Um das Schweizer Gesundheitswesen nachhaltig zu stärken, muss der Fokus von akuter Medizin auf präventive Massnahmen verlagert werden. Angesichts des Ärztemangels ist es entscheidend, die Stärken der integrierten Versorgung zu nutzen. Dazu gehört die Sensibilisierung der Patientinnen und Patienten für ihre Gesundheit sowie die Förderung einer engen Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Gesundheitsdienstleistern aus öffentlichen und privaten Sektoren. So kann die langfristige Gesundheit der Bevölkerung gefördert und die Effizienz der Gesundheitsversorgung durch langfristige und nachhaltige Prozessoptimierung gesteigert werden.
Die Interpharma-Mitgliedsfirmen unterstützen die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens aktiv:
Nieren leiden leise: Rund 10% der Bevölkerung leiden an einer chronischen Nierenkrankheit (CKD)1. 90% der Betroffenen wissen jedoch nichts davon2. Um das Bewusstsein für CKD zu schärfen und die Früherkennung zu fördern, haben Fachgesellschaften, Expert:innen und Patientenorganisationen im Jahr 2023 die Kampagne “Nieren leiden leise” ins Leben gerufen. AstraZeneca unterstützt diese Initiative zusammen mit anderen. Im Kanton Zug wurde ein Pilotprojekt initiiert, bei dem Apotheken einen einfachen Test zur Früherkennung von CKD anboten, und die Risikogruppen gezielt auf ihre Nierengesundheit hinwiesen. Dadurch können Apotheken aktiv zur Gesundheitsvorsorge der Bevölkerung beitragen, frühzeitige Diagnosen ermöglichen, das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen und teure Behandlungen wie die Dialyse verhindern3.
SCOPE-COPD Awareness: Das SCOPE-COPD-Pilotprojekt von AstraZeneca, entwickelt mit der Berufsgenossenschaft der Schweizer Apotheken (Ofac) und unterstützt von der Schweizerischen Lungenliga sowie führenden Schweizer Pneumolog:innen, zielt darauf ab, die Früherkennung von COPD-Exazerbationen (-Verschlimmerungen) zu verbessern. Durch die Einbindung von Apotheken und den Einsatz eines Exazerbations-Fragebogens4 können mögliche Verschlimmerungen in Apotheken identifiziert und zur weiteren Abklärung an ihre Hausärzt:innen überwiesen werden. Während des Pilotprojektes wurden 31% der Befragten als COPD-Patient:innen identifiziert, wovon knapp 50% an den Hausarzt überwiesen wurden. Dies fördert die engmaschige Kontrolle und kann Folgekosten durch frühzeitige Behandlung vermeiden. Zudem verbesserte das Projekt die Versorgungsqualität und fördert den interprofessionellen Austausch.
Take Care: Durch das Take Care-Programm kann besser abgebildet werden, ob die Therapie nach den aktuellen Leitlinien durchgeführt wird. Im Rahmen einer Multi-Stakeholder-Partnerschaft wurde ein Score-Modell eingeführt, das die Qualität der Versorgung von Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko überwacht und gezielte Massnahmen ermöglicht. Krankenkassen können im Rahmen von Managed-Care-Verträgen Anreize zur weiteren Schliessung der Diskrepanz zwischen Evidenz und täglicher Praxis setzen und letztendlich die Gesamtqualität der Versorgung von Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbessern.
Referenzen:
Forni Ogna V et al. Prevalence and determinants of chronic kidney disease in the Swiss population. Swiss Med Wkly. 2016 May 6;146:w14313.
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.
Jahresbericht
Informationen zu unseren Kennzahlen und Aktivitäten im Geschäftsjahr 2024