Blogserie Gesundheitsmonitor 2023 – Teil 2: Die Schweizer Bevölkerung ist sich der hohen Qualität des eigenen Gesundheitswesens bewusst. - Interpharma

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19. Juli 2023

Blogserie Gesundheitsmonitor 2023 – Teil 2: Die Schweizer Bevölkerung ist sich der hohen Qualität des eigenen Gesundheitswesens bewusst.

Die Leistungen haben zwar ihren Preis, doch die Versorgung überzeugt die Bürgerinnen und Bürger. Eine Verkleinerung des bestehenden Angebots steht für die Stimmbevölkerung nicht zur Diskussion. Zentral bleibt, dass ausgehend von den vorhandenen Mitteln das bestmögliche Angebot bestehen muss. Hinsichtlich der Finanzierung des Gesundheitswesens ist eine wachsende Ambivalenz innerhalb der Stimmbevölkerung zu beobachten: Der stetige Ausbau in der Versorgung wird begrüsst. Der Umgang mit den damit verbundenen Mehrkosten wirft allerdings Fragen auf, deren Antworten divers und nicht mehrheitsfähig sind.

Nach einem ersten Preisanstieg 2022, welcher nach über einem Jahrzehnt mit faktischer Preisstabilität erfolgte, steigen die Konsumentenpreise in der Schweiz erneut an. Im März 2023 lag die Jahresteuerung bei +2.9 Prozent[1]. Bei den Medikamenten, deren Preise vom Staat bestimmt werden, war in derselben Zeitperiode jedoch ein Rückgang um −2.3 Prozentpunkte festzustellen[2].

Bei den Befragten hat sich diese reale Entwicklung insofern auf die Wahrnehmung der Medikamentenpreise ausgewirkt, als dass diese im langfristigen Vergleich weniger wohlwollend ausfällt: 75 Prozent halten die Schweizer Medikamentenpreise für zu hoch. Nach der Zunahme innert Jahresfrist um 11 Prozentpunkte ist dies seit Beginn des Gesundheitsmonitors 1997 der sechsthöchste gemessene Wert.

Die Stimmberechtigten wünschen sich im langfristigen Trend immer stärker, dass gesetzliche Höchstpreise gelten (69%, +7). Eine Verhandlung zwischen Krankenkassen und Medikamentenherstellern befürwortet nur eine schwindende Minderheit (28%, −6).

Seit 2015 zieht die Mehrheit der Befragten das Originalmedikament einem Generikum oder einem Biosimilar vor. Nachdem sich gegen Ende der Pandemie dieser Wert 2022 wieder auf dem Niveau der Vorjahre eingependelt hat, ist 2023 wieder eine leichte Zunahme zu verzeichnen (57%, +2).

Hinsichtlich der Finanzierung des Gesundheitswesens ist eine wachsende Ambivalenz innerhalb der Stimmbevölkerung zu beobachten: Der stetige Ausbau in der Versorgung wird begrüsst. Der Umgang mit den damit verbundenen Mehrkosten wirft allerdings Fragen auf, deren Antworten divers und nicht mehrheitsfähig sind. Die Debatte innerhalb der Bevölkerung nimmt die Politik in die Verantwortung. Diese muss geeignete Rahmenbedingungen schaffen, damit die Kosten und der entstehende Nutzen in einem ausgeglichenen Verhältnis zueinanderstehen. Die Digitalisierung wäre an dieser Stelle ein geeigneter Hebel, von welchem heute noch zu wenig Gebrauch gemacht wird. Interpharma fordert, dass zum Wohle der Nachhaltigkeit und Effizienz des Gesundheitswesens sowie des Forschungs- und Innovationsstandorts Schweiz rasch Fortschritte in der Umsetzung des Gesundheitsdatenraums Schweiz gemacht werden. Eine Strategie und eine gemeinsame Vision sind der erste Schritt in diese Richtung. Schliesslich geht es darum, wie wir mit den bestehenden Mitteln die bestmögliche Indikations- und Ergebnisqualität für die betroffenen Patientinnen und Patienten bieten können – und dafür setzen wir uns tagtäglich ein.

Dieser Beitrag ist Teil einer mehrteiligen Blogserie über das Gesundheitswesen in der Schweiz. Erfahren Sie mehr dazu im diesjährigen Gesundheitsmonitor, der von Interpharma jährlich bei gfs.bern in Auftrag gegeben wird.


[1] https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home.agendadetail.2023-0448.html#:~:text=Der%20Landesindex%20der%20Konsumentenpreise%20(LIK,Teuerung%20%2B2%2C9%25.

[2] https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/statistiken/preise/landesindex-konsumentenpreise.assetdetail.24785363.html

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