3 Fragen an unsere neuen Boardmitglieder: Dimitri Gitas General Manager Switzerland – MSD - Interpharma

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6. Juni 2024

3 Fragen an unsere neuen Boardmitglieder: Dimitri Gitas General Manager Switzerland – MSD

Dürfen wir Sie bitten, sich kurz vorzustellen und uns ein wenig über Ihre derzeitige Position in Ihrem Unternehmen zu erzählen?

Ich komme ursprünglich aus Kanada, bin verheiratet und habe zwei kleine Kinder. Ich habe einen Abschluss in Biochemie von der University of Ottawa und begann meine berufliche Laufbahn bei MSD. Im Laufe meiner Karriere hatte ich das Vergnügen, in Kanada, den USA, Griechenland und Polen zu arbeiten, und ich habe das Privileg, in den letzten anderthalb Jahren als Geschäftsführer von MSD Schweiz tätig zu sein. Ich bin seit 2004 für das Unternehmen tätig und hatte verschiedene Positionen im globalen, regionalen und nationalen Handel inne. Mein Weg bei MSD war unglaublich erfüllend, da ich aus erster Hand erfahren habe, wie sehr unsere Medikamente und Impfstoffe das Leben von Patientinnen und Patienten verändern.

Bei MSD Schweiz setze ich mich dafür ein, dass die Schweizerinnen und Schweizer Zugang zu unseren innovativen Medikamenten und Impfstoffen erhalten. Als Unternehmen konzentrieren wir uns auf die Therapiebereiche Onkologie, Impfstoffe sowie auf andere Therapiebereiche in der Krankenhaus- und Spezialversorgung. Ich leite ein sehr talentiertes Team, und unsere Mission ist klar: innovative Gesundheitslösungen zu entdecken, zu entwickeln und bereitzustellen, die auf ungedeckte medizinische Bedürfnisse eingehen. Zu meinen Aufgaben gehören die strategische Planung, die Einbindung von Stakeholdern, die Entwicklung von Talenten und die Sicherstellung operativer Spitzenleistungen in allen Bereichen unseres Unternehmens. Diese Aufgabe erfordert Beweglichkeit, Weitblick und ein starkes Engagement für unsere Unternehmenswerte Integrität, Zusammenarbeit und Patientenorientierung.

Die Förderung von Vielfalt und Integration ist ebenfalls eine meiner obersten Prioritäten. Rund 50% der Führungspositionen bei MSD sind von Frauen besetzt. Wir unterstützen das Engagement unserer Mitarbeitenden in verschiedenen Netzwerken, wie dem Frauennetzwerk, dem Next Generation Network und dem LGBTI-Netzwerk. Wir sind stolz darauf, das Schweizer LGBTI-Label zu tragen, eine Zertifizierung für Unternehmen und Organisationen mit einer offenen und integrativen Kultur.

Welchen Schwerpunkt wollen Sie in Ihrer Rolle als Boardmitglied von Interpharma setzen?

Ich sehe meine Rolle als Chance, zum breiteren Dialog über Gesundheitspolitik, Regulierung und Zusammenarbeit der Industrie in der Schweiz beizutragen. Als Verband, der die forschende pharmazeutische Industrie in der Schweiz vertritt, spielt Interpharma eine entscheidende Rolle beim Eintreten für eine Politik, die Innovation, Patientenzugang und die allgemeine Nachhaltigkeit des Gesundheitsökosystems unterstützt.

Ich möchte meine Erfahrung nutzen, um Diskussionen und Initiativen zu gestalten, die diese gemeinsamen Ziele voranbringen. Dazu gehört auch der Austausch mit wichtigen Interessengruppen, politischen Entscheidungsträgern und anderen Branchenführern, um die Herausforderungen und Chancen des Pharmasektors in der Schweiz anzugehen. Ob es darum geht, sich für schlankere regulatorische Wege in der Arzneimittelentwicklung einzusetzen, Investitionen in Forschung und Entwicklung zu fördern oder Initiativen zu unterstützen, die den Zugang der Patientinnen und Patienten zu innovativen Therapien verbessern – mein Fokus liegt darauf, positive Veränderungen zum Wohle der Patientinnen und Patienten und der Gesellschaft voranzutreiben.

