen, wie das
Beispiel der Zusammenarbeit des Pharmaunternehmens Biogen und Neurimmune – ein
Spinoff der Universität Zürich – in der gemeinsamen Bekämpfung von Alzheimer
zeigt. Auch wenn es immer wieder zu Forschungsrückschlägen gekommen ist, zeigt
das Beispiel eindrücklich, welches enormes Potenzial in solchen Forschungssymbiosen
steckt.
Für
weltweites Aufsehen hat die erfolgreiche Zusammenarbeit von Novartis mit der
Universität Basel gesorgt. Das 2017 durch die Universität Basel, die Uniklinik
Basel und Novartis gegründete Institut für Augenheilkunde verkündete, dass dank
der Forschung am Augeninstitut in Basel Blinde in Zukunft vielleicht wieder
sehen können. Dieser medizinische Meilenstein war nur dank der massgebenden
finanziellen Unterstützung durch Novartis möglich.
Die Schweizer Cluster im
internationalen Vergleich
Im
Vergleich der internationalen Universitäten schneiden die Schweizer Hochschulregionen
gut ab. Insbesondere die Hochschulen der Region Zürich erreichen im Ranking des
«BAK Quality of Universities Index» Spitzenergebnisse und können mit anderer Hochschulen
weltweit konkurrieren. Vor allem auch in der Disziplin der Life-Sciences kann
sich die Region von den anderen Standorten abheben.
Im Cluster
Espace Mittelland – Bassin Lémanique sind ausgezeichnete Universitäten
vorzufinden. Neben der renommierten Eidgenössischen Technischen Hochschule in
Lausanne (EPFL) zählen die Universitäten des Kantons Genf zu den qualitativ
hochstehendsten Universitäten der Welt. Auch die Region Basel ist bekannt für
erstklassige Hochschulforschung und ist im Bereich Life-Sciences mit der
Universität Basel sowie weiteren renommierten Forschungseinrichtungen wie etwa
dem Friedrich-Miescher-Institut sehr gut aufgestellt.
Abbildung: Qualität der Universitäten in den weltweiten
Pharmaclustern, 2019
Anmerkung: Index 100 = Ø aller untersuchten Regionen in Westeuropa und USA zwischen 2010 und 2014; Der BAK Quality of Universities Index beruht auf dem CWTS Ranking of Leiden und berechnet die Qualität von Hochschulen einer Region anhand der Anzahl wissenschaftlicher Publikationen und deren Zitierhäufigkeit. Quelle: BAK Economics (2020). CWTS Leiden Ranking
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Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
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