Die Schweiz verliert an Wettbewerbsfähigkeit - Interpharma

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10. Oktober 2019

Die Schweiz verliert an Wettbewerbsfähigkeit

Der jährlich erscheinende Global Competitiveness Report vergleicht die Wachstumschancen von 141 Ländern. Nachdem die Schweiz das Ranking fast 10 Jahre angeführt hat, verliert sie weiter an Boden und klassiert sich 2019 nur noch auf dem 5. Rang.

Diese Woche ist der diesjährige Global Competitiveness Report (GCR) des World Economic Forums (WEF) erschienen. Der Report untersucht die Wachstumschancen von 141 Ländern anhand von 103 Indikatoren, unterteilt in 12 Kategorien. Er gibt Aufschluss über die Produktivität der jeweiligen Volkswirtschaften sowie deren Potenzial für langfristiges Wachstum.

Die Schweiz hat ihre Spitzenposition verloren

Die Schweiz hat nach wie vor eine der wettbewerbsfähigsten Volkswirtschaften der Welt und platziert sich auf dem 5. Rang. Positiv fallen vor allem das gut entwickelte Finanzsystem, die innovative Wirtschaft und die gute Infrastruktur auf. Die Schweiz hat ihre Position an der Spitze aber verloren und droht weiter abgehängt zu werden.

Seit 2009 hat die Schweiz das Ranking zur globalen Wettbewerbsfähigkeit unangefochten angeführt, bevor sie 2018 aus den Podestplätzen auf Rang 4 verdrängt wurde. 2019 verliert die Schweiz einen weiteren Platz und wird von Hong Kong und den Niederlanden überholt. An der Spitze hat die USA ihre Führungsposition an Singapur abgegeben, womit Singapur die beeindruckende Entwicklung der vergangenen Jahre fortsetzt.

Herausforderungen für die Zukunft

Trotz der immer noch hervorragenden Position der Schweiz ist die Tendenz klar. Die Schweiz büsst im internationalen Konkurrenzkampf zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit ein. Insbesondere beim offenen Handel und bei den administrativen Hürden bei Unternehmensgründungen fällt die Schweiz negativ auf. Aber auch bei der Ausbildung von Arbeitskräften auf die neuen Bedürfnisse der Industrie 4.0 ist Handlungsbedarf angebracht. Es braucht Investition in Humankapital und der Umgang mit neuen Technologien muss vorangebracht werden. Ausserdem müssen die Schweizer Unternehmen die Möglichkeit haben, agil zu handeln um sich auf neue Technologien schnell einzustellen.

Die Schweizer Pharmabranche braucht optimale Rahmenbedingungen

Heute beschäftigen die Schweizer Pharmaunternehmen rund 47’000 Arbeitnehmer und erzielen eine Wertschöpfung von fast 36 Mrd. CHF. Damit die Pharmabranche in der Schweiz auch weiterhin erfolgreich und international konkurrenzfähig bleibt, sind optimale Rahmenbedingungen essenziell. Im internationalen Vergleich wurde die Schweiz aber insbesondere im Bereich der Digitalisierung bereits von vielen Ländern überholt. Die Unsicherheit bezüglich der Fortführung der bilateralen Verträge mit dem wichtigsten Handlungspartner EU oder wirtschaftsfeindliche Volksinitiativen wie die Begrenzungsinitiative der SVP drohen die Standortattraktivität der Schweiz weiter zu schwächen. Deswegen muss der Wirtschaftsstandort Schweiz in der neuen Legislatur gestärkt werden: Es braucht weitere Investitionen in Infrastruktur, Forschung sowie Humankapital. Zudem muss die Rechts- und Planungssicherheit für Unternehmen gewährleistet werden. Nur dadurch kann die Pharmabranche auch weiterhin ihren gewichtigen Beitrag zur Schweizer Volkswirtschaft leisten.

Simon Fry

Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Innovation & IPR

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Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.

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