Blogserie Bedeutungsstudie 2024 - Historischer Rückblick: Teil 1: Die Pharmaindustrie als Jobmotor - Interpharma

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7. März 2024

Blogserie Bedeutungsstudie 2024 – Historischer Rückblick: Teil 1: Die Pharmaindustrie als Jobmotor

Die Schweizer Pharmaindustrie hat ihre Wurzeln in der chemischen Farbstoffindustrie des 19. Jahrhunderts. Unternehmen wie Ciba, Geigy und Sandoz erkannten das Potenzial ihrer Expertise auch im Pharmageschäft und stiegen erfolgreich in diese Branche ein. Nach einem Höhepunkt in den 1970er-Jahren durchlief die Industrie Höhen und Tiefen, erlebte Fusionen und Restrukturierungen, bevor sie sich in den 1990er-Jahren zu einem globalen Branchenführer entwickelte.

Die Ursprünge der Schweizer Pharmaindustrie liegen in der chemischen Farbstoffindustrie des 19. Jahrhunderts. Farbstoffproduzenten wie die Gesellschaft für Chemische Industrie (später Ciba), Geigy und Kern & Sandoz (später Sandoz) bemerkten, dass sich ihr Know-how auch für die Produktion von Medikamenten eignet, und stiegen nach und nach ins Pharmageschäft ein. Die 1896 in Basel gegründete Roche war von Anfang an auf pharmazeutische Produkte fokussiert.

Im Jahr 1933 arbeiteten bereits über 22’000 Personen in der Schweizer Chemie-/Pharmaindustrie. Dies entsprach damals einem Anteil von einem Prozent an der Gesamtbeschäftigung.

Die folgenden Jahrzehnte bis Mitte der 1970er-Jahre waren eine äusserst erfolgreiche Zeit für die Branche, in der sich die Schweizer Unternehmen als Global Players etablierten. Das schwierige globale Umfeld im Zuge der Ölkrisen sorgte anschliessend für einen Wachstumsdämpfer. Zudem war der Markt gesättigt mit Pharmaprodukten und neue Wachstumstreiber wie die Biotech-Forschung standen noch am Anfang ihrer Entwicklung. Im Laufe der 1980er-Jahre gewann die Branche wieder neuen Schwung und 1990 arbeiteten fast 90’000 in der chemisch-pharmazeutischen Industrie – ein bis heute unübertroffener Höchststand. Ab 1980 sind erstmals Beschäftigungsdaten nur für die Pharmaindustrie verfügbar. Von 26’000 Personen im Jahr 1980 stieg die Pharmabeschäftigung bis auf 29’000 Personen im Jahr 1990.

In den 1990er-Jahren schlitterte der Chemie-/Pharmasektor in eine Krise. Restrukturierungen, Fusionen und Akquisitionen führten zu Produktions-verlagerungen. Hinzu kam eine gesamtwirtschaftliche Wachstumsschwäche. In dieser Zeitspanne gingen beinahe 30 Prozent der Arbeitsplätze im Chemie-/Pharmasektor verloren.

Im Jahr 1996 kam es mit der Fusion von Ciba-Geigy und Sandoz zu Novartis zu einer der grössten Fusionen der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Einher ging dies mit einer stärkeren Fokussierung auf pharmazeutische Produkte: Die Chemiesparte von Sandoz war bereits 1995 abgespalten worden (Clariant), nach der Fusion zu Novartis folgte 1996 die Ausgliederung der Ciba Spezialitätenchemie und 1999 der Agrochemiesparte (Teil der späteren Syngenta). Der Fokus auf das Pharmageschäft machte sich bezahlt, da in der Pharmaindustrie in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre ein bis heute ungebrochener Aufwärtstrend einsetzte. Dies führte zu einem Beschäftigungsaufbau, der auch durch die globale Finanzkrise und die Corona-Pandemie kaum gebremst wurde. Im Jahr 2022 lag die Pharmabeschäftigung mit über 50’000 Personen 2.5-mal so hoch wie 1996. Damit hat die Branche innerhalb des Chemie-/Pharmasektors klar die Führungsrolle übernommen. Im Jahr 2009 waren erstmals mehr Personen in der Pharma- als in der Chemiebranche beschäftigt.

