3 Fragen an unsere neuen Boardmitglieder: Bairbre Hickie, General Manager Switzerland Takeda - Interpharma

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23. Mai 2024

3 Fragen an unsere neuen Boardmitglieder: Bairbre Hickie, General Manager Switzerland Takeda

Dürfen wir Sie bitten, sich kurz vorzustellen und uns ein wenig über Ihre derzeitige Position in Ihrem Unternehmen zu erzählen?

    Ich wurde in Irland geboren, wo ich eine Ausbildung zur Pflegefachfrau absolvierte und mich mehrere Jahre lang auf die Intensivpflege spezialisierte, bevor ich in die Pharmaindustrie wechselte. Dank meines Berufseinstiegs ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, die Patienten und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt meines Handelns zu stellen.  Daher kann ich mich sehr gut mit den Werten von Takeda identifizieren: Auch bei Takeda stehen die Patienten immer an erster Stelle gefolgt von Vertrauen, Reputation und geschäftlichen Interessen.

    Seit meinem Eintritt bei Takeda habe ich in verschiedenen Bereichen des Unternehmens in globalen und regionalen Funktionen gearbeitet, bevor ich im August letzten Jahres als General Manager zur Schweizer Vertriebsorganisation wechselte.

    Meine Aufgabe ist es, ein hochqualifiziertes und dynamisches Team zu führen, das sich dem Aufbau langfristiger, vertrauensbasierter Partnerschaften widmet. Da wir in Zürich ansässig sind, arbeiten wir auch mit Kollegen aus dem Hauptquartier für Europa und Kanada und Globalen Funktionen zusammen. Dies bietet uns vielfältige Möglichkeiten zum fortwährenden Lernen und zur Zusammenarbeit, mit dem Ziel, kreative und innovative Lösungen zu finden, um medizinischen Fachpersonen und deren Patienten bestmöglich zu dienen.

    Welchen Schwerpunkt wollen Sie in Ihrer Rolle als Boardmitglied von Interpharma setzen?

    Bei Interpharma setze ich mich dafür ein, dass die Schweiz weiterhin ein Land bleibt, das Innovationen anzieht und in dem Patienten so schnell wie möglich von diesen innovativen Therapien profitieren können. 

    Ich glaube auch, dass die Schweiz mehr in das Ökosystem der Gesundheitsdaten investieren sollte. Es muss  für Interpharma eine Priorität bleiben, die Vorteile der Digitalisierung für die Patienten und das Gesundheitssystem als Ganzes zu erschliessen.

    Wie wichtig ist die Schweiz als Pharmastandort für Ihr Unternehmen? Wo und wie kann sich das Pharmaland Schweiz weiter verbessern und wie sollten die Rahmenbedingungen angepasst werden?

    Takeda ist seit 1986 in Zürich ansässig und mit der Übernahme von Shire im Jahre 2019 ist die Produktionsstätte in Neuchâtel dazugekommen. Heute arbeiten rund 1900 Mitarbeitende für Takeda in der Schweiz. Damit sind wir hierzulande das fünftgrösste Pharmaunternehmen. Bevor ich auf das Verbesserungspotential eingehe, halte ich gerne fest, dass die Schweiz für ausländische Pharmaunternehmen als Standort sehr attraktiv ist: Qualifizierte Arbeitskräfte, hervorragende Hochschulen, ein Patentschutz der nachhaltige Innovation fördert, politische und ökonomische Stabilität und ein vorteilhaftes Steuersystem, um nur einige Vorteile zu nennen.

    Es ist daher von grosser Bedeutung, dass wir diesen Rahmenbedingungen Sorge tragen und die künftigen Herausforderungen möglichst zeitnah angehen. Aus meiner Sicht stehen drei Entwicklungen im Zentrum:

    • Die Gesundheitskosten steigen in der Schweiz jährlich stark an. Auf dem Sorgenbarometer der Schweizer Bevölkerung belegen sie demzufolge regelmässig Platz 1. Politisch gewinnt das Thema an Brisanz, dies zeigt sich an den Initiativen zur Begrenzung der Krankenkassenprämien, die am 9. Juni zur Abstimmung gelangen. Der Druck auf den Staat und die Anbieter im Gesundheitswesen wird auch künftig zunehmen. Dabei dürfen die Patienten und ihre Bedürfnisse nicht aus dem Blick geraten. Gemeinsam mit Interpharma arbeiten wir deshalb daran, dass neue innovative Medikamente sofort ab dem Tag der Marktzulassung vergütet werden können.
    • Der Fachkräftemangel ist hauptsächlich der einseitigen demografischen Entwicklung geschuldet, v.a. der stark sinkenden Geburtenrate in Westeuropa. Unklar ist, inwieweit KI den Fachkräftemangel entschärfen kann, dennoch ist Zuwanderung kurzfristig der einzig gangbare Weg. Dabei steht die Zuwanderung aus der EU für die unmittelbare Zukunft im Vordergrund, weshalb die Schweiz auch ein Interesse an geregelten Beziehungen zur EU haben sollte.
    • Der internationale Druck auf den Schweizer Standort nimmt zu, seien es Steuerentscheide der OECD, die Aufweichung des Patentschutzes durch die WHO oder EUGH-Urteile, die in die Souveränität der Schweiz eingreifen. Hier muss die Schweiz die Balance finden zwischen der Wahrung ihrer nationalen Souveränität und der Umsetzung von internationalen Bestimmungen. In diesem Zusammenhang ist die Stabilisierung der Beziehungen zur EU besonders wichtig, weshalb ich die Aufnahme eines entsprechenden Verhandlungsmandats begrüsse. Die Bilateralen III stellen den hindernisfreien Zugang zum europäischen Binnenmarkt sicher und stabilisieren die wirtschaftliche und politische Beziehung zur EU.

    Georg Därendinger

    Mitglied der Geschäftsleitung / Leiter Kommunikation

    +41 79 590 98 77

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    Interpharma ist der Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz und wurde 1933 als Verein mit Sitz in Basel gegründet.

    Interpharma informiert die Öffentlichkeit über die Belange, welche für die forschende Pharmaindustrie in der Schweiz von Bedeutung sind sowie über den Pharmamarkt Schweiz, das Gesundheitswesen und die biomedizinische Forschung.

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