Serie klinische Forschung Teil 6: Klinische Forschung lohnt sich für die Patienten - Interpharma

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12. Mai 2021

Serie klinische Forschung Teil 6: Klinische Forschung lohnt sich für die Patienten

In den letzten 50 Jahren ist die Lebenserwartung in der Schweiz um 10 Jahren gestiegen. Das ist neben einer gesünderen Lebensweise vor allem auf medizinischen Durchbrüche zurückzuführen, die durch klinische Studien erzielt wurden. Am eindrücklichsten zeigt sich dies anhand der infektiösen Lebererkrankung Hepatitis C, die unbehandelt tödlich verlief und ab 1989 identifiziert werden konnte. In den 1990er Jahren kamen dagegen die ersten Medikamente auf den Markt. Sie galten allerdings als schwer verträglich. Zudem konnte nur in 41% der Fälle eine Heilung erzielt werden. Die Behandlungsdauer war mit 48 Wochen relativ lange und galt aufgrund der notwendigen Wirkstoffkombination als komplex. Erst 2011 gelang durch eine intensive Forschungstätigkeit der entscheidende Durchbrauch, der die Indikationszeit um die Hälfte verkürzen lies und die Heilungsrate auf bis zu 80% erhöhte. Heute existieren bereits die Medikamente der 4. Generation, die nur noch zwischen 8-12 Wochen angewendet werden müssen und Hepatitis-C faktisch heilbar machen (Heilungsrate von 95%).

Chronologie der Hepatitis-C-Behandlungen, 1999-2015 Heilungsrate in Prozent.
Quelle: PhRMA (2017), Prescription Medicines: International Costs in Context.

Ähnliche Fortschritte lassen sich auch bei vielen anderen Krankheitsbilder verzeichnen. So gilt Krebs zwar immer noch als eine der häufigsten Todesursachen der Schweiz. Doch konnten neue Behandlungsansätze – wie die Zell-CART-T- oder Gentherapie- ebenfalls hier ebenso eine signifikante Verbesserung erzeugen. Die Sterblichkeit von Brustkrebs ist im Vergleich zu 1990 beispielsweise um 30% gesunken und die Heilungschance bei Kindern mit Krebs konnte sich zu 1973 verdoppeln. Im Falle von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, ist die Chance einen Herzinfarkt zu überleben heute fünfmal höher als 1960. Zudem nahmen auch die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten mit seltenen Krankheiten zu, die neu auf 253, anstatt nur 51 (Stand 2008), Indikationen zurückgreifen können.

Daran verdeutlicht sich: Klinische Forschung hat einen bedeutenden Nutzen für die Patientinnen und Patienten, die dadurch eine Chance auf Heilung bekommen können oder mindestens eine höhere Lebenserwartung sowie Verbesserung der Lebensqualität. Gleichzeitig reduziert dies auch die emotionale Belastung, die auf den Betroffenen sowie ihren Angehörigen lastet.

Deshalb ist auch in Zukunft Forschung notwendig, zumal es im Schnitt rund 12 Jahre dauert bis ein entwickeltes Medikament auf den Markt gelangen kann. Aktuell (Stand 2019) befinden sich dazu über 6100 neue Wirkstoffe in der klinischen Prüfung. Dies wiederum ist 5,6% mehr als im Jahre 2018.

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