Neuartige Therapien in der Schweiz: Ein Schritt in die richtige Richtung mit der HMG-Revision - Interpharma

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22. März 2024

Neuartige Therapien in der Schweiz: Ein Schritt in die richtige Richtung mit der HMG-Revision

Die Welt der Medizin entwickelt sich rasant weiter und innovative Therapien öffnen neue Horizonte in der Behandlung von Krankheiten. In diesem dynamischen Umfeld ist es entscheidend, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen Schritt halten. Die Teilrevision des Heilmittelgesetzes (HMG) markiert einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Doch während wir die Neuerungen begrüssen, sehen wir auch die Notwendigkeit einer einheitlichen Vergütungsregelung für alle von Swissmedic zugelassenen Produkte.

Die Bedeutung der internationalen Harmonisierung

Die internationale Harmonisierung der Regulierung von Arzneimitteln für neuartige Therapien bietet zahlreiche Vorteile. Sie erleichtert nicht nur den Zugang zu den neuesten Behandlungsmöglichkeiten für Patienten in der Schweiz, sondern stärkt auch die Attraktivität des Schweizer Marktes. Regulatorische Hürden müssen vermieden werden, eine baldige Regelung auf Verordnungsebene ist hierzu notwendig. Dies ist für die Attraktivität des Forschungs- und Produktionsstandortes Schweiz zentral. Die Revision des HMG ist ein wesentlicher Schritt, um diese Harmonisierung voranzutreiben und sicherzustellen, dass die Schweiz an der Spitze des medizinischen Fortschritts bleibt.

Herausforderungen im aktuellen System

Ein zentrales Problem im aktuellen System betrifft die Klassifizierung und Vergütung von neuartigen Therapien wie beispielsweise den CAR-T-Zelltherapien. Diese wurden bisher als Transplantatprodukte eingestuft, was zu einer komplexen und langwierigen Vergütungspraxis führte. Das aktuelle System führt zu komplexen und aufwendigen Verhandlungsprozessen zwischen den einzelnen Krankenversicherern, den Spitälern und den Pharmafirmen. Die Folge sind massive Verzögerungen und Ungleichheiten beim Zugang für Patientinnen und Patienten zu diesen neuartigen lebensrettenden Therapien. Ein besonders tragischer Fall, der 2022 für Schlagzeilen sorgte, war der eines Krebspatienten, dessen dringend benötigte Therapie durch Verzögerungen bei der Krankenkassenvorfinanzierung blockiert wurde, mit fatalen Folgen. Der Patient verstarb ein Tag bevor ein Bundesgerichtsurteil ihm den Zugang zur Behandlung zugesprochen hätte, ein Vorfall, der die dringende Notwendigkeit unterstreicht, Zugangsbarrieren abzubauen und eine gerechte, einheitliche Vergütungsregelung für alle zugelassenen Therapien einzuführen.

Die Notwendigkeit einer einheitlichen Vergütung

Die Forderung ist klar: Um den Zugang zu innovativen Therapien zu verbessern und die Gelichbehandlung aller Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, ist eine einheitliche Vergütungsregelung über die Spezialitätenlisten unabdingbar. Diese Änderung würde nicht nur die administrative Last für Gesundheitsdienstleister verringern, sondern auch den Patientenzugang zu den neuesten und effektivsten Behandlungen erheblich verbessern. In unserer Stellungnahme zur Teilrevision des Heilmittelgesetzes haben wir auf die Dringlichkeit dieser Themen hingewiesen, um das volle Potenzial dieser medizinischen Innovationen auszuschöpfen. Die Teilrevision des Heilmittelgesetzes ist ein vielversprechender Schritt hin zu einem fortschrittlicheren, gerechteren Gesundheitssystem in der Schweiz. Doch unsere Arbeit ist hier nicht beendet. Es ist an der Zeit, gemeinsam für eine umfassendere Reform einzutreten, die allen Patientinnen und Patienten den Zugang zu den Therapien ermöglicht, die sie benötigen.

Georg Därendinger

Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Kommunikation

+41 79 590 98 77

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