3 Fragen an Katrien de Vos, Country President von AstraZeneca Schweiz
Wie schätzen Sie persönlich die Lage ein? Was sind für Ihre Firma die grössten Herausforderungen in der besonderen Lage, in der wir uns zurzeit befinden?
Die COVID-19-Pandemie
ist eine unmittelbare Herausforderung für unsere Gesellschaft und die
Gesundheitssysteme sowie auch für jeden und jede Einzelne von uns. Wir
reagieren auf den Ausbruch von COVID-19 im Einklang mit unseren Werten, der
Wissenschaft zu folgen und die Patienten an die erste Stelle zu setzen. Als
Unternehmen liegt unsere Priorität darin, die anhaltende Bereitstellung von
Medikamenten für die kontinuierliche Versorgung und die Patientensicherheit zu
gewährleisten und die wissenschaftliche Innovation voranzutreiben, um das Virus
zu bekämpfen. Dazu arbeiten wir mit Regierungen, internationalen
Organisationen, Gesundheitsexperten, der Industrie sowie auch der
Patientengemeinschaft zusammen.
Intern arbeiten wir
weiter daran, uns mit unserem Denken und unserem Verhalten auf die Ungewissheit
einzustellen und nach vorne zu schauen, damit wir alle stärker aus dieser Krise
heraustreten können.
AstraZeneca ist stark in die Erforschung eines COVID-19-Impfstoffes involviert. Wie ist die aktuelle Situation? Gibt es bei AstraZeneca neben der Erforschung eines Impfstoffes weitere Projekte in der Bekämpfung von COVID-19?
AstraZeneca weiss um
die Dringlichkeit eines Impfstoffs zur Bekämpfung des Virus und arbeitet daher
mit der Universität Oxford an der Entwicklung, Herstellung und Lieferung von
AZD1222, mit der gemeinsamen Verpflichtung, ihn auf breiter und fairer Basis
sowie zeitnah und ohne Profit während der Pandemie bereitzustellen.
Erst vor ein paar
Tagen haben wir positive Ergebnisse aus einer Zwischenanalyse von klinischen
Studien zu AZD1222 in Grossbritannien und Brasilien bekanntgegeben. Wir konnten
zeigen, dass der Impfstoff COVID-19 sehr wirksam verhindern kann (primärer
Endpunkt), ohne Hospitalisierungen oder schwere Krankheitsverläufe bei den Studienteilnehmern,
die den Impfstoff erhalten haben. Wir bereiten jetzt die Einreichung der Daten
bei den Zulassungsbehörden weltweit vor. Wir werden alles daran setzen, diesen
Impfstoff schnell für die Schweiz verfügbar zu machen.
Zur Antwort von
AstraZeneca auf die Pandemie gehört auch die schnelle Mobilisierung unserer
globalen Forschungsanstrengungen zur Entdeckung neuer
Coronavirus-neutralisierender Antikörper. AZD7442, eine Kombination von zwei
monoklonalen Antikörpern, wird bereits in Studien der Phase III zur
potenziellen Prävention und Behandlung von COVID-19 untersucht. Darüber hinaus
hat das Unternehmen schnell damit begonnen, vorhandene Medikamente zum Schutz
vor schweren Komplikationen wie Organversagen zu untersuchen.
Sie haben die Leitung von AstraZeneca Schweiz kürzlich übernommen. Welche Ziele und Schwerpunkte stehen für Ihre Zeit als Länderchefin im Fokus?
Den Zugang zu unseren Ansätzen für die Prävention und Behandlung von COVID-19 in der Schweiz zu gewährleisten, hat für mich oberste Priorität. Gleichzeitig werden wir weiterhin für die Patienten da sein, die an anderen Krankheiten leiden. So werde ich mich auch auf den Zugang zu neuen Indikationen und Produkten in Therapiebereichen wie der Onkologie, den Herz- und chronischen Nierenerkrankungen, den Atemwegserkrankungen und der Immunologie konzentrieren. Wir werden auch weiterhin unsere Zusammenarbeit mit den Akteuren in der Schweiz zur Entwicklung und Implementierung innovativer Projekte und Initiativen fortsetzen und erweitern, die darauf abzielen, die Bedürfnissen der Patienten noch besser zu berücksichtigen und die Versorgungsqualität weiter zu verbessern. Und, ganz wichtig, AstraZeneca Schweiz bleibt ein grossartiger Arbeitgeber auf dem Weg in die neue Normalität. Unsere Mitarbeitenden sind unser wertvollstes Gut. Auf persönlicher Ebene können meine Familie und ich es kaum erwarten, die Schweizer Natur zu erkunden, und wir freuen uns, in die Schweizer Kultur und Gesellschaft einzutauchen.
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