Zusammenfassend ist die Pharmabeschäftigung seit 1980 um 1.6 Prozent pro Jahr gestiegen. Damit war das Jobwachstum deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft (+1.1% p.a.). Im gesamten Chemie-/Pharmasektor liegt die Beschäftigung jedoch auch heute noch rund 4’500 Personen tiefer als im Jahr 1990.

Die folgenden Jahrzehnte bis Mitte der 1970er-Jahre waren eine äusserst erfolgreiche Zeit für die Branche, in der sich die Schweizer Unternehmen als Global Players etablierten. Das schwierige globale Umfeld im Zuge der Ölkrisen sorgte anschliessend für einen Wachstumsdämpfer. Zudem war der Markt gesättigt mit Pharmaprodukten und neue Wachstumstreiber wie die Biotech-Forschung standen noch am Anfang ihrer Entwicklung. Im Laufe der 1980er-Jahre gewann die Branche wieder neuen Schwung und 1990 arbeiteten fast 90’000 in der chemisch-pharmazeutischen Industrie – ein bis heute unübertroffener Höchststand. Ab 1980 sind erstmals Beschäftigungsdaten nur für die Pharmaindustrie verfügbar. Von 26’000 Personen im Jahr 1980 stieg die Pharmabeschäftigung bis auf 29’000 Personen im Jahr 1990.

In den 1990er-Jahren schlitterte der Chemie-/Pharmasektor in eine Krise. Restrukturierungen, Fusionen und Akquisitionen führten zu Produktions-verlagerungen. Hinzu kam eine gesamtwirtschaftliche Wachstumsschwäche. In dieser Zeitspanne gingen beinahe 30 Prozent der Arbeitsplätze im Chemie-/Pharmasektor verloren.

Im Jahr 1996 kam es mit der Fusion von Ciba-Geigy und Sandoz zu Novartis zu einer der grössten Fusionen der Schweizer Wirtschaftsgeschichte. Einher ging dies mit einer stärkeren Fokussierung auf pharmazeutische Produkte: Die Chemiesparte von Sandoz war bereits 1995 abgespalten worden (Clariant), nach der Fusion zu Novartis folgte 1996 die Ausgliederung der Ciba Spezialitätenchemie und 1999 der Agrochemiesparte (Teil der späteren Syngenta). Der Fokus auf das Pharmageschäft machte sich bezahlt, da in der Pharmaindustrie in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre ein bis heute ungebrochener Aufwärtstrend einsetzte. Dies führte zu einem Beschäftigungsaufbau, der auch durch die globale Finanzkrise und die Corona-Pandemie kaum gebremst wurde. Im Jahr 2022 lag die Pharmabeschäftigung mit über 50’000 Personen 2.5-mal so hoch wie 1996. Damit hat die Branche innerhalb des Chemie-/Pharmasektors klar die Führungsrolle übernommen. Im Jahr 2009 waren erstmals mehr Personen in der Pharma- als in der Chemiebranche beschäftigt.

Zusammenfassend ist die Pharmabeschäftigung seit 1980 um 1.6 Prozent pro Jahr gestiegen. Damit war das Jobwachstum deutlich höher als in der Gesamtwirtschaft (+1.1% p.a.). Im gesamten Chemie-/Pharmasektor liegt die Beschäftigung jedoch auch heute noch rund 4’500 Personen tiefer als im Jahr 1990.

Abbildung 1-11 Pharmaindustrie wird immer wichtiger als Arbeitgeber

Indexierte Beschäftigungsentwicklung (1980 = 100)

Georg Därendinger

Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Kommunikation

+41 79 590 98 77

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Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.

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