Auslandpreisvergleich Medikamente: Preisdifferenz zum Ausland bei patentgeschützten Medikamenten sinkt weiter - Interpharma

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13. August 2020

Auslandpreisvergleich Medikamente: Preisdifferenz zum Ausland bei patentgeschützten Medikamenten sinkt weiter

Während die Preise für Konsumgüter und Dienstleistungen gemäss europäischer Statistikbehörde Eurostat 2019 in den neun europäischen Vergleichsländern rund einen Viertel günstiger sind als in der Schweiz, liegt das durchschnittliche Preisniveau der patentgeschützten Medikamente mit 4.5% im europäischen Ausland nur unwesentlich tiefer als in der Schweiz. Dies zeigt der elfte gemeinsame Auslandpreisvergleich von Interpharma und santésuisse.

Die 250 umsatzstärksten patentgeschützten Originalpräparate der Spezialitätenliste waren gemäss dem diesjährigen Auslandpreisvergleich bei einem vom BAG bei der Überprüfung angewandten Wechselkurs von CHF/EUR 1.15 in den neun Vergleichsländern im Durchschnitt 4.5% günstiger als in der Schweiz. Damit ist die Preisdifferenz von patentgeschützten Medikamenten im Vergleich zum Vorjahr (7%) weiter zurückgegangen, was hauptsächlich auf die regelmässigen Preisüberprüfungen des BAG zurückzuführen ist. Patentabgelaufene Originalpräparate kosten im Ausland 10% weniger.

Top-250-Originalpräparate, 9-Länder-Korb (Wechselkurs CHF/EUR: 1.15);
Preise vom April 2020


Quelle: santesuissé und Interpharma (August 2020), Gemeinsamer Auslandpreisvergleich

Die Pharmaindustrie ist der einzige Akteur im Gesundheitswesen, der mit institutionalisierten Überprüfungen der Medikamentenpreise regelmässig zu Einsparungen im Gesundheitswesen beiträgt. Seit 2012 wurde durch die Preissenkungen bei Medikamenten bereits über eine Milliarde Franken eingespart. Die Schweizer Pharmaindustrie steht zu diesem Beitrag, setzt sich aber im Gegenzug für einen raschen Zugang zu Innovationen für Patientinnen und Patienten in der Schweiz ein. Bedauerlicherweise zeigen die Zahlen einen zunehmenden Stau bei der Aufnahme innovativer Arzneimittel in die Vergütungspflicht. Letztes Jahr wurden nur 24% der zur Vergütung beantragten Produkte innerhalb der in der Verordnung vorgesehenen 60 Tage auf die Spezialitätenliste aufgenommen. Die Zahl der Anträge, welche noch nicht zu einer Aufnahme in die Kassenpflicht geführt haben, hat 2019 mit 136 Produkten einen neuen Höchststand erreicht. Gemäss einer Studie der Universität Zürich für die Jahre 2018 und 2017 wurden Onkologie-Produkte nach ihrer Zulassung durch Swissmedic erst mit einer grossen Verzögerung von im Durchschnitt 463 resp. 660 Tagen von den Krankenkassen vergütet.

Zeitspanne zwischen Swissmedic-Zulassung und SL-Aufnahme sowie kumulierte Nicht-Aufnahmen (in Tagen); 2014–2019


Quelle: Swissmedic (2014-2019), Spezialitätenliste, Berechnungen von Interpharma

Daniela Dürr

Communication Manager

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