Interpharma begrüsst die Ablehnung der beiden Gesundheits-Initiativen durch die Stimmbevölkerung. Das Verdikt zeigt: Für die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger sind weder die Kostenbremse- noch die Prämien-Initiative dazu geeignet, den breiten und gleichberechtigten Zugang zum Gesundheitswesen zu erhalten und nachhaltig zu finanzieren. Interpharma ist überzeugt, dass es für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen einen ganzheitlichen Ansatz braucht und hat sieben Prinzipien dazu erarbeitet.
Ein gut austariertes Gesundheitswesen hält die Balance zwischen einem optimalen Zugang der Bevölkerung zur Gesundheitsversorgung, der Qualität der erbrachten Leistungen sowie den dadurch entstehenden Kosten. Der heutige Entscheid der Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zeigt, dass sie weder die Kostenbremse- noch die Prämien-Initiative als geeignet erachten, um die Herausforderungen im Gesundheitswesen zielführend anzugehen. Mit der vage formulierten Kostenbremse-Initiative hätte eine Rationierung im Gesundheitswesen gedroht. Dies wird von der Bevölkerung nicht akzeptiert, wie auch der Gesundheitsmonitor von gfs.bern Jahr für Jahr klar zeigt. Eine Annahme der Prämien-Entlastungs-Initiative hätte die Umverteilung bei der Finanzierung des Gesundheitswesens verstärkt und falsche Anreize geschaffen, ohne aber die eigentlichen Herausforderungen anzugehen.
Nun müssen der Schweizer Bevölkerung alternative Lösungsansätze angeboten werden, um die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen unter Einbezug aller Akteure anzugehen. Die Pharmaindustrie übernimmt bereits Verantwortung und trägt zu umfangreichen Einsparungen im Gesundheitswesen bei – sei es durch die regelmässigen Preisüberprüfungen mit jährlich wiederkehrenden Einsparungen von 1.5 Mrd. Franken, sei es mit weiteren Einsparungen im Rahmen des Kostendämpfungspakets 2, die zusätzlich mehrere hundert Millionen Franken an Einsparungen bringen.
Interpharma ist überzeugt: Es ist höchste Zeit für einen ganzheitlichen Ansatz. Die von Interpharma erarbeiteten Prinzipien für ein zukunftsfähiges Gesundheitswesen zeigen auf, wie ein Einklang von Zugang, Qualität und Kostenkontrolle erreicht werden kann. Konkrete politische Meilensteine auf diesem Weg sind zum Beispiel die einheitliche Finanzierung ambulanter und stationärer Gesundheitsleistungen (EFAS), die Digitalisierung des Gesundheitswesens, aber auch die grundlegende Verbesserung des Patientenzugangs, wie Interpharma sie u.a. im Rahmen des Kostendämpfungspakets 2 vorschlägt: Erstens soll der rückvergütete Innovationszugang den Prozess verbessern, indem ein Medikament ab dem Tag der Zulassung für Patientinnen und Patienten verfügbar ist und zu einem provisorischen Preis vergütet wird. Zweitens soll das Preisbildungssystem umfassend modernisiert werden.
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.
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