Die Pandemie war das bestimmende Thema der vergangenen zwei Jahre und hat Gesundheitssysteme auf der ganzen Welt vor grosse Herausforderungen gestellt. Gerade jetzt ist es wichtig, den Blick nach vorne zu richten und das Gesundheitswesen in der Schweiz auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten.
Auch wenn 2022 eine Rückkehr zu einer gewissen Normalität stattfindet, bleibt die Coronavirus-Pandemie das wichtigste Gesundheitsthema. Das erste Trimester 2022 weist mit Abstand die meisten laborbestätigten Fälle in der Schweiz auf. Mit der deutlich angewachsenen Impfquote und der dominierenden, im Vergleich zu früheren Varianten milderen Omikron-Variante, haben die laborbestätigten Hospitalisationen und insbesondere die Todesfälle aber nicht mehr die hohen Werte von Ende 2020 oder Anfang 2021 erreicht. Das führte auch dazu, dass die Anti-Corona-Massnahmen in der Schweiz stark gelockert wurden. Medial ist das Thema deutlich weniger präsent als noch vor einem Jahr – unter anderem wegen des russischen Überfalls auf die Ukraine, welcher den Grossteil der Berichterstattung während der Befragungszeit ausgemacht hat.
Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass die nachträgliche Beurteilung des Gesundheitswesens milder ausfällt als noch vor einem Jahr. Die Mehrheit (64%) gibt an, dass sich ihr Eindruck zum Stand des Gesundheitswesens durch die Corona-Krise eher bis stark verbessert hat; nur noch gut ein Drittel (35%) berichtet von einer Veränderung ins Negative. Bei der letztjährigen Befragung war die Stimmung noch mehrheitlich negativ geprägt. Die Entwicklung verlief in den Landesteilen jedoch unterschiedlich: In der Deutschschweiz, welche 2021 noch klar negativ eingestellt war, geben in diesem Jahr fast zwei Drittel (66%) an, dass sich ihre Meinung zum Positiven gewandelt hat. In der französischsprachigen Schweiz sind es 57 Prozent, in der italienischsprachigen Schweiz ist es rund die Hälfte (49%).
Das Gesundheitswesen hat die Pandemie zum grossen Teil gut überstanden. Dennoch hat die Krise Schwachstellen offengelegt und den Handlungsbedarf aufgezeigt. Um auf zukünftige Krisen optimal vorbereitet zu sein, gibt es verschiedene Lösungen.
Nach wie vor ist die Mehrheit (59%, ±0 Prozentpunkte) der Meinung, dass man in den Ausbau des Gesundheitswesens investieren soll, um in Krisenzeiten die benötigte Infrastruktur nicht erst aufbauen zu müssen. Nur die Minderheit (35%, −3) würde mehr sparen wollen, damit man in der Krise einen grösseren Spielraum hat. In allen Sprachregionen und Siedlungsarten plädiert die Mehrheit für den Ausbau der Infrastruktur. Am stärksten ist der Wunsch bei Stimmberechtigten ausländlichen Gebieten (68%) und SVP-Sympathisierenden (70%). Als einzige der untersuchten Untergruppen würden die Parteiungebundenen (52%) und die Personen mit einem tiefen Bildungsabschluss (47%) relativ mehrheitlich zum Sparen tendieren.
Zum Wohle der Patientinnen und Patienten ist es jetzt wichtig, dass alle am Gesundheitswesen beteiligten Akteure Hand in Hand arbeiten, um auf zukünftige Krisen optimal vorbereitet zu sein. Die Pharmabranche hat mit ihrer hohen Innovationskraft bewiesen, dass innert kürzester zeit wirksame Impfstoffe und Medikamente gegen ein neuartiges Virus entwickelt werden können. Doch ein qualitativ hochstehendes und nachhaltig finanzierbares Gesundheitswesen ist ebenso wichtig, um die Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
Dieser Beitrag ist Teil einer mehrteiligen Blogserie über das Gesundheitswesen in der Schweiz. Erfahren Sie mehr dazu im diesjährigen Gesundheitsmonitor, der von Interpharma jährlich bei gfs.bern in Auftrag gegeben wird.
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