Pharmaforschung zur Bewältigung der COVID-Krise (1/5): Silvia Schweickart, Vorsitzende der Geschäftsleitung Novartis Pharma Schweiz AG - Interpharma

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2. Juli 2020

Pharmaforschung zur Bewältigung der COVID-Krise (1/5): Silvia Schweickart, Vorsitzende der Geschäftsleitung Novartis Pharma Schweiz AG

Weltweit leistet die Pharmaindustrie einen beispiellosen Effort zur Krisenbewältigung, sei es in der Forschung und Entwicklung oder in der Produktion und der Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Diagnostika und Medikamenten. Die forschenden Pharmaunternehmen in der Schweiz verfolgen seit Beginn der Corona-Krise die folgenden drei Hauptziele:

  • Die Forschungskapazitäten im Bereich der Impfstoffe, der Diagnostik und der Behandlungsmethoden mobilisieren, um das Coronavirus zu bekämpfen
  • Unterstützung der Behörden und des Gesundheitssystems
  • Die Versorgungssicherheit der Medikamente und die Sicherheit der Patienten gewährleisten.

Auch wenn die Pandemie noch nicht vorbei ist, so haben wir in Europa die heikelste Phase für den Moment überstanden. Diese Krise hat die Stärke der forschenden Schweizer Pharmaindustrie dargelegt und legitime politische Fragen aufgeworfen. Aus Sicht der Pharmaindustrie ist es bei allem Fokus auf die Pandemiebekämpfung wichtig zu betonen, dass der laufende Kampf gegen die Pandemie keine Folge auf die Behandlung von Patienten mit anderen Erkrankungen hat. Auch nach der Krise müssen die Stärken des Forschungsstandortes Schweiz aufrecht erhalten bleiben, wenn unser Land ein führender internationaler Pharmastandort bleiben soll. Wann hat die Pharmaforschung ein wirksames Medikament oder einen Impfstoff gegen COVID-19 entwickelt? Wie ist der Stand der diesbezüglichen Arbeiten? Wie will die Pharmaindustrie sicherstellen, dass die Impfstoffe und Therapien dann rasch für alle Patientinnen und Patienten zugänglich sind? Solche und weitere Fragen beantworten Schweizer CEOs von 5 global führenden Pharmaunternehmen in der Serie «Pharmaforschung zur Bewältigung der COVID-Krise». Den Anfang macht Silvia Schweickart, Vorsitzende der Geschäftsleitung Novartis Pharma Schweiz AG:

Bei Novartis hatten und haben in der Covid-19-Krise drei Aspekte höchste Priorität: Die Sicherheit unserer Mitarbeitenden, die kontinuierliche Versorgung der Bevölkerung mit unseren Medikamenten und der Kampf gegen Covid-19.

Wir unterstützen mehrere Initiativen mit dem Ziel, Forschung rund um das neuartige Coronavirus zu unterstützen und zu beschleunigen. Ein Strang von Massnahmen betrifft die weitere Erforschung bereits bekannter Medikamente zur Behandlung von Covid-19. Konkret wollen wir Erkenntnisse darüber erlangen, ob gewisse Wirkstoffe Immunüberreaktionen bei Covid-19-Erkrankten bekämpfen können.

Es hat sich jedoch bereits gezeigt, dass nicht jeder Hinweis zu Behandlungserfolg führt. Wir kennen das: Risiko in Forschung und Entwicklung ist Teil unseres Geschäfts. Nur bei wenigen Therapieideen, zu denen wir forschen, zeigt sich schlussendlich die gewünschte Wirkung. Dem wollen und müssen wir mit Verantwortung begegnen: Nicht nur neue, sondern auch bekannte Wirkstoffe müssen in neuen Anwendungen auf Wirksamkeit und Sicherheit erforscht werden. Das erfordert von uns hohe Investitionen.

Vor diesem Hintergrund wird ersichtlich, warum es für uns so wichtig ist, dass der Pharmastandort Schweiz und damit die Forschung gute Rahmenbedingungen vorfinden, dass Studien schnell zugelassen werden und dass wir die besten Forscherinnen und Forscher der Welt für uns gewinnen können.

Gerade deshalb sollten wir uns vor Gefahren wie der Tierversuchsverbotsinitiative in Acht nehmen. Diese könnte, wenn vom Volk angenommen, die Forschung in absolut zentralen Bereichen unmöglich machen – auch in Krisenzeiten. Ihre Annahme käme für Hochschulen und zentrale Wirtschaftszweige einem Forschungsverbot gleich. Die Erforschung von Medikamenten wäre dann nicht mehr möglich. Die Industrie unternimmt bereits grosse Anstrengungen, Tierversuche wenn möglich zu ersetzen, zu reduzieren und den Tierschutz zu verbessern.

Anstatt Forschung zu verhindern, sollten wir sie fördern, um gemeinsam Fortschritte zu erzielen. Denn abschliessend ist klar: ein solider und starker Pharmastandort Schweiz ist wichtig – in Zeiten einer Pandemie wie auch darüber hinaus. Diesen Pharmastandort wollen wir konstruktiv mitgestalten.

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