Mich treibt die Notwendigkeit an, Innovationen schnell zu den Patientinnen und Patienten zu bringen. Ich möchte eine Mentalität der Zusammenarbeit fördern, Partnerschaften und den Dialog unterstützen, um den Zugang in allen Krankheitsbereichen zu beschleunigen. Ein Bereich, in dem ich innerhalb von Interpharma eine führende Rolle übernommen habe, ist die Taskforce für Prävention und Früherkennung. Die Schweiz verfügt zwar über ein solides Gesundheitssystem, doch bei der Priorisierung, Koordination und Investition in die Prävention hinken wir hinterher. Ein Beispiel dafür sind die koordinierten Bemühungen zur Aufklärung und Impfung von Patientinnen und Patienten gegen das humane Papillomavirus (HPV), ein Virus, das bestimmte Krebsarten verursachen kann. In der Schweiz gibt es zwar ein HPV-Impfprogramm, doch mangelt es diesem an Transparenz bezüglich der Durchimpfungsraten. Die Konsolidierung von Daten und die Verfolgung des Programmfortschritts sind entscheidend, um die Auswirkungen genau zu bewerten und die Ergebnisse im Bereich der öffentlichen Gesundheit zu verbessern. Die Prävention ist in diesem Zusammenhang von entscheidender Bedeutung, doch ohne Daten bleibt ihr volles Potenzial ungenutzt.

Der Pharmasektor ist für die Schweizer Wirtschaft von entscheidender Bedeutung und die Unternehmen müssen ihre globale Wettbewerbsfähigkeit erhalten. Da die Digitalisierung und die künstliche Intelligenz das Gesundheitswesen umgestalten, müssen wir uns schnell anpassen. Neue Marktteilnehmer bringen innovative Technologien auf den Markt, die ein unterstützendes politisches Umfeld erfordern. Zusammenarbeit ist der Schlüssel und wird eine meiner obersten Prioritäten im Verwaltungsrat sein.

Wie wichtig ist die Schweiz als Pharmastandort für Ihr Unternehmen? Wo und wie kann sich das Pharmaland Schweiz weiter verbessern und wie sollten die Rahmenbedingungen angepasst werden?

Die Erfolgsgeschichte von MSD in der Schweiz begann 1963 und ist von bedeutenden Meilensteinen geprägt, die uns zu dem gemacht haben, was wir heute sind: eines der führenden forschenden biopharmazeutischen Unternehmen. Wir beschäftigen rund 1’000 Mitarbeitende an fünf Standorten in den Kantonen Luzern und Zürich und erhielten dieses Jahr zum zwölften Mal in Folge die Auszeichnung Top Arbeitgeber Schweiz.

An unserem Standort in Zürich, The Circle, betreiben wir das neu eröffnete globale Innovations- und Entwicklungszentrum. Unsere wichtigsten Therapiegebiete sind Onkologie, Infektionskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunologie und Diabetes. Wir verfügen auch über ein breites Portfolio an Impfstoffen zur Prävention von Krankheiten bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Die Schweiz spielt mit mehr als vierzig klinischen Studien pro Jahr eine wichtige Rolle im globalen klinischen Forschungsprogramm von MSD. Und an unserem Standort Schachen im Kanton Luzern stellen wir Arzneimittel für weltweite klinische Studien her und betreiben ein forensisches Labor.

Wir engagieren uns stark für unsere Investitionen in der Schweiz, da sie einen besonderen Platz in der globalen Präsenz von MSD einnimmt und als wichtiges Kompetenzzentrum für unsere Forschung, Entwicklung, Produktion und Vermarktung sowie für unsere Finanz-, Marktzugangs- und Vertriebsaktivitäten dient. Die Schweiz bietet uns nicht nur Zugang zu Talenten und Infrastrukturen von Weltrang, sondern dient auch als strategisches Tor zu internationalen Märkten.

Mit Blick auf die Zukunft gibt es mehrere Bereiche, in denen die Schweiz ihre Position als führender Pharmastandort weiter stärken kann. Ein wichtiger Bereich ist das regulatorische Umfeld, in dem die Bemühungen um die Straffung von Prozessen, die Verringerung des Verwaltungsaufwands und die Erhöhung der Transparenz dazu beitragen können, die Entwicklung und Zulassung innovativer Therapien zu beschleunigen. Darüber hinaus versprechen kontinuierliche Investitionen in digitale Gesundheitstechnologien, Datenanalyse und personalisierte Medizin große Fortschritte bei der Gesundheitsversorgung und den Patientenergebnissen.

Darüber hinaus beruht die Attraktivität der Schweiz als Pharmazentrum nicht nur auf ihrer wissenschaftlichen Kompetenz, sondern auch auf ihrer Fähigkeit, die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Hochschulen und Behörden zu fördern. Durch die Förderung von Ökosystemen der Innovation und des Unternehmertums kann die Schweiz weiterhin Investitionen und Talente anziehen und so ihre Führungsrolle in der globalen Pharmalandschaft sichern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schweiz in der globalen Strategie von MSD eine zentrale Rolle spielt, und wir setzen uns weiterhin dafür ein, zu ihrem anhaltenden Erfolg und Wachstum als erstklassiger Standort für pharmazeutische Innovation und Spitzenleistungen beizutragen.

Georg Därendinger

Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Kommunikation

+41 79 590 98 77

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Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.

Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.

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