Zum Gesundheitsmonitor: Im Gesundheitsmonitor werden Schweizer Stimmberechtigten Fragen rund um das Gesundheitswesen in der Schweiz gestellt. Die Studie wird von Interpharma jährlich seit 1997 bei gfs.bern in Auftrag gegeben. In einer mehrteiligen Blogserie werden die Kernthemen der diesjährigen Studie nochmals aufgegriffen und beleuchtet.
Ein rascher Zugang zu innovativen Medikamenten sowie ein starker Standort für Forschung und Innovation sind für eine hochwertige und stabile Gesundheitsversorgung absolut zentral. Im diesjährigen Gesundheitsmonitor wird einmal mehr die Forderung nach einem raschen und gerechten Zugang zu medizinischen Innovationen laut.
Da es in der Schweiz teilweise sehr lange dauern kann, bis ein neu entwickeltes Medikament durch die Krankenkassen vergütet wird, wurden im Gesundheitsmonitor mögliche Beschleunigungsmassnahmen zur Diskussion gestellt. Während der Corona-Pandemie erschien die schnelle Entwicklung und Markteinführung neuer Medikamente und Impfstoffe dringlich. Auch heute stehen die Stimmberechtigten einigen Vorschlägen offen gegenüber, wenn auch mit spürbaren Änderungen bei den Zustimmungswerten.
Immer noch klar am beliebtesten (95%, +7) ist der Vorschlag, den Zugang zu neuen Medikamenten zu ermöglichen, sobald sie zugelassen werden. Ebenfalls mehrheitlich unterstützt wird die neu abgefragte Möglichkeit der provisorischen Zulassungen mit flexiblen Preismodellen (67%). Nicht mehr mehrheitlich befürwortet (45%, –7) wird, dass die Medikamentenhersteller mit den einzelnen Krankenkassen direkt – anstatt mit dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) – verhandeln. Die Zustimmung ist nun zum dritten Mal in Folge rückläufig. 28 Prozent (–18%) der Bevölkerung sind der Meinung, dass es eigentlich keiner Änderung bedürfe.
Auch bei den anderen Aussagen zeigen sich positive Entwicklungen, wenn auch in geringerem Masse: 83 Prozent (+10) denken, dass neue Medikamente zu Kostensenkungen führen, und 94 Prozent (+5), dass die Forschung die Heilung beschleunigt. Ebenfalls wieder leicht stärker unterstützt wird die Aussage, dass die pharmazeutische Forschung wichtig für die Lebensqualität ist (78%, +1). Der Beitrag der Forschung wird unverändert von 94 Prozent als wichtig für die Qualität des Schweizer Gesundheitswesens erachtet.
Immer noch flächendeckend sind die Befragten der Meinung, dass Forschung nötig bleibt, solange es noch nicht heilbare Krankheiten gibt (95%, +1), und dass die Schweiz einen starken Pharma- und Forschungsstandort benötigt (95%, +4) sowie dass alle Bewohnerinnen und Bewohner von der pharmazeutischen Forschung profitieren sollen (93%, –2).
Es wird auch grossmehrheitlich und stärker anerkannt, dass die Pharmaforschung ein entscheidender Faktor in der Pandemiebekämpfung ist (88%, +4). Praktisch unverändert ist man auch davon überzeugt, dass ein Patentschutz nötig ist, damit neue Medikamente entwickelt werden (85%, +1). Nach wie vor leicht umstrittener als die Spitzenreiter ist die Aussage, dass höhere Preise für Medikamente gerechtfertigt sind, wenn mit der damit finanzierten Forschung den Patientinnen und Patienten geholfen wird (67%, +10).
Trotz kleinerer Verschiebungen bleiben die Ansichten zur Krebsforschung sehr eindeutig: Fast alle sind der Meinung, dass dank der Krebsforschung immer mehr Krebsarten wirkungsvoll bekämpft werden können (98%, +2) und dass allen Menschen in der Schweiz unabhängig ihres Einkommens Krebsmedikamente zugänglich sein sollen (99%, ±0). Nur eine klare Minderheit sieht in der Krebsforschung eine unnötige Verteuerung des Gesundheitswesens (5%, –6).
Dieser Beitrag ist Teil einer mehrteiligen Blogserie über das Gesundheitswesen in der Schweiz. Erfahren Sie mehr dazu im diesjährigen Gesundheitsmonitor, der von Interpharma jährlich bei gfs.bern in Auftrag gegeben wird.
Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.
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