Interpharma begrüsst die Ablehnung der «Tierversuchsverbots-Initiative» durch den Bundesrat - Interpharma

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26. Juni 2019

Interpharma begrüsst die Ablehnung der «Tierversuchsverbots-Initiative» durch den Bundesrat

Der Bundesrat beantragt dem Parlament, die «Tierversuchsverbots-Initiative» zur Ablehnung zu empfehlen. Interpharma begrüsst diesen Entscheid, denn die Initiative würde den Forschungs- und Innovationsstandort Schweiz massiv gefährden.

Die Volksinitiative «Ja zum Tier- und Menschversuchsverbot – Ja zu Forschungswegen mit Impulsen für Sicherheit und Fortschritt» wurde am 18. März 2019 eingereicht und ist weit mehr als eine Tierversuchsverbots-Initiative. Mit ihren radikalen Forderungen tangiert die Initiative auch die Humanforschung respektive die klinische Forschung an unseren Universitätsspitälern sowie verschiedene weitere Branchen wie die Landwirtschaft oder die Lebensmittelindustrie.

Tierversuche weiterhin notwendig

Ohne Tierversuche gäbe es heute keine wirksamen Behandlungen gegen schwerwiegende Krankheiten. Besonders im Bereich hochkomplexer Krankheiten des Nervensystems sowie bei Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose, aber auch bei Krebs müssen auch künftig Versuche an Tieren möglich sein, damit neue und wirksamere Medikamente und Therapien entwickelt werden können. Zudem sind Tierversuche in vielen Fällen per Gesetz vorgeschrieben. Dabei werden international akzeptierte Richtlinien (ICH-Guidelines), welche die 3R-Prinzipien (Replace, Reduce, Refine) berücksichtigen, befolgt. Die forschende Pharmaindustrie ist sich ihrer Verantwortung im Umgang mit Tierversuchen bewusst und fördert seit Jahren die Forschung nach dem Prinzip der 3R. Damit sollen Tierversuche – wo möglich – durch Alternativmethoden ersetzt, die Zahl der Versuchstiere reduziert und die Aussagekraft der Versuche durch die Reduktion der Belastung für die Tiere verbessert werden.

Weltweit einzigartige Einschränkungen

Die Initiative verlangt nicht nur ein Verbot von Tierversuchen, sondern trifft auch die Forschung am Menschen respektive die klinische Forschung an unseren Universitätsspitälern. Dadurch würde die biomedizinische Forschung praktisch verunmöglicht werden und die Schweiz wäre komplett vom medizinischen Fortschritt abgeschnitten. Zudem würden den Patientinnen und Patienten in der Schweiz durch das Handelsverbot von Produkten, die mithilfe von Tierversuchen und dank der klinischen Forschung entwickelt wurden, künftig neue, möglicherweise lebenswichtige Medikamente vorenthalten werden.

Deutliche Ablehnung von Bundesrat und Bevölkerung

In seiner verabschiedeten Botschaft beantragt der Bundesrat dem Parlament, die Volksinitiative ohne direkten und indirekten Gegenvorschlag Volk und Ständen zur Ablehnung zu empfehlen. Der Bundesrat erachtet das geltende Recht als ausreichend streng, um Mensch und Tier in der Forschung zu schützen. Zudem ist er der Ansicht, dass bei Annahme der Initiative die Versorgung mit Medikamenten nicht mehr sichergestellt werden und die Bevölkerung aufgrund des Importverbots auch nicht mehr von Entwicklungen im Ausland profitieren könnte. Das würde nicht nur Medikamente betreffen, sondern auch zahlreiche andere Produkte, die mit Tierversuchen erforscht werden. Aufgrund der radikalen Forderungen wäre die Initiative somit nur sehr schwer umsetzbar und sie hätte negative Folgen für Gesundheit, Forschung und Wirtschaft in der Schweiz.

Interpharma begrüsst den Entscheid des Bundesrates und auch die Schweizer Stimmbevölkerung hat die Radikalität der Initiative erkannt. Gemäss einer repräsentativen Umfrage, die gfs.bern im Auftrag von Interpharma durchgeführt hat, würden 64% der Schweizer Stimmberechtigten diese Initiative zurzeit ablehnen. Der Grundsatz «Kontrolle statt Verbote» hat sich in der Schweizer Forschungspolitik bewährt und wurde bei bisherigen Abstimmungen von der Bevölkerung immer unterstützt.

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