Pharmaforschung zur Bewältigung der COVID-Krise (3/5): Sabine Bruckner, Geschäftsführerin bei Pfizer Schweiz - Interpharma

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15. Juli 2020

Pharmaforschung zur Bewältigung der COVID-Krise (3/5): Sabine Bruckner, Geschäftsführerin bei Pfizer Schweiz

Weltweit leistet die Pharmaindustrie einen beispiellosen Effort zur Krisenbewältigung, sei es in der Forschung und Entwicklung oder in der Produktion und der Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Diagnostika und Medikamenten. Die forschenden Pharmaunternehmen in der Schweiz verfolgen seit Beginn der Corona-Krise die folgenden drei Hauptziele:

  • Die Forschungskapazitäten im Bereich der Impfstoffe, der Diagnostik und der Behandlungsmethoden mobilisieren, um das Coronavirus zu bekämpfen
  • Unterstützung der Behörden und des Gesundheitssystems
  • Die Versorgungssicherheit der Medikamente und die Sicherheit der Patienten gewährleisten.

Auch wenn die Pandemie noch nicht vorbei ist, so haben wir in Europa die heikelste Phase für den Moment überstanden. Diese Krise hat die Stärke der forschenden Schweizer Pharmaindustrie dargelegt und legitime politische Fragen aufgeworfen. Aus Sicht der Pharmaindustrie ist es bei allem Fokus auf die Pandemiebekämpfung wichtig zu betonen, dass der laufende Kampf gegen die Pandemie keine Folge auf die Behandlung von Patienten mit anderen Erkrankungen hat. Auch nach der Krise müssen die Stärken des Forschungsstandortes Schweiz aufrecht erhalten bleiben, wenn unser Land ein führender internationaler Pharmastandort bleiben soll. Wann hat die Pharmaforschung ein wirksames Medikament oder einen Impfstoff gegen COVID-19 entwickelt? Wie ist der Stand der diesbezüglichen Arbeiten? Wie will die Pharmaindustrie sicherstellen, dass die Impfstoffe und Therapien dann rasch für alle Patientinnen und Patienten zugänglich sind? Solche und weitere Fragen beantworten Schweizer CEOs von 5 global führenden Pharmaunternehmen in der Serie «Pharmaforschung zur Bewältigung der COVID-Krise». Heute mit Sabine Bruckner, Geschäftsführerin bei Pfizer Schweiz:

Wir bei Pfizer beschäftigen uns grundsätzlich intensiv mit der Bekämpfung von Infektionskrankheiten – sei es mit Impfstoffen oder mit Antiinfektiva. Mir als Geschäftsführerin bei Pfizer Schweiz ist es darum ein Anliegen, dass wir gemeinsamen an einem Tisch sitzen und unsere Ressourcen und Expertise bündeln.

Genau hier setzt Pfizers 5-Punkte Plan an. Dieser wurde bereits zu Beginn der Coronakrise formuliert und ist Grundlage für unseren täglichen Beitrag zur Pandemiebekämpfung weltweit:

  1. Technologie und Wissen teilen: Kooperation ist in der aktuellen Situation das Wichtigste, um zu einer raschen Lösung zu kommen. COVID-19 hat uns vor die Herausforderung gestellt einen normalerweise jahrelang dauernden Entwicklungs- und Produktionsprozess so stark zu verkürzen, dass wir rasch einen Impfstoff entwickeln, testen und weltweit zur Verfügung stellen können.
  1. Unsere Mitarbeiter einsetzen: Ein Pfizer internes Team aus anerkannten Experten konzentriert sich derzeit ausschliesslich auf die Pandemiebekämpfung.
  1. Unsere Expertise einsetzen: Pfizer hat viel Erfahrung in der klinischen Entwicklung und Zulassung von Medikamenten und Impfstoffen. Wir wollen diese mit Unternehmen teilen, die in diesen Bereichen Unterstützung brauchen.

Derzeit arbeiten wir in Partnerschaft mit BioNTech an einem sogenannten mRNA Impfstoff gegen COVID-19. Das Entwicklungsprogramm von Pfizer und BioNTech umfasst vier mRNA Impfstoffkandidaten. Die klinische Testphase hat in Europa und den USA bereits begonnen.

  1. Unsere Produktionskapazitäten anbieten: Sobald ein Impfstoff zugelassen ist, verpflichtet sich Pfizer die Produktion von lebensrettenden Therapien zu unterstützen.

Zusätzlich haben wir bereits begonnen Kapazitäten aufzubauen, um potenzielle Impfstoffkandidaten in unseren Werken in den USA und Europa zu produzieren.

  1. In Zukunft schneller reagieren: Es zeigt sich gerade sehr deutlich, gute Zusammenarbeit ist enorm wichtig: wir müssen gemeinsam die richtigen Rahmenbedingungen sicherstellen.

Aktuell dauert der Vergütungsprozess von Impfstoffen in der Schweiz ca. 2 Jahre – das ist zu lange, um in einer sich rasch verändernden Situation die Bevölkerung adäquat schützen zu können.

Das zeigt sich aber auch bei den Antibiotikaresistenzen, die ein immer grösseres Problem darstellen. Um hier eine nachhaltige Lösung für unser Gesundheitssystems zu finden, brauchen wir bessere Rahmenbedingungen für die Entwicklung und Zulassung von neuartigen Antibiotika.

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Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.

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