Blogserie Gesundheitsmonitor – Teil 6: Die Schweizer Stimmberechtigten wollen keinen weiteren Leistungsabbau im Gesundheitswesen. - Interpharma

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5. August 2022

Blogserie Gesundheitsmonitor – Teil 6: Die Schweizer Stimmberechtigten wollen keinen weiteren Leistungsabbau im Gesundheitswesen.

Das qualitativ hochstehende Gesundheitswesen der Schweiz soll beibehalten und nicht weiter verschlechtert werden. Das sagen die befragten Stimmberechtigten im diesjährigen Gesundheitsmonitor.

Mehrheit für Status quo

Der Wunsch nach einem Ausbau des Leistungskatalogs der Grundversorgung ist nach dem Spitzenwert von letztem Jahr wieder rückläufig. Im Kontext der Kostenübernahme von COVID-19-Tests und ‑Impfungen forderten im Vorjahr 43 Prozent einen Ausbau; 2022 sind es immer noch leicht überdurchschnittliche 36 Prozent. Die Mehrheit von 55 Prozent (+6) würde den Stand auf dem Status quo belassen. Einen Abbau fordern nach wie vor nur klare Minderheiten (6%, −1).

Bestehendes Prämiensystem klar akzeptiert, Uneinigkeit bei Kostendämpfung

Das heutige System mit Kopfprämien und Subventionen für tiefere Einkommen bleibt klar akzeptiert (89% «sehr»/«eher einverstanden», +4). Ein einkommensabhängiges System wird seit 2018 nur noch minderheitlich gewünscht – mit 27 Prozent (−13) hat die Forderung einen langjährigen Tiefpunkt erreicht. Uneinheitlich ist der Trend beim Urteil über automatische Kostendämpfungsmassnahmen. Zu Beginn der Pandemie war die Zustimmung noch höher als in den drei Jahren zuvor, 2021 blieb die Unterstützung von automatischen Kostenbeschränkungen zwar mehrheitlich bestehen, war aber gegenüber dem Vorjahr rückläufig. Das setzt sich 2022 fort, sodass sich noch 59 Prozent (−3) dafür einsetzen.

Massnahmen unterschiedlich bewertet, Medikamentenzugang erhält hohe Priorität

Die Bereitschaft, zwecks allgemeiner Kostensenkungen individuelle Einschränkungen auf sich zu nehmen, ist 2022 so tief wie schon länger nicht mehr. Alle fünf abgefragten Massnahmen lehnt jeweils eine absolute Mehrheit kategorisch ab, wobei die Anteile gegenüber 2021 bei allen Massnahmen zugenommen haben. Die Stimmberechtigten sind nicht bereit für eine individuelle Kürzung des Leistungskatalogs (81% «auf keinen Fall», +5), Einschränkungen bei der Arztwahl (72%, +5) oder Verschreibungsfreiheit (71%, +5). Insbesondere lehnt eine grosse Mehrheit einen eingeschränkten Zugang zu neuen Medikamenten oder Behandlungsformen (77%, +4) ab. Wie in den letzten Jahren ist die Ablehnung bei der Einschränkung der freien Spitalwahl am geringsten (62%, +17).

Die Schweiz verfügt über ein qualitativ hochstehendes Gesundheitswesen. Wichtig ist jetzt, dass keine Kürzungen zulasten der Patientinnen und Patienten gemacht werden. Die Stimmberechtigten lehnen ebenfalls einseitige Kostenüberlegungen ab. Diese sind weder zielführend noch im Sinne einer qualitativ hochstehenden Gesundheitsversorgung. Darum ist es jetzt wichtig, eine Balance zwischen Kosten und Qualität zu finden, um den Patientinnen und Patienten die bestmögliche Gesundheitsversorgung zu garantieren.

Dieser Beitrag ist Teil einer mehrteiligen Blogserie über das Gesundheitswesen in der Schweiz. Erfahren Sie mehr dazu im diesjährigen Gesundheitsmonitor, der von Interpharma jährlich bei gfs.bern in Auftrag gegeben wird.

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