Serie Regional Economic Database 2/10: Deindustrialisierung? Nicht in der Pharmabranche!
Im Gegensatz zu anderen Industriebranchen kam es in der Pharmabranche in den letzten 20 Jahren zu einem starken Aufbau von Arbeitsplätzen. 2019 beschäftigte die pharmazeutischen Unternehmen in der Schweiz rund 46’700 Personen. Das sind fast doppelt so viele wie im Jahr 1999. Die Region Espace Mittelland – Bassin Lémanique gehört zu den dynamischsten Pharmaregionen weltweit.
Für die
Region Espace Mittelland-Bassin Lémanique ist die pharmazeutische Industrie von
grosser Bedeutung. Die Branche hat sich in der Region in den vergangenen zwanzig
Jahren überdurchschnittlich dynamisch entwickelt, was auch für die hohe
Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Espace Mittelland-Bassin Lémanique spricht.
Insgesamt beschäftigt die Pharmabranche rund 9’000 Mitarbeiter in der Region.
Die Region
Basel ist die führende Pharma-Region der Schweiz und blickt auf eine lange
Tradition im Bereich der chemisch-pharmazeutischen Industrie zurück. In der Region
haben zahlreiche Unternehmen aus der Branche ihren Sitz und beschäftigen
insgesamt 27’900 Angestellte. Dabei wird von diesen Firmen die gesamte Wertschöpfungskette
der Pharmaindustrie – von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis
hin zur Vermarktung – abgedeckt.
In der
Region Zürich-Zug-Luzern-Schaffhausen beschäftigt die pharmazeutische Industrie
3’700 Personen. Damit fällt das Cluster zwar deutlich kleiner aus als
beispielsweise der Standort Basel. Das Cluster zeichnet sich aber durch die
führende Rolle im Bereich der Medizintechnik, durch zahlreiche Hauptsitze von
international tätigen Pharmaunternehmen und durch eine dynamische Startup Szene
aus.
Die Schweizer Cluster im
internationalen Vergleich
Mit einem jährlichen Wachstum der Beschäftigung von
fast 5% gehört die Region Espace Mittelland – Bassin Lémanique zu einem der
dynamischsten Pharmastandorten dieser Welt. Nur die Beschäftigung in der Region
Øresund ist mit durchschnittlich 5.2% pro Jahr schneller gewachsen. Im
Vergleich zu anderen europäischen pharmastandorten wie München, London oder
Paris schneiden auch die beiden Pharmaregionen Basel und Zürich gut ab. Insbesondere
an den Standorten London und Paris machen sich zunehmende Deindustrialisierungstendenzen
auch in der Pharmabranche bemerkbar. Die Schweizer Regionen zeigen aber eindrücklich,
dass es auch im international stärker werdenden Standortwettbewerb möglich ist,
attraktive Industriearbeitsplätze in Europa zu schaffen.
Im internationalen Beschäftigungsvergleich zählen auch die beiden Pharmastandorte Boston und San Franzisco Bay Area zur Spitze. Die zunehmende Bedeutung der Digitalisierung in der Pharmabranche sorgte insbesondere in den letzten Jahren für eine dynamische Entwicklung an den Techstandorten in den USA. Hervorzuheben gilt es auch die Region Singapur. Im vergangenen Jahrzehnt hat der Standort stark aufgeholt und wird sich in den kommenden Jahren an der Spitze der internationalen Pharmacluster etablieren.
Abbildung: Dynamisches Beschäftigungswachstum in den Schweizer Pharma-Cluster
Quelle: BAK Economics (2020)
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