Am 19. Dezember 2020 haben Pfizer AG und BioNTech SE die Zulassung ihres mRNA-Impfstoffs gegen COVID-19 in der Schweiz durch Swissmedic bekannt gegeben.
Rund einen Monat später, am 12. Januar 2021, hat Swissmedic nach sorgfältiger Prüfung aller eingereichten Daten zur Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität den auf einer mRNA-Plattform basierenden Impfstoff von Moderna befristet zugelassen.
Die Impfstoffe von Johnson & Johnson und AstraZeneca werden weiterhin von der Swissmedic geprüft.
Das sind gute Neuigkeiten für die Schweizer Bevölkerung. Vielen ist aber nicht klar, um welche Art Impfstoff es sich dabei handelt und ob es noch weitere Arten gibt.
Ein idealer Corona-Impfstoff würde bei jedem, der damit geimpft wird, bei nur wenigen und milden Nebenwirkungen einen vollständigen und lebenslangen Schutz vor Ansteckung mit SARS-CoV-2 erzielen. Kein Impfstoff wird jedoch dieses Idealziel vollumfänglich erfüllen können.
Die Unternehmen und Forschungsinstitute arbeiten auf unterschiedliche Impfstoffe hin. Am häufigsten vertreten sind die drei Folgenden Arten von Impfstoffen:
Diese Impfstoffe enthalten die Baupläne für ein Protein eines bestimmten Krankheitserregers in Form von messenger-RNA (kurz mRNA). mRNA wird in unserem Körper für die zelleigene Herstellung von sämtlichen Proteinen auf natürliche Weise verwendet.
Die mRNA aus dem Impfstoff löst nach der Injektion die Bildung eines spezifischen (ungefährlichen) Proteins des Krankheitserregers in der menschlichen Zelle aus. Dieses Protein aktiviert dann wie bei einem konventionellen Impfstoff das Immunsystem. Das Immunsystem seinerseits bildet gezielte Antikörper gegen den Krankheitserreger und baut so den Impfschutz auf.
mRNA-Impfstoffe haben den Vorteil, dass sie relativ einfach hergestellt werden können und damit in kurzer Zeit relativ viele Dosen zur Impfung zur Verfügung stehen.
Genetisches Material des Erregers wird in ein Virus oder Bakterium eingebracht, das beim Menschen keine Krankheiten verursacht. Diese so genannten «Vektoren» vermehren sich nur begrenzt im menschlichen Körper, so dass sie keine Infektion verursachen. Die Vektoren schleusen die genetische Information in die menschliche Zelle ein und benutzen diese zur Herstellung eines Proteins des Erregers. Dieses Erreger-spezifische Protein aktiviert das menschliche Immunsystem und die Bildung von gezielten Antikörpern, welche den Impfschutz bewirken.
Bei diesen Impfstoffen handelt es sich um eine neue Technik, die sich bereits zur Impfung gegen die Ebola-Krankheit und einige Krebsarten schon bewährt hat. Bei mehreren Projekten dienen gut bekannte, harmlose Viren als Ausgangspunkt, beispielsweise das „Modifizierte Vaccinia-Virus Ankara“ (MVA), das Adenovirus Serotyp 26 oder das Virus aus Masernimpfstoff. Der Impfstoff von J&J (Janssen) basiert auf dieser Technologie.
Im Gegensatz zu den mRNA- und den DNA-Impfstoffen, bei welchen der Körper ein bestimmtes Protein gegen einen Krankheitserreger zuerst selbst herstellen muss, enthaltet diese Art von Impfstoff bereits das ausgewählte Protein des Erregers (so bei Sanofi/GSK). Nach der Impfung aktiviert das Erregerprotein das Immunsystem und löst die Herstellung von Antikörpern aus, welche die eindringenden Erreger gezielt eliminieren. Diese Impfstoffe beruhen im Wesentlichen auf einer seit Jahren bewährten Technologie: sehr viele zugelassene Impfstoffe (z.B. Grippe oder Hepatitis B) sind so zusammengesetzt.
Die Herstellung von Impfstoffen mit Virusproteinen ist im Vergleich zu mRNA Impfstoffen zeitaufwändiger.
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