3 Fragen an Vincent Gruntz, General Manager Onkologie, Novartis Pharma Schweiz AG - Interpharma

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5. Februar 2021

3 Fragen an Vincent Gruntz, General Manager Onkologie, Novartis Pharma Schweiz AG

Werfen wir einen Blick auf die Pipeline: Welche Innovationen im Bereich Onkologie dürfen die Patientinnen und Patienten in naher Zukunft von Novartis erwarten?

Novartis ist der Onkologie bei der Entwicklung von neuen Krebstherapien einzigartig aufgestellt. Neben neuen zielgerichteten und immunoonkologischen Therapien ist Novartis führend bei der Erforschung von innovativen Zell- und Gentherapien sowie Radioliganden-Therapien. Das eröffnet uns natürlich auch die einzigartige Möglichkeit, Therapieansätze dieser verschiedenen «Plattformen» miteinander zu kombinieren.

Wir haben eine sehr breite Pipeline und gehen davon aus, in den nächsten Jahren jedes Jahr mehrere neue Behandlungsoptionen für Krebspatienten in der Schweiz einführen zu können. Während wir zuletzt einige wichtige Innovationen für Brustkrebspatienten lancieren konnten, rücken jetzt die Lungenkrebspatienten wieder stärker in unseren Fokus. Wir forschen aktuell gleich an mehreren neuen Therapieansätzen – ein Hoffnungsschimmer für die Betroffenen, denn Patienten mit Lungenkrebs haben nach wie vor in vielen Fällen eine schlechte Prognose. Ausserdem suchen unsere Forscher auch nach neuen Ansätzen zur Bekämpfung weiterer Krebsarten, etwa in der Hämatologie. Ein unglaublich spannendes Forschungsfeld, in dem aktuell grossartige Fortschritte erzielt werden. 

Welchen Einfluss hat COVID-19 auf die Behandlung von Krebspatienten?

Von Onkologen haben wir erfahren, dass insbesondere während der ersten Welle Behandlungen verschoben werden mussten, um genügend Kapazitäten für COVID-19 Patienten sicherzustellen. So ein Aufschub kann jedoch fatale Folgen haben: Eine Studie, die vergangenes Jahr im britischen Wissenschaftsmagazin BJM veröffentlicht wurde, zeigte, dass eine Verzögerung der Behandlung um nur vier Wochen das Sterberisiko je nach Krebsart um sechs bis 13 Prozent erhöht.

Mittlerweile haben wir den Eindruck, dass die notwendigen Kapazitäten für die Behandlung von Krebspatienten in der Schweiz sichergestellt sind. Von Patientenorganisationen hören wir jedoch, dass manche Patienten noch immer Angst haben, das Haus zu verlassen und sich in Behandlung zu begeben. Ich hoffe, dass sie ihre Angst überwinden – denn Patienten mit lebensbedrohlichen und schweren Krankheiten wie Krebs sollten immer sofort behandelt werden, wenn dies medizinisch angezeigt ist.

Mal abgesehen von COVID-19: Was sind die Herausforderungen die Sie als GM der Onkologisparte von Novartis in der Schweiz in diesem Jahr angehen wollen?

Ein grosses Thema für uns ist der schnelle Zugang von Patienten zu neuen innovativen Therapien. Laut einer Studie der Universität Zürich sind wir im internationalen Vergleich zurückgefallen – das heisst Schweizer Patienten müssen länger auf neue Therapien warten als Patienten in anderen Ländern. Es dauert oft einfach zu lange, bis ein von Swissmedic zugelassenes Medikament dann auch von den Krankenkassen vergütet werden kann. Hier sind neue Ansätze gefragt.

Aktuell stösst das bisherige Preisfestsetzungssystem an seine Grenzen – insbesondere wenn es um hochinnovative Therapien wie etwa Gentherapien geht. Wir sind bereit, unseren Beitrag dazu zu leisten, für diese innovativen Medikamente auch innovative Vergütungslösungen zu finden. Wir arbeiten mit verschiedenen Akteuren aus dem Gesundheitswesen zusammen, um neue Ansätze zu entwickeln, die den Nutzen der Therapie für den Patienten, das Gesundheitssystem und die Gesellschaft angemessen berücksichtigen.

Ein ganz anderes Thema, das mich als GM sehr beschäftigt, ist der kulturelle Wandel innerhalb unseres Unternehmens. Wir wollen unseren Mitarbeitern mehr Freiheiten und gleichzeitig mehr Verantwortung übertragen – und somit gerade auch für Nachwuchstalente ein attraktiver Arbeitgeber sein. Diesen Wandel aktiv mitzugestalten ist eine grossartige Aufgabe. 

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