Ein Herzinfarkt entsteht durch ein Blutgerinnsel, das ein Herzkranzgefäss verstopft. Der rasante Fortschritt bei den Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Sterblichkeitsrate nach einem Herzinfarkt in den letzten 30 Jahren deutlich zurückgegangen ist. Durch rasches Handeln und eine optimale Medikation werden die Folgen von Herzinfarkten erheblich vermindert. Nach einem unkomplizierten Infarkt dürfen Patienten teilweise schon am ersten oder zweiten Tag aufstehen und werden nach ein bis zwei Wochen aus dem Spital entlassen. Möglich gemacht hat dies vor allem die breite Palette an Medikamenten, die mittlerweile nach einem Herzinfarkt eingesetzt werden können.
Herzinfarkte zählen zu den Herz-Kreislauf-Erkrankungen, die schweizweit die häufigsten Krankheiten und Todesursachen sind. In der Schweiz treten jährlich rund 30’000 Herzinfarkte auf. Als Risikofaktoren gelten dabei Bluthochdruck, Rauchen, Zucker– und Fettstoffwechselstörungen, körperliche Inaktivität, Übergewicht und ungesunde Ernährung. Während nach wie vor ein Drittel der Patienten vor der Aufnahme in ein Spital verstirbt, ist die Sterblichkeit der stationär aufgenommenen Patienten in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken.
Noch in den 1970-Jahren standen den Ärztinnen und Ärzten kaum wirksame Therapien zur Verfügung. Seit Anfang der 1980er-Jahre werden den Patientinnen und Patienten nach einem Herzinfarkt Acetylsalicylsäure und Betablocker verabreicht. Mittlerweile gehören auch akute Interventionen mit Ballonkathetern und Stents zum Behandlungsschema nach einem Herzinfarkt. Obwohl die Einführung der Stents ein grosser Fortschritt war, zeigte sich, dass Blutplättchen an dessen Oberfläche leicht anhaften können, was wiederum zu Blutgerinnseln führen konnte.
Daher werden seit den 1990er-Jahren nach Stent-Eingriffen verschiedene Medikamente meist vorbeugend gegen Blutgerinnsel und zur Verhinderung einer Aggregation von Blutplättchen verabreicht. Neben Meilensteinen in der Therapie von akuten Herzinfarkten haben auch die verbesserte Diagnose von Krankheiten wie Bluthochdruck oder erhöhtem Cholesterinspiegel sowie entsprechende medikamentöse Behandlungsoptionen zu Fortschritten in der Bekämpfung des Herzinfarktes geführt.
Die therapeutischen Fortschritte werden von Zahlen eindrücklich untermauert. Eine kürzlich veröffentlichte Studie zeigt für die Schweiz, dass die Sterberate bei allen Herz-Kreislauf-Erkrankungen von 2010 bis 2019 massiv zurückgegangen ist: über 30 Prozent bei den Frauen bzw. über 40 Prozent bei den Männern. Neben den verbesserten medikamentösen Therapien haben auch die Entwicklung der Stents sowie ganz allgemein verbesserte Techniken (z.B. beim Operieren) dafür gesorgt, dass ein Herzinfarkt heute nicht mehr zwingend ein Todesurteil ist. Die Forschung arbeitet weiter intensiv an Innovationen – sowohl in der Vorbeugung als auch in der Behandlung von Herzinfarkten und anderen Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